- Rudolf Hess (Arzt)
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Rudolf Hess (* 22. Februar 1886 in Worms; † 25. August 1962 in Bremen), war ein Bremer Kinderarzt und Klinikdirektor.
Biografie
Rudolf Hess war der Sohn eines Fabrikdirektors. Er absolvierte ein Gymnasium. Von 1904 studierte er Medizin an der Universität München, der Universität Kiel und der Universität Heidelberg. Er promovierte 1909 zum Dr. med. Danach war er an den Kliniken in Heidelberg, Freiburg im Breisgau und Straßburg tätig. 1916 habilitierte er in Kinderheilkunde. Er wurde Oberarzt in Straßburg. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er 1919 aus dem Elsaß ausgewiesen. Er war nun in Würzburg, Frankfurt am Main, Essen und Mannheim beschäftigt. 1928 erhielt er die Position eines leitenden Arztes der Kinderabteilung an der Krankenanstalt Bremen. Beim Bau einer neuen Kinderklinik von 1929 bis 1934 war er auch der fachliche Berater. In dieser Zeit gründete er eine Schwesternschaft und eine Pflegeschule. Im Januar 1934 wurde Hess aus rassischen Gründen entlassen. Er gründete eine Praxis als Kinderarzt. Seiner Deportation in ein Konzentrationslager konnte er entkommen; er versteckte sich bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in der Lüneburger Heide.
Nach dem Krieg war er erneut Leiter der Kinderklinik. Er baute die Klinik wieder auf, die nun eine Infektionsabteilung erhielt. 1955 trat Hess in den Ruhestand.
Ehrungen
- Die Klinik erhielt 1966 den Namen Professor-Hess-Kinderklinik. Die Klinik ist 2009 Teil des Zentrums für Kinderheilkunde und Jugendmedizin und hat 106 Betten.
- In der Klinik erinnert ein Wandrelief und seit 2000 eine Gedenktafel an sein Wirken.
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
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