- SNEAK
-
Schnelle Nullenergie-Anordnung Karlsruhe Koordinaten 49° 5′ 29″ N, 8° 25′ 46″ O49.0913888888898.4294444444444Koordinaten: 49° 5′ 29″ N, 8° 25′ 46″ O Land: Deutschland Daten Betreiber: Kernforschungszentrum Karlsruhe Baubeginn: Herbst 1963 Inbetriebnahme: 19. Dezember 1966 Abschaltung: November 1985 Stilllegung: 6. Mai 1987 Reaktortyp: homogen Thermische Leistung: 1 W bis 1 kW Neutronenflussdichte: 7 × 106 n/(cm2 s) Stand: 7. Februar 2009 Die Schnelle Nullenergie-Anordnung Karlsruhe (SNEAK) war ein Forschungsreaktor, der von 1966 bis 1985 am Forschungszentrum Karlsruhe (damals Kernforschungszentrum Karlsruhe) betrieben wurde. Der Kernreaktor hatte eine thermische Leistung von einem Kilowatt und wurde als Neutronenquelle ausschließlich zu Forschungszwecken eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Baubeginn für den Reaktor war im Herbst 1964, am 19. Dezember 1966 erreichte der Reaktor dann seine erste Kritikalität.[1] Der Reaktor ging als vorletzte von sechs kerntechnischen Anlagen am Kernforschungszentrum Karlsruhe in Betrieb. Fünf Jahre zuvor war der Forschungsreaktor 2, drei Jahre zuvor der Schnell-Thermische Argonaut-Reaktor, ein Jahr zuvor der Mehrzweckforschungsreaktor und im selben Jahr ein Siemens Unterrichtsreaktor in Betrieb genommen wurden. Das Kernkraftwerk KNK wurde fünf Jahre später erstmals kritisch.
Der Kernreaktor wurde nach 19-jähriger Laufzeit als vierte der sechs Anlagen im November 1985 abgeschaltet. Die Genehmigung zur Stilllegung wurde daraufhin am 3. Juni 1986 erteilt, die Reaktoranlage wurde schließlich am 6. Mai 1987 aus dem Geltungsbereich des deutschen Atomgesetzes entlassen.[2]
Aufbau
Die Schnelle Nullenergie-Anordnung war ein homogener Reaktor mit einer thermischen Leistung, die zwischen 1 W und 1 kW variiert werden konnte. Der Reaktorkern war flexibel ausgelegt, sodass es möglich war, Kerne variabler Größe, Geometrie und Zusammensetzung einzubauen.[3] Der maximale thermische Neutronenfluss betrug 7 × 106 n/cm2 s, die Neutronen wurden dabei durch Graphit-Reflektoren gebündelt.[4]
Forschung
Der Reaktor wurde zur Bestimmung kritischer Massen, Leistungsverteilungen, Kontrollstabwerten, Brutraten, Neutronenspektren und Leistungskoeffizienten eingesetzt. Er war ein wichtiges Hilfsmittel bei der Entwicklung von Brutreaktoren (sogenannten „schnellen Brütern“).[3]
Siehe auch
Quellen
- ↑ Geschichte des Forschungszentrums Karlsruhe – 1966, Informationsseite des Forschungszentrums Karlsruhe
- ↑ Auflistung kerntechnischer Anlagen in der Bundesrepublik Deutschland, Bundesamt für Strahlenschutz, Januar 2009
- ↑ a b W. Marth. Der Schnelle Brüter SNR 300 im Auf und Ab seiner Geschichte, Bericht KFK 4666 des Kernforschungszentrums Karlsruhe, Mai 1992
- ↑ Nuclear Research Reactors in the World, Internationale Atomenergiebehörde IAEA
Forschungsreaktoren (ohne Unterrichtsreaktoren) in DeutschlandBerlin | Braunschweig | Dresden | Frankfurt | Geesthacht: FRG – ANEX | Hannover | Heidelberg | Jülich: MERLIN – DIDO – KAHTER – KEITER – ADIBKA | Karlsruhe: FR 2 – MZFR – STARK – SNEAK | Karlstein | Mainz | München: FRM – FRM II – SAR | Neuherberg | Rossendorf: RAKE – RFR – RRR | Zittau
Wikimedia Foundation.