Río Guaviare

Río Guaviare
Río Guaviare
Der obere Guaviare bei San José del Guaviare

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Lage Kolumbien
Flusssystem OrinocoVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch

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Beginn Zusammenfluss von Río Ariari und Río Guayabero (Hauptquellfluss)Vorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehlt
Quellhöhe 225 mVorlage:Infobox Fluss/HÖHENBEZUG-QUELLE_fehltVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung gegenüber San Fernando de Atabapo (Venezuela) in den Orinoco
4.0427000490694-67.71148681640665

4° 2′ 34″ N, 67° 42′ 41″ W4.0427000490694-67.71148681640665
Mündungshöhe 65 mVorlage:Infobox Fluss/HÖHENBEZUG-MÜNDUNG fehltVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 160 m
Länge 1.220 km[1]
Einzugsgebiet 166.000 km²[2]
Abflussmenge
(MQ: bis 8.200 m³/s)[3]
MQ: 7.400 m³/s
Rechte Nebenflüsse Río Leiva, Río Losada, Río Inírida, Río Atabapo
Linke Nebenflüsse Río Danticas (Río Papamene), Río Duda, Río Ariari, Río Uva
Kleinstädte San José del Guaviare
Gemeinden Puerto Arturo, Mapiripán
Schiffbar 630 km
Hydrologisch der Hauptstrom des Orinoco-Flusssystems

Der Guaviare (früher auch Guayare) ist ein Fluss in Kolumbien. Er fließt mit dem oberen Orinoco (bis hier auch Río Parágua genannt) zusammen, den er an Länge (insgesamt rund 1.760 km) und Wasserführung deutlich übertrifft. Der Guaviare ist damit hydrologisch der Hauptstrom des Orinoco-Systems.

Verlauf und Naturraum

Der Guaviare führt seinen Namen ab dem Zusammenfluss zweier Quellflüsse, des Ariari und des etwas größeren Guayabero, die in der östlichen Kordillere der Anden ihre Quellen haben. Der Guayabero (früher auch Canicamare) hat eine Länge von rund 540 Kilometern, die folgende Flussstrecke als Guaviare hat eine Länge von rund 1.220 Kilometern, von denen 630 km als schiffbar angegeben werden. Dabei nimmt die Wasserführung zu von 1.930 m³/s unterhalb der Einmündung des Ariari auf 7.400 m³/s oder 8.200 m³/s am Zusammenfluss mit dem Orinoco[3].

Mit seinem hellbraunen Wasser ist der Guaviare ein typischer Weißwasserfluss mit großer Sedimentfracht aus den Anden und den subandinen Ketten. Er fließt in seinem Oberlauf verästelt in breitem Schotterbett und im Unterlauf in großen Mäandern. Etwa in der Mitte seines Laufes schneidet der Fluss in vier epigenetischen Schluchten mit Stromschnellen (Raudal de Guacamayas) granitische Hügel an, in denen Gesteine des Guayana-Schildes die weite Schwemmlandebene durchragen. Als westlichster Vorposten des Berglandes von Guayana mit seinen Sandstein-Tafelbergen (Tepuis) gilt die Schichtstufe der Serranía de la Macarena, die die beiden Quellflüsse des Guaviare trennt. Sein mit einer Wasserführung von etwa 3.000 m³/s bei weitem größter Nebenfluss, der an Katarakten reiche Río Inírida, entspringt ebenfalls am Fuße solcher Durchragungen. Er ist ein typischer Schwarzwasserfluss, ebenso wie der Río Atabapo, der ihm drei Kilometer vor der Mündung in den Orinoco von Süden zuströmt (rund 700m³/s).

Der Guaviare bildet im Oberlauf die Grenze zwischen den Llanos und dem tropischen Regenwald des Amazonasbeckens. Die Fischfauna des Río Guaviare gilt als besonders artenreich.

Kultur und Wirtschaft

Das Flussgebiet ist Siedlungsgebiet mehrerer indigener Völker wie den Guayabero, Tinigua, Sikuani, Nukak, Piapoco oder Puinave. Kontakte mit Europäern gab es ab dem 16. Jahrhundert durch Missionare, Conquistadoren und Goldsucher. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts griff der Kautschukboom auch auf den Río Guaviare über.

Im Bereich des Oberlaufes wird der Galeriewald durch Kulturland zunehmend verdrängt, auf dem vor allem Kakao angebaut wird, aber auch viele andere Kulturpflanzen der Tropen. Seit etwa 1980 ist auch der illegale Anbau von Koka bedeutend. In den letzten Jahren haben der Bevölkerungszuwachs und der Ausbau von Verkehrswegen zugenommen, besonders in der Umgebung der größten Stadt am Fluss, San José del Guaviare, mit Flugplatz und der einzigen Brücke über den Fluss.

Die wirtschaftliche Entwicklung leidet seit Anfang der 1990er Jahre unter den Konflikten zwischen der Guerrilla-Organisation FARC und staatlichen wie auch paramilitärischen Einheiten. Bekannt geworden ist das Massaker von Mapiripán (östlich von San Jose del Guaviare) im Jahr 1997.

Einzelnachweise

  1. Die häufigsten Längenangaben betragen 1.200 km, 1.326 km und 1.497 km, lassen aber nicht sicher erkennen, ob sie sich auf die Strecke unterhalb der Vereinigung von Río Guayabero und Río Ariari beziehen oder ab Quelle des Hauptquellflusses Guayabero gelten sollen. Sie weichen so stark von der auf Bildmaterial im Internet (google earth) nachmessbaren Strecke ab (1.220 km und 1.760 km insgesamt), dass sie nicht in den Artikel übernommen sind.
  2. Die verbreitetste Angabe von 144.000 km² scheint sich auf das Einzugsgebiet ohne Río Atabapo zu beziehen, da dies bei Gustavo Silva León: La cuenca del río Orinoco: visión hidrográfica y balance hídrico (Revista Geográfica Venezolana, Vol. 46(1) 2005, 75-108), auf S. 100, Cuenca in der Tabelle zur Abflussbilanz) getrennt aufgeführt ist (zusammen: 153.000 km²). Die Angabe von 166.168 km² im Buch Colombia Guía Enciclopédica von C. A. Suárez (Bogotá 2002, S. 54, ISBN 958-04-6806-0) erscheint plausibler und ist gerundet übernommen.
  3. a b Die Angaben reichen von 7.400 m³/s (Gustavo Silva León: La cuenca del río Orinoco: visión hidrográfica y balance hídrico (Revista Geográfica Venezolana, Vol. 46(1) 2005, 75-108), auf S. 100, davon 6.700 m³/s ohne Atabapo) über 6.887 m³/s ohne Atabapo (NERC DFID Ecosystems services and Poverty Alleviation (ESPA): A Situation Analysis to Identify Challenges to Sustainable Management of Ecosystems to Maximise Poverty Alleviation: Securing Biostability in the Amazon/Andes, King's College London) bis 8.200 m³/s (C.F. Nordin, A. Mejia, C. Delgado: Sediment studies of the Orinoco river, Venezuela. In: S. Schumm, B., Winkley (Hrsg.): The Variability of Large Alluvial Rivers. 1994 ASCE Press, S. 243–265).

Siehe auch: Liste der längsten Flüsse der Erde


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