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Rudné Basisdaten Staat: Tschechien Region: Karlovarský kraj Bezirk: Karlovy Vary Gemeinde: Vysoká Pec u Nejdku Geographische Lage: 50° 21′ N, 12° 41′ O50.35194444444412.685277777778734Koordinaten: 50° 21′ 7″ N, 12° 41′ 7″ O Höhe: 734 m n.m. Einwohner: 142 (1992) Postleitzahl: 362 21 Kfz-Kennzeichen: K Verkehr Straße: Nejdek - Přebuz Nächster int. Flughafen: Flughafen Karlsbad Rudné (deutsch Trinksaifen) ist ein Ortsteil der Gemeinde Vysoká Pec u Nejdku in Tschechien. Er liegt sechs Kilometer nordwestlich von Nejdek und gehört zum Okres Karlovy Vary.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Rudné befindet sich im böhmischen Teil des Westerzgebirges in der Quellmulde des Rudný potok. Nördlich erheben sich der Chaloupecký vrch (899 m) und der Vysoký vrch (882 m), östlich liegt der Havraní vrch (841 m ) und im Westen der Rudenský Špičák (926 m).
Nachbarorte sind Jelení im Norden, Nové Hamry im Osten, Vysoká Pec im Südosten, Bernov im Süden Krásná Lípa im Südwesten sowie Přebuz im Nordwesten.
Geschichte
Im Neudeker Bergbuch von Albin Schlick wurden 1556 erstmals fünf Zinnseifen in Trinksaifen erwähnt. Die ersten Bewohner waren vermutlich Bergleute aus Sachsen. Der Ortsname leitet sich von der Seife her, die Herkunft des Präfixes „Trink“ lässt sich nicht eindeutig klären.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg erlosch der Bergbau und die Einwohner lebten von der Fertigung von Perlmuttknöpfen und der Klöppelei. Zudem standen im Dorf (14 Gasthäuser, von denen einige zwar Ausschanklizenz besaßen, doch im Verlauf eines Jahres nur zu wenigen „Wurstschmausen“ öffneten. Das Kirchweihfest „Mariä Heimsuchung“ am 2. Juli, auch „Beerbreifest“ genannt, wurde am ersten Wochenende im Juli gefeiert und wurde von Nachbargemeinden bis aus Neudek herauf gern besucht, nicht zuletzt wegen der Festbelustigungen und der ersten Schwarzbeerkuchen.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaft bildete Trinksaifen eine Gemeinde im Bezirk Graslitz, 1906 kam sie zum Bezirk Neudek. Zu dieser Zeit hatte das Dorf 1600 Einwohner. 1930 lebten in den Dorf 1399 überwiegend deutschsprachige Bewohner. Zu dieser Zeit war der Ort ein Zentrum des Skiports und hatte mit der Glasbergschanze eine große Sprungschanze. Das Pfarrdorf hatte eine fünfklassige Volksschule, eine Klöppelschule, ab 1939 einen Kindergarten und zusammen mit Hochofen ein Postamt. Der deutschsprachige Dialekt war das Egerländische mit einigen sächsischen Lauten in den „Winkeln“ Richtung Frühbuß. Nach dem Münchner Abkommen wurde Trinksaifen 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen. 1939 hatte das Dorf 1278 Bewohner. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Trinksaifen zur Tschechoslowakei zurück und wurde 1948 in Rudné umbenannt. Im selben Jahre erfolgte die Eingemeindung nach Vysoká Pec und ab 1961 nach Nejdek. Seit 1992 ist Rudné wieder ein Ortsteil der Gemeinde Vysoká Pec. Seit 1996 findet das Kirchweihfest als Freundschaftsfest zwischen den ehemaligen deutschen und den tschechischen Bewohnern wieder statt.
Sehenswürdigkeiten
- Kirche „Mariä Heimsuchung“, erbaut 1784–1788. 1995–96 wurde das Kirchenschiff durch Spenden der ehemaligen Einwohner renoviert. Am 8. September 1996 war eine feierlicher Gottesdienst mit Bischof František Radkovský aus Pilsen.
Literatur
- Ulrich Möckel: Trinksaifen und Hochofen. Ein Doppeldorf im böhmischen Erzgebirge, Schönheide (Eigenverlag) 2007.
Weblinks
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