- Rosocyanin
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Strukturformel Allgemeines Name Rosocyanin Summenformel [B(C21H19O6)2]Cl (Chlorid) CAS-Nummer 37204-72-1 Eigenschaften Molare Masse 781,01 g·mol–1 Aggregatzustand fest
Sicherheitshinweise EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] keine Einstufung verfügbar R- und S-Sätze R: siehe oben S: siehe oben Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Rosocyanin ist ein Farbstoff, der sich aus Curcumin und Boraten bildet.
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Die Farbreaktion zwischen Boraten und Curcumin dient zum spektrophotometrischen Nachweis von Bor in Nahrungsmitteln oder verschiedenen Werkstoffen. Als Reaktionspartner für die Borsäure dient der Farbstoff Curcumin, der in einigen Curcuma-Arten, besonders in Curcuma longa Linn. in dessen Wurzelstock Gelbwurzel vorkommt und daraus gewonnen wird. Die Reaktion ist sehr empfindlich und weist auch noch geringste Mengen an Bor nach. Das Absorptionsmaximum von Rosocyanin liegt bei 540 nm, bei dem auch die kolorimetrische Bestimmung durchgeführt wird.
Schlumberger[2] prägte den Begriff Rosocyanin für die Beschreibung dieses roten Farbstoffes.
Die Bildung von Rosocyanin ist von den Reaktionsbedingungen abhängig. Die Reaktion wird bevorzugt in salz- bzw. schwefelsauerer Lösung ausgeführt. Der Farbstoff bildet sich auch unter anderen Bedingungen, jedoch setzt in alkalischer Lösung allmählich Zersetzung ein. Die Reaktion kann in Anwesenheit von Silikaten, Fluorid, Titan, Zirkon, Molybdän, Beryllium und Wolfram sowie bei höheren pH-Werten gestört sein. In der Lösung anwesende Oxidationsmittel wie Nitrate, Bromate etc. müssen vor der Bestimmung beseitigt werden, da sie die Zersetzung von Curcumin beschleunigen.
Rosocyanin bildet sich als Chelatverbindung in saurer Lösung aus Curcumin und Borsäure in einem Verhältnis von 2 : 1. Curcumin besitzt eine 1,3-Diketon-Struktur und kann deshalb als Chelatbildner wirken. Borsäure und ihre Salze (Borate) bilden bevorzugt Chelate mit 1,3-Diketonen. Derartige Borkomplexe werden als Dioxaborine (hier ein 1,3,2-Dioxaborin) bezeichnet.
In Rosocyanin liegen die beiden Curcumin-Moleküle nicht in der gleichen Ebene, sondern sind gegeneinander verdreht. Entsprechendes gilt auch für den Farbstoff Rubrocurcumin, der bei der Reaktion von Curcumin mit Boraten in Anwesenheit von Oxalsäure entsteht.
Um die störende Anwesenheit von anderen Stoffen bei der Borbestimmung nach der Curcumin-Methode auszuschließen, wurde eine Variante entwickelt, in der 2,2-Dimethyl-1,3-hexandiol oder 2-Ethyl-1,3-hexandiol zusätzlich zu Curcumin in weitgehend neutraler Lösung in die zu bestimmende Bor-Lösung gegeben wird. Hierbei bildet sich intermediär ein Chelatkomplex zwischen dem Bor und dem 1,3-Hexandiol-Derivat, der aus der wässrigen Lösung anschließend mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert wird. Nach Ansäuerung der organischen Phase bildet sich Rubrocyanin als roter Farbstoff, der kolorimetrisch bestimmt wird.
Eigenschaften
Rosocyanin ist als Feststoff ein dunkelgrünes Pulver mit metallischem Glanz, in Lösung bildet er tiefrot gefärbte Lösungen. In Wasser und in einigen organischen Lösungsmitteln ist der Farbstoff nahezu unlöslich, in Ethanol ist er schlecht (0,01 %), aber in Pyridin, Schwefelsäure und Essigsäure deutlich besser löslich (ca. 1 %). Eine alkoholische rote Lösung von Rosocyanin färbt sich bei Alkalizugabe vorübergehend tiefblau.
Literatur
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- L. J. Bellamy, G. S. Spicer, J. D. H. Strickland: Compounds of curcumin and boric acid. Part III. Infra-red studies of rosocyanin and allied compounds. In: Journal of the Chemical Society (London), S. 4653–4656 (1952).
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Quellen
- ↑ In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ M. E. Schlumberger: Sur la réaction de l'acide borique sur la curcumine. Bulletin de la Société Chimique de Paris, N.S. Band 5, S. 194–202 (1866), ISSN 0991-6504.
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