Rosinus

Rosinus

Bartholomäus Rosinus, auch Rosfeld (* um 1520 in Pößneck; † 17. Dezember 1586 in Regensburg) lutherischer Theologe

Leben

Sein Vater Peter Rosfeld kam aus der Nähe von Coburg und ließ sich in Pößneck nieder. Dort besuchte Rosinus die Lateinschule und studierte von 1536 an bis zum Magisterexamen in Wittenberg. Philipp Melanchthon empfahl ihn als Schulmeister nach Eisenach, danach war er dort acht Jahre lang Diaconus. Rosinus fühlte sich so sehr als Schüler Martin Luthers, dass er sich den Gnesiolutheranern anschloss. 1559 wurde er als Superintendent nach Weimar berufen.

Als der Herzog Johann Friedrich der Mittlere sich nicht ohne Zutun seines Kanzlers Christian Brück den Gnesiolutheranern entfremdete, ließ er durch den Jenaer Professor Victorin Strigel die Declaratio Victorini aufsetzen, die alle Pfarrer unterschreiben sollten. Rosinus verweigerte die Unterschrift und blieb fest, auch als der Herzog selbst ihn umzustimmen suchte.

Rosinus verließ Weimar. Nach 5 Jahren berief ihn der neue Herzog Johann Wilhelm zurück. Als er aber 1573 starb und Kurfürst August die Regentschaft übernahm, musste er wieder weichen. Niemand wagte, den vertriebenen Lutheraner aufzunehmen, bis er endlich eine Berufung nach Regensburg erhielt.

Dort hat er noch 12 Jahre wirken können. Dabei entfaltete er ein großes diplomatisches Geschick. In den theologischen und politischen Auseinandersetzungen bewährte er sich als standhafter Charakter und überzeugungstreuer Theologe. Mit Simon Musaeus arbeitete er an der schönburgischen Konferenz; drei Lutherpredigten aus Georg Rörers Nachlass gab er heraus, vor allem aber die „Fragstücke“ zu Luthers Kleinem Katechismus, die noch bis ins 19. Jahrhundert Verwendung fanden. Die Zeitgenossen priesen ihn als vorzüglichen Prediger und begabten Organisator.

Literatur

  • Bartholomäus Rosinus. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
  • R. Herrmann. Bartholomäus Rosinus, seine Sippe und seine Eisenacher Zeit (Mitteilungen des Eisenacher Geschichtsvereins 6, 1937, Seite 22-36)
  • R. Herrmann. Bartholomäus Rosinus (Luther in Thüringen, herausgegeben von R. Jauernig. Berlin 1952, Seite 212-220)

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