Rosemarie Heinikel

Rosemarie Heinikel

Rosemarie Heinikel (* 4. Juni 1946 in Nürnberg) ist eine deutsche Schauspielerin, Sängerin und Autorin. Als Rosy Rosy war sie eine Ikone der Subkultur. Inspiriert vom Geist, der später unter dem Begriff 'Die 68er-Bewegung' zusammengefasst wurde - und auch die Frauenbewegung mit einschloss -, verkörperte sie die befreite, feminine Sexualität und kreative Selbstverwirklichung. Sie war neben Uschi Obermaier die bekannteste Kommunardin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Immer wieder sprengte Rosemarie Heinikel den Rahmen des Gewohnten, angefangen bei ihrem ersten Auftritt 1966 bei den Mannheimer Filmfestspielen oder 1970 im Kunst-Porno-Bildband Softgirls, ein Frühwerk des heute hochgeehrten Gunter Rambow. Die erst später von Ian Dury auf die Formel: Sex & Drugs & Rock'n'Roll gebrachte Lebensmaxime nahm sie vorweg. Die zeitgenössische Presse gab ihr den Beinamen: Das Münchner Busenwunder.

Schon mit 24 Jahren beschrieb sie in ihren ersten Memoiren diese wilde Zeit, wobei sie erotische Begegnungen mit Frank Zappa oder Donovan nicht ausließ. Sie lebte überwiegend in München-Schwabing, wobei sie sich mehr in Künstlerkreisen, kaum in den Politzirkeln aufhielt. Als Sängerin wirkte sie bei den Krautrockern Guru Guru mit. Irmin Schmidt 'The Inner Space' (später Can) nahm mit ihr 1968 die erste Single auf. Conny Plank in Köln produzierte 1974 ihre zweite.

Seit 1971 arbeitet sie als Schriftstellerin, machte Regie (auch für Kinderfilme) und Rundfunksendungen. Ihre zweite Autobiografie erschien 1979, in der sie die Mythenbildung um ihre Person in den Medien beschrieb und welch existenzbedrohende Auswirkung das in der Realwelt für davon Betroffene haben kann. Zudem veröffentlichte sie 1983 den erotischen Gedichtband "Der hungrige Wolf".

Rosemarie Heinikel lebt heute zurückgezogen in Oberbayern. An einer Neuausgabe ihres Bestsellers Rosy Rosy, der sie wieder in die Schlagzeilen bringen würde, ist sie nicht interessiert[1]

Bücher

  • Softgirls , Zero Press, Frankfurt 1970. (Ein Markstein der Sexwelle)
  • Rosemarie Heinikel:Rosy Rosy. März Verlag , Frankfurt am Main, 1971 (später auch bei rororo und Zweitausendeins)
  • Rosy Rosy: Ulysses, box die Kerle raus Augsburg, Maro Verlag, 1979.
  • Rosy Rosy: Der Hungrige Wolf, Rosysterns-Verlag, 1983.

Schallplatten

  • Rosy Rosy (1981, eigene Texte und Musik, produziert von Achim Reichel)
  • Bundesverwaltungsorchester (1982, Produzent Jörg Evers)

Filmographie

  • 1966: Rosy Rosy (Kinder, die sich lieben)
  • 1968: ...und noch nicht sechzehn
  • 1969: Agilok & Blubbo
  • 1969: Eika Katappa
  • 1969: Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh
  • 1970/71: Siegfried und das sagenhafte Liebesleben der Nibelungen
  • 1971: Das Sexte Programm (TV)
  • 1971: Dem Täter auf der Spur (TV)
  • 1972: Heute nacht oder nie
  • 1972: Hexen geschändet und zu Tode gequält
  • 1975: Tatort (Fernsehreihe) – Schöne Belinda
  • 1975: Mordkommission (Fernsehreihe) – Ende einer Laufbahn
  • 1977: Das Schlangenei
  • 1977: Der amerikanische Freund
  • 1979: Woyzeck bzw. Werner Herzogs Woyzeck
  • 1980: Die Reventlow (TV)
  • 1981: Desperado City
  • 1982: Astro-Schow (TV)
  • 1998: Die 68er-Story – Eine Generation vor der Rente (TV)

Filme (als Regisseurin, Auszug)

  • Juicy-Love (1969), Kino-Vorfilm
  • Die Kartonfabrik (1973), Kindersendung: "Was sagst du dazu?"
  • Rosymohn & Rosymoon (1974), Kurzfilm. Buch, Regie, Produktion, Darstellerin, Filmmusik

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Verlagsmitteilung von 2007

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