- SMS Baden II
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Baudaten Typ Großlinienschiff
(Schlachtschiff)Klasse Bayern-Klasse Baubezeichnung Ersatz Wörth Bauwerft F. Schichau, Danzig
Bau-Nr. 913Kiellegung 29. August 1913 Stapellauf 30. Oktober 1915 Indienststellung 19. Oktober 1916 Verbleib 21. Juni 1919 Selbstversenkung in Scapa Flow; aufgelaufen und 16. August 1921 als britisches Zielschiff versenkt Technische Daten Vermessung 15.929 BRT
9.550 NRTWasserverdrängung Konstruktion: 28.530 t
Maximal: 32.200 tLänge Wasserlinie
Länge über alles179,4 m
180 mBreite 30 m Tiefgang 9,31 - 9,39 m Bewaffnung - 8 x 38 cm L/45 Sk
- 16 x 15 cm L/45 Sk
- 2 x 8,8 cm L/45 Flak
- 5 x 60 cm-Torpedorohre
(1 im Bug, 4 in den Seiten)
ab 1917: nur noch Bugrohr
Panzerung - Gürtel: 350 mm
- Deck: 120 mm
- Türme: 351 mm
- Barbetten: 350 mm
- Kasematten: 250 mm
- Kommandostand: 350 mm
- Zitadelle: 200 mm
Antriebsanlage - 14 Dampfkessel
(11 kohle- und 3 ölgefeuert) - 3 Satz Schichau-Dampfturbinen
- 3 dreiflügelige Schrauben
3,87 m
Maschinenleistung Dauerlast: 35.000 PSw
Probefahrt: 55.967 PSwBrennstoffvorrat 3.400 t Kohle und 620 t Heizöl Geschwindigkeit 22 kn Fahrbereich 5000 sm bei 12 kn Besatzung 42 Offiziere und 1129 Mann Kommandanten Kapitän zur See Viktor Harder Oktober 1916 - August 1918 Kapitän zur See Heinrich Retzmann August 1918 - November 1918 Korvettenkapitän Otto Zirzow Dezember 1918 - Juni 1919 Die SMS Baden war das letzte Großlinienschiff (Schlachtschiff) der Kaiserlichen Marine, das in Dienst gestellt worden ist und gleichzeitig das letzte Flaggschiff der Deutschen Hochseeflotte. Namensgebend war das damalige Großherzogtum Baden.
Ein Namensvorgänger war die SMS Baden (1880–1910), eine Panzerkorvette der Sachsen-Klasse.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Stapellauf erfolgte am 30. Oktober 1915 auf der Danziger Schichau-Werft. Sie war das zweite Schiff der Bayern-Klasse und ersetzte das veraltete Linienschiff SMS Wörth. Ihre Schwesterschiffe waren SMS Bayern, SMS Sachsen und SMS Württemberg, von denen jedoch nur noch die Bayern fertiggestellt wurde. Bei ihrem Bau war versucht worden, alle Informationen über Entwicklungen modernen Schlachtschiffsbau der anderen Nationen auszuwerten. Dabei wurde insbesondere auch über die Art der Aufstellung und Anordnung der Schweren Artillerie diskutiert. Bis dahin waren in der kaiserlichen Marine nur Doppeltürme verwendet worden. Die Munitionszuführung zum mittleren Geschütz war technisch nur sehr aufwendig zu lösen und man befürchtete, dass mechanische Störungen in diesem Bereich auch die Munitionsförderung für die anderen beiden Rohre blockieren und so u. U. einenen ganzen Turm zeitweise lahmlegen konnten. Zeitgenössische Schlachtschiffe der russischen, US-amerikanischen, italienischen und österreichischen Kriegsmarine hatten schon Drillingstürme. Trotz intensiver Konsultationen mit den Österreichern, konnten die deutschen Bedenken nicht ausgeräumt werden. Daher entschied man, die neuen Schiffe wiederum mit Zwillingstürmen auszurüsten. Dabei entsprach die symmetrische Anordnung in der Schiffsmitte mit je zwei Türmen vorne und hinten der Aufstellung der vorangegangenen König-Klasse, bis auf den Mittschiffsturm, der aufgegeben worden war.
Sie waren die ersten Linienschiffe, die serienmäßig den neuen Dreibeinmast bekamen. Mit ihrer Geschützanordnung und Kaliberstärke waren die Schiffe der Bayern-Klasse die direkte Konkurrenz zur britischen Queen-Elisabeth-Klasse.
Einen erheblichen Entwicklungsschub gegenüber der König-Klasse stellte die Kalibervergrößerung von 30,5 cm auf 38 cm dar. Die Ausrüstung mit acht 38-cm-Schnelladekanonen wurde am 6. Januar 1912 direkt vom Kaiser befohlen. Bei der Mittelartillerie blieb man bei 15-cm-Geschützen, jedoch wurde ihre Anzahl von 14 auf 16 erhöht.
Als die Baden in Dienst gestellt worden war, war sie das stärkste Schlachtschiff der Welt. Weniger durch ihre Bewaffnung, als durch ihre kompakte Bauweise mit einem sehr gut ausgewogenen Verhältnis zwischen Bewaffnung, Antrieb und Panzerung und der damit verbundenen Standfestigkeit und Sinksicherheit.
Die Schiffe dieser Klasse waren in ihrer Art die Vorlage für die Bismarck-Klasse, die 1941 in Dienst gestellt worden ist. Ihre Konzeption der Panzerung und des Schiffaufbaus wurde ohne große Änderungen direkt übernommen.
Zur Skagerrakschlacht kam das Schiff zu spät in Dienst, wurde jedoch sofort das neue und auch zugleich das letzte Flottenflaggschiff der kaiserlichen Marine.
Endschicksal
Das Schiff sollte als Flottenflaggschiff ursprünglich nicht mit nach Scapa Flow ausgeliefert werden. Da der Große Kreuzer SMS Mackensen noch nicht seefähig war, wurde die Baden als Ersatz nach Scapa Flow nachgeschickt.
Am 21. Juni 1919 versenkte sich die gesamte Flotte im Hafen von Scapa Flow. Die Baden konnte als einziges Großkampfschiff durch das Eingreifen britischer Seeleute vor der vollständigen Selbstversenkung bewahrt werden, da sie das Schiff auf einen Strand schleppten.
Das Schiff wurde anschließend wieder gehoben und seefähig gemacht. Im Jahre 1921 wurde das Schiff endgültig britischerseits aufgegeben und als Zielschiff für britische Großkampfschiffe verwendet und schlussendlich dabei versenkt.
Das Wrack liegt auf der Position 49° 49′ 42″ N, 2° 23′ 21″ W49.828233333333-2.3892833333333 .
Siehe auch
Weblinks
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