- Rudolf Brunngraber
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Rudolf Brunngraber (* 20. September 1901 in Wien; † 5. April 1960 ebenda) war ein österreichischer Schriftsteller, Journalist und Maler.
Brunngraber stammte aus proletarischem Milieu, er war der Sohn eines Maurers im Wiener Arbeiterbezirk Favoriten. Nach Absolvierung der Lehrerbildunganstalt besuchte Brunngraber die Wiener Akademie für angewandte Kunst. Der seit seiner Jugend der Sozialdemokratie nahestehende Brunngraber arbeitete in der Folge als Gebrauchsgraphiker und in einer Reihe von anderen Berufen, befasste sich aber auch mit Sozialstatistik. 1932 erschien sein erster Roman "Karl und das zwanzigste Jahrhundert", der sich stark auf die einschlägigen Forschungen von Otto Neurath stützte. Der Autor arbeitete selbst von 1928 bis 1934 an Neuraths Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum. Das Buch erschien zuerst im Zentralorgan der SDAP, der Arbeiter-Zeitung und wurde dann zum internationalen Bucherfolg.
1933 wurde Brunngraber zum Vorsitzenden der neu gegründeten österreichischen Vereinigung sozialistischer Schriftsteller gewählt. In der Zeit des Austrofaschismus konnte Brunngraber in Österreich nicht publizieren. Er war aber in Deutschland weiter sehr erfolgreich und wurde zeitweilig von der NS-Kulturpolitik vereinnahmt. Sein 1941 erstmals erschienener sachbuchartiger Roman Zucker aus Cuba wurde zu einem der großen Bestseller des Dritten Reichs. Nach 1945 kehrte Brunngraber wieder ins sozialdemokratische Lager zurück.
Er ruht auf dem Wiener Zentralfriedhof (15E-16-28) in einem ehrenhalber gewidmeten Grab.
Werke
- Die Entwurzelten, 1928
- Karl und das 20. Jahrhundert. Roman, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1933. Neuauflagen Kronberg, 1978 u. Nördlingen, 1988, aktuelle Ausgabe: Steidl Verlag, Göttingen 1999 ISBN 3882436697
- Radium. Roman eines Elements. Roman, Rowohlt, 1936
- Die Engel in Atlantis. Roman, Rowohlt, 1938
- Opiumkrieg. Roman, Rowohlt, 1939
- Irrelohe. Erzählung, Verlag Georg Fromme & Co., 1947
- Prozess auf Tod und Leben. Roman, Paul Zsolnay Verlag, Wien 1948
- Bearbeitung: Der Prozeß. Filmdrehbuch, 1948
- Überwindung des Nihilismus - Betrachtungen eines Aktivisten. Essay, Wiener Volksbuchverlag, Wien 1949
- Der Weg durch das Labyrinth. Roman, Paul Zsolnay Verlag, Wien 1949
- 1. April 2000. (mit Ernst Marboe) Filmdrehbuch, 1950
- Der tönende Erdkreis. Roman der Funktechnik. Roman, 1951
- Heroin. Roman der Rauschgifte. Roman, Rowohlt, 1952
- Zucker aus Cuba. Roman eines Goldrausches. Roman, Rowohlt, 1954 (Neuauflage Edition Die Donau hinunter, 1993)
- Fegefeuer. Roman, Rowohlt, 1955
- Die Schlange im Paradies. Roman, Kurt Desch Verlag, Wien 1958
Weblinks
- Eintrag über Rudolf Brunngraber im Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie
- Literatur von und über Rudolf Brunngraber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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