- Rudolf von Delius
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Rudolf von Delius (* 1. Januar 1878 in Warburg; † 6. Mai 1946 in Ried) war ein deutscher Herausgeber, Schriftsteller und Philosoph.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Delius entstammte einer ravensbergischen Familie; sein Vater Karl von Delius (1840-1907) war Landrat in Warburg.
Er war ein Urenkel von Daniel Heinrich Delius und ein Stiefbruder von Friedrich von Delius.
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Hildesheim und der berühmten Fürstenschule Schulpforta bei Naumburg an der Saale, nahm er ein Studium der Philosophie, Literatur- und Kunstgeschichte in Berlin und München auf und durchreiste anschließend fast ganz Europa. Literarisch beeinflusst wurde er durch den Berliner Dichterkreis Die neue Gemeinschaft. 1904 heiratete er die Engländerin Margaret Rice und leistete bald seinen Militärdienst in Straßburg. Delius gab zu Beginn des ersten Weltkrieges die Zeitschrift "Die Lese" heraus und versuchte nach dessen Ende in der Volkshochschulbewegung seine Ideen bekanntzumachen. Er ließ sich in München nieder und entfaltete eine literatur- und kulturkritische Schriftstellerei in weitgespanntem Rahmen von psychologischen Betrachtungen der Literatur.
Nachdem er im Zweiten Weltkrieg ausgebombt wurde, verarmte er und siedelte nach Ried bei Benediktbeuern um, wo er sich auch hier im Zusammensein mit begeisterten Anhängern und in schriftstellerischer Betätigung glücklich fühlte. Dort starb er am 6. Mai 1946.
Werke und Veröffentlichungen (Auswahl)
- Gondoly. Ein Drama in fünf Aufzügen. Braunschweig: Sattler 1901. V, 85 S.
- Seelenliebe. Eine Tragikomödie in drei Akten. München: Langen 1902. V, 61S.
- Rienzi. Ein Trauerspiel in drei Aufzügen. Braunschweig, Leipzig: Sattler 1903. 55S.
- Aus dem Bildersaal der Seele. Gedichte. Berlin: Wigand 1905. 36S. (UB Bonn)
- Robespierre. Eine Revolutionsgroteske in drei Akten. München: Langen 1906. 95S.
- Jesus. Sein Kampf, seine Persönlichkeit und seine Legende. Ebd. 1909. 182S. (ULB Münster, UB Bonn, StB Essen); Neuaufl. Dresden: Reissner 1924. 182S.
- Zur Psychologie der römischen Kaiserzeit. München: Müller [1911]. 118S. (EDDB Köln)
- Verwandlungen. Gedichte. Ebd. 1913. 94S. (StUB Köln)
- Deutschlands geistige Weltmachtstellung. Stuttgart: Die Lese 1915. 90S. (ULB Münster, StB Essen, StB Bochum)
- Deutschland und die Genies der Fremde. Die großen Geister Rußlands, Englands, Frankreichs, Chinas, Amerikas in ihrer Auswirkung auf uns. Ebd. [1915]. 20S. (=Die Lese) (BKH Bethel)
- Die Eigenarten des deutschen Geistes. Grundzüge deutschen Wesens auf geistigen und künstlerischen Gebieten. Ebd. [1915]. 22S. (=Die Lese) (Bibl. der Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn)
- Philosophie der Liebe. Otto Reichl Verlag Darmstadt 1920. 112 S.
- Urgesetze des Lebens. Otto Reichl Verlag Darmstadt, 1922. 80 S.
- Die Tänzerin. Ein Roman vom Weibe. Ebd. 1929. 228S. (StUB Köln)
- Rieder Tagebuch. Die nachgelassene Niederschrift des Philosophen aus den Jahren 1943-1946. Ebd. [1947]. 227S. (Bayer. XYX München, StLB Dortmund, UB Bochum, Dt. Bibl. Frankfurt/M.)
- Brigitte. Novelle. Stuttgart: Die Lese o.J. 64S. (ULB Münster).
- Die Maske des Mannes.Ein erotischer Roman.Carl Reissner-Verlag,Dresden, 1927, 142 S
- Die Lese. Bd. 3f. Stuttgart: Verlag Die Lese 1913f. [Zeitschr.] (ULB Düsseldorf)
- Barthold Heinrich Brockes. Der Schöpfungsgarten. Gedichte. Braunschweig: Westermann 1917
- Hegel in seinen Briefen. München: Ehmke 1918 (Phil. Sem. der WWU Münster) – Kant in seinen Briefen. 1919
- Brockes. Der Ring des Jahres. 1920
- Almanach der Rupprechtpresse. München: Hirth 1920 (ÖB Aachen)
- Arnold. Liebesfunken. 1920
- Gedichte des Grafen von Zinzendorf. Berlin: Furche-Verlag 1920. 70S. (StUB Köln)
- Hölderlin. Späte Hymnen. 1921
- Die Weltmächte des Geistes. Berlin: Waldemar Hoffmann Verlag 1934
Ehrungen
- 1914 Ehrenpreis der Johannes Fastenrath-Stiftung.
Fußnoten und Einzelnachweise
Lexikon westfälischer Autorinnen und Autoren
Wikiquote: Rudolf von Delius – Zitate
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