- Axinit
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Axinit Chemische Formel siehe Einzelminerale Mineralklasse Gruppensilikate (Sorosilikate) Kristallsystem siehe Einzelminerale; triklin Kristallklasse Farbe gelb, gelb-orange, blaßblau, grau, lilabraun, schwarz Strichfarbe weiß Mohshärte 6-7 Dichte (g/cm3) siehe Einzelmineral Glanz glasig Transparenz durchsichtig bis durchscheinend Bruch muschelig Spaltbarkeit vollkommen {010} Habitus keil- bis axtförmige (Name) Kristalle Häufige Kristallflächen {111} {100} {201} {110} Kristalloptik Brechungsindex nα=1,693 nβ=1,701 nγ=1,704[2] Doppelbrechung
(optische Orientierung)δ=0,0110; zweiachsig negativ [1] Winkel/Dispersion
der optischen Achsen2vz ~ groß Pleochroismus stark, olivgrün-rotbraun-gelbbraun Weitere Eigenschaften Besondere Kennzeichen bei höheren Mangangehalten rote Fluoreszenz Axinit (auch Thumerstein oder Thumit) ist die Kurzbezeichnung für eine Gruppe vielfarbiger Minerale aus der Mineralklasse der Gruppen-silikate. Es ist eine Mischreihe, gebildet aus den Endgliedern:
- Axinit-(Fe) (Ferro-Axinit) (Ca2FeAl2BO3Si4O12(OH) ), triklin - dunkel-, gelb-, grau- bis violett-braun, grüner Überzug
- Axinit-(Mg) (Magnesio-Axinit) (Ca2MgAl2BO3Si4O12(OH) ), orthorhombisch - farblos, weiß, braun, gelb-braun, grün-grau
- Axinit-(Mn) (Manganaxinit) (Ca2MnAl2BO3Si4O12(OH) ), triklin - farblos, braun, gelb, rot, blass violett
Als Zwischenglied zählt noch Tinzenit ( (Ca,Mn,Fe)3Al2BO3Si4O12(OH) ) zu dieser Mineralreihe.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Etymologie
Axinit wurde erstmals vom französischen Mineralogen René-Just Haüy 1797 beschrieben.
Das Wort Axinit leitet sich vom altgriechisch ἀξίνη axíne für „Axt“ [3] [4] ab. Dieser Name bezieht sich auf die Kristallform.
Eigenschaften
Manche manganreiche Proben weisen rote Lumineszenz auf.
Klassifikation
Nach der strunz'schen Systematik der Minerale in der 9. Auflage befindet sich Axinit in der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ und dort in der Klasse der Gruppensilikate (Sorosilikate). Es ist der Gruppe der „Si2O7 Gruppen mit zusätzlichen Anionen; Kationen in tetraedrischer [4] und/oder anderer Koordination“ zugeordnet und besitzt die Kennung „9.BD.20“.
Nach der Systematik der Minerale nach Dana befindet es sich ebenfalls in der Oberklasse der Silikate in der Klasse der „Gruppensilikate: Si2O7-Gruppen und O, OH, F und H2O“. Dort ist es spezieller in die „Gruppensilikate: Si2O7-Gruppen und O, OH, F und H2O mit Kationen in [4] und/oder >[4]-Koordination“ eingeordnet und bildet dort die Axinitgruppe.
Bildung und Fundorte
Es bildet sich vorwiegend durch hydrothermale Vorgänge und durch Kontaktmetamorphose in alpinen Klüften und kalkhaltigen Gesteinen. Es trit in Paragenese mit Chlorit, Epidot, Prehnit, Klinozoisit, Calcit und Aktinolith auf.
Fundorte sind unter anderem Bahia in Brasilien, Cornwall in England, Kalifornien und New Jersey in den USA. Außerdem wurde es früher auch in der Gegend um Thum im sächsischen Erzgebirge gefunden, woher auch der Name Thumerstein oder Thumit rührt.
Ähnliche Minerale
Dem Axinit ähnlich sind unter anderem Titanit und Rauchquarz, man kann sie jedoch an Dichte und Härte unterscheiden.
Verwendung
Axinit ist wegen seiner oft ausgeprägten Kristalle in Axtform vor allem ein Sammlermineral. Es wird aber manchmal auch zu Schmucksteinen verarbeitet.
Einzelnachweise
Siehe auch
Literatur
- Chris Pellant: Steine und Minerale. 1. Auflage. Dorling Kindersley Limited, 1992, ISBN 978-3-8310-0892-6, S. 149.
- Rudulf Duda, Lubos Rejl: Mineralienführer - Mineralien Gesteine Edelsteine. 2002, ISBN 978-3-440-08471-7, S. 185.
Weblinks
Commons: Axinite – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWiktionary: Axinit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen- Mineralienatlas - Axinit
- Mineralien-Lexikon
- Axinit bei Mindat.org (englisch)
- Axinit (Tinzenite) bei webmineral.com (englisch)
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