Rulemann Friedrich Eylert

Rulemann Friedrich Eylert
Porträt Bischof Dr. Eylert, Stahlstich von Nordheim um 1806

Rulemann Friedrich Eylert (* 5. April 1770 in Hamm; † 3. Februar 1852 in Potsdam) war ein evangelischer Kanzelredner und Bischof.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er wurde als Sohn von Johann Rulemann Ludwig Eylert geboren. Rulemann Friedrich Eylert studierte Theologie an der Universität Halle und war seit 1791 Mitglied des Corps Guestphalia Halle.[1] Er promovierte in Halle zum D. theol.. 1794 folgte er seinem Vater als Pfarrer an der reformierten Gemeinde in Hamm nach. 1806 wurde Eylert auf Empfehlung des Freiherrn vom Stein zum Hof-, Garde- und Garnisonprediger in Potsdam berufen und Seelsorger des preußischen Königspaares. Er war daneben auch der wichtigste Berater des preußischen Königs in kirchenpolitischen Fragen. Im Auftrag Friedrich Wilhelm III. formulierte er dessen Aufruf zur Union von Lutheranern und Reformierten vom 27. September 1817. 1818 wurde er vom König zum evangelischen Bischof, Mitglied des Staatsrats und des Ministeriums der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten ernannt. Die eher reaktionäre Verfassungspolitik der preußischen Krone nach 1819 soll auch auf den Einfluss Eylerts auf Friedrich Wilhelm III. zurückzuführen gewesen sein. Von kirchenpolitischer Bedeutung war Eylert im preußischen Agendenstreit, der nach dem erfolglosem Aufruf zur Union von 1817 und der versuchten zwangsweisen Durchsetzung durch den König eskalierte. Eylert setzte eine einheitliche Liturgie in der preußischen Landeskirche vor allem auf diplomatischem Wege durch. Er starb am 3. Februar 1852, nachdem er sich bereits 1844 hatte pensionieren lassen.

Werk

Auf den Streit in Agendenangelegenheit bezieht sich das Buch Eylerts Über den Wert und die Wirkung der für die evangelische Kirche in den preußischen Staaten bestimmten Liturgie und Agende (Potsdam 1830).

Am bekanntesten unter Eylerts Werken wurden seine Charakterzüge und historischen Fragmente aus dem Leben des Königs von Preußen, Friedrich Wilhelms III. (Berlin , 3 Bde.), wenngleich die darin mitgeteilten königlichen Reden unter dem bischöflichen Firnis fast unkenntlich werden.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 116, 33

Literatur

Weblinks



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