SMS Aegir

SMS Aegir
Schiffsdaten
Baubezeichnung Panzerschiff IV. Classe T
Schiffstyp Küstenpanzerschiff
Schiffsklasse Odin-Klasse (nach Umbau auch Siegfried-Klasse)
Kiellegung: 28. November 1892
Stapellauf (Schiffstaufe): 3. April 1895
Umbau 1902-1904
Bauwerft: Kaiserlichen Werft in Kiel
Besatzung: 276 - 307 Mann
Baukosten: xx Goldmark
Schwesterschiffe
SMS Odin
nach Umbau auch:
SMS Siegfried,
SMS Hildebrand,
SMS Beowulf,
SMS Hagen
SMS Frithjof,
SMS Heimdall
Technische Daten
Wasserverdrängung:
vor Umbau
Konstruktion: 3.550 t
Maximal: 3.750 t
Wasserverdrängung:
nach Umbau
Konstruktion: 4.110 t
Maximal: 4.292 t
Länge vor Umbau: KWL: 76,4 m
über alles: 79 m
Länge nach Umbau: KWL: 84,8 m
über alles: 86,15 m
Breite: 14,9 m
Tiefgang: 5,3 - 5,6 m
Maschinenanlage: 8 kohlegefeuerte Thornycroft-Dampfkessel
2 stehende 3-Zylinder-Dreifachexpansions-
Dampfmaschinen
Anzahl der Schrauben: 2 dreiflügelig \varnothing 3,5 m
Wellenumdrehung: 139 U/min
Leistung: 5.100 PSi
Leistung an den Wellen: 2.550 PS pro Welle
Höchstgeschwindigkeit: 15,5 kn
Fahrbereich: 3.500 sm bei 10 kn
Brennstoffvorrat: ca. 480 - 580 Tonne Kohle
Panzerung
Gürtelpanzer: 178 - 228 mm
Deck: 51 - 69 mm
Barbetten und Türme: 203 mm
Bewaffnung
Geschütze 24 cm L/35: 3
Kanonen 8,8 cm L/30: 10 schnellladend
Torpedorohre: vor Umbau: 4 \varnothing 35 cm
nach Umbau: 3 \varnothing 45 cm
Kommandanten
FK Ernst Schulze August 1914 bis Mai 1915

SMS Ägir war das zweite und letzte der beiden Küstenpanzerschiffe der Odin-Klasse, die in der kaiserlichen Marine vor und im Ersten Weltkrieg dienten. Die Schiffe waren eine Weiterentwicklung der Siegfried-Klasse.

Benannt war das Schiff nach dem Meeresriesen Ägir aus der nordischen Mythologie. Der Stapellauf fand am 3. April 1895 auf der Kaiserlichen Werft in Kiel statt.

Inhaltsverzeichnis

Schiffsart und -klasse

Technische Daten

  • Besatzung: 276 - 307 Mann
  • Gewicht voll ausgerüstet: 3.754 t
  • Länge: 79,0 m
  • Breite 15,0 m
  • Tiefgang 5,61 m

Antrieb

  • 8 kohlegefeuerte Dampfkessel (Typ Thornycroft, geliefert von den Oderwerken, Stettin)
  • 2 stehende 3-Zylinder-Dreifachexpansions-Dampfmaschinen mit 4.800 PSi
  • 2 dreiflügelige Schrauben Ø 3,5 m
  • max. Geschwindigkeit: 15 kn

Nach Umbau (1903/04 Kaiserliche Werft Danzig)

  • Gewicht voll ausgerüstet: 7.292 t
  • Länge: 86,15 m
  • Breite 15,04 m
  • Tiefgang 5,60 m

Bewaffnung

  • 3 Mantel-Ringkanonen 24 cm
  • 10 Schnellfeuerkanonen 8,8 cm
  • zeitweise 6 Maschinenkanonen
  • 4 Torpedorohre Ø 45 cm

Technik

Das Schiff verdrängte 3.740 Tonnen, war 79 Meter lang und 14,9 Meter breit, und hatte einen Tiefgang von 5,5 Metern. Um die Kapazität der Kohlenbunker und damit die Reichweite der Schiffe dieser Klasse zu verbessern, wurde zwischen 1899 und 1903 bei allen ein mehrere Meter langes Teilstück eingebaut. Die Ägir war nach ihrem Umbau 1902-1904 86 m lang und 6,5 m tief und verdrängte 4.250 Tonnen. Die Bewaffnung bestand aus drei 24 cm und zehn 8,8 cm Geschützen sowie vier (nach Umbau drei) Torpedorohren. Wie auch SMS Odin, SMS Hagen und SMS Heimdall, hatte die Ägir einen teilweisen Gürtelpanzer aus Nickelstahl, der nur von den vorderen Türmen bis zum hinteren Turm reichte. (Die vier anderen Schiffe der Klasse, SMS Siegfried, SMS Hildebrand, SMS Beowulf und SMS Frithjof, hatten Verbundstahlplattenpanzer.) Zwei Maschinen verliehen der Ägir 5.100 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 15,5 Knoten. Die Reichweite betrug bis zum Umbau 1.490 Seemeilen, danach 3.400 Seemeilen. Die Besatzung bestand aus bis zu 307 Mann.

Geschichte

Die Ägir wurde 1892 auf der Kaiserlichen Werft in Kiel auf Kiel gelegt, lief am 3. April 1895 vom Stapel, und wurde am 15. Oktober 1896 in Dienst gestellt.

Einsatz

Die Ägir diente in der Flotte bis 1909 und unternahm dabei zwei größere Auslandsreisen, 1899 nach Großbritannien und Portugal und 1905 nach Schweden und Norwegen.

Erster Weltkrieg

Nach Kriegsausbruch 1914 wurde sie reaktiviert und bis Anfang 1916 im Küstenwachdienst in der Nordsee und Ostsee eingesetzt, als Teil des VI. Geschwaders unter Konteradmiral Eckermann. Am 14. Januar 1916 wurde sie in Wilhelmshaven außer Dienst gestellt, dann die Hauptbewaffnung entfernt und dort danach als Wohnhulk genutzt.

Verkauf und Umbau

Das Schiff wurde am 17. Juni 1919 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und 1922 vom Hamburger Reeder Arnold Bernstein erworben und zum Lokomotiv-Transportschiff umgebaut. Transportiert wurden außer Lokomotiven auch Eisenbahnwagen und PKWs, vor allem in die Sowjetunion und nach Skandinavien.

Verbleib

Das Schiff strandete am 8. Dezember 1929 vor Gotland (Schweden) und wurde 1930 in Kiel abgewrackt.

Literatur

  • Hildebrand/Röhr/Steinmetz, "Die Deutschen Kriegsschiffe", 1979

Weblinks


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