BAG Rote Reporter

BAG Rote Reporter

Die BAG Rote Reporter/innen ist eine bundesweite Arbeitsgemeinschaft innerhalb der Partei Die Linke. Sie wurde 2006 mit dem Ziel gegründet, einer ihrer Ansicht nach bestehenden wachsenden Medienkonzentration entgegenzuwirken, die „eine laute Stimme“ [1] für Die Linke nötig mache.

Logo der roten Reporter/innen

Ziel der Bundesarbeitsgemeinschaft ist die Interessenvertretung „der Medienmacher/-innen innerhalb und außerhalb der Linken. Linke Zeitungen in der ganzen Bundesrepublik werden von meist ehrenamtlichen Aktiven hergestellt. Ihr Engagement gilt es zu fördern und zu unterstützen.“ [2] Die Arbeitsgemeinschaft wurde durch Teilnehmer der Weiterbildungsangebote der Linkspartei für Medienmacher gegründet. Im Bericht an den 10. Parteitag der Linkspartei wird erwähnt: „Herauszuheben ist die Akademie für die Macher/innen der ‚kleinen Zeitungen‘ bei der Linkspartei.PDS, die auch zu einer Vernetzung der kleinen Zeitungen geführt hat und ein gelungenes Stück Selbstorganisation in der Partei darstellt.“ [3]

Die Weiterbildungsangebote für Medienmacher werden seit der 5. Akademie für Linke Medienmacher/innen (6. bis 9. März 2008 in Berlin) durch LiMA (Linke Medienakademie – ein Projekt der Rosa-Luxemburg-Stiftung) durchgeführt. Das Programm wurde durch die Berliner Senatsverwaltung als Bildungsurlaub anerkannt.

Vom 5. bis 8. März 2009 wird im Tagungszentrum Franz-Mehring-Platz 1 in Berlin (Sitz der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Tageszeitung Neues Deutschland) die 6. Akademie unter dem Motto „Netze knüpfen – Debatte, Networking & Weiterbildung“ durchgeführt. Die Akademie dauert einen Tag länger als 2008 und bietet 120 Veranstaltungen. In der Programmvorankündigung findet sich ein Aufsatz von Lothar Bisky zum Thema neue Medien: „Vernetzt – Mediale Alternativen zu den Mainstream-Medien heute“. Als Referenten werden unter anderen Gregor Gysi, Jürgen Elsässer, Jürgen Reents und Bascha Mika angekündigt. [4]

Die Arbeitsgemeinschaft empfiehlt ihren Mitgliedern die Teilnahme an solchen Weiterbildungsangeboten und auch im Bericht des Parteivorstandes der Linken an den 1. Parteitag der Partei Die Linke (24. und 25. Mai 2008, Cottbus) wird dies unter der Überschrift „Die Linke wirkt! – mit guter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ hervorgehoben: „Die Zusammenarbeit mit den linken Medienmacher/innen wurde intensiviert und ausgebaut, u.a. durch die Teilnahme und Mitwirkung an der Linken Medienakademie im März 2008.“

Bei der 3. Mitgliederversammlung am 8. März 2008 wurde eine Erklärung mit politischen Zielen verabschiedet: „Die Linke braucht umgehend schlüssiges Presse- und Kommunikationskonzept“. Dort wird versucht, den Begriff „linken Journalismus“ mit vier Thesen zu definieren. Weiter möchte sich die Arbeitsgemeinschaft aktiv in die kommenden Wahlkämpfe, besonders die Bundestagswahl 2009, einbringen. Die Medienmacher der Linkspartei fordern vom Parteivorstand, „so schnell als möglich ein Presse- und Kommunikationskonzept vorzulegen.“ Ebenfalls sollen die meist ehrenamtlichen Macher von Zeitungen und Internetauftritten der Partei besser geschult werden.[5]

Zum 1. Parteitag legte die Arbeitsgemeinschaft einen Antrag „Die Linke braucht wirksame Publikationen“ vor. Der Parteitag wird aufgefordert, bis September 2008 ein Publikationskonzept der Linken vorzulegen. „Ziel dieses Publikationskonzepts ist es, mithilfe einer Zeitung und eines Magazins, anknüpfend an Erfahrungen mit der Zeitung „neue linke“ und dem Magazin „Disput“, eine dauerhafte politische Verbindung und Diskussion a. zwischen der Partei und ihren Wählern und b. zwischen dem Parteivorstand und den Parteimitgliedern herzustellen.“

Inhaltsverzeichnis

Sprecherrat

Die Arbeitsgemeinschaft wird von einem „Sprecherrat“ geleitet. Mitglieder sind unter anderem:

  • Nele Hirsch (MdB), bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag und Sophie Dieckmann.
  • Klaus H. Jann, Redakteur der Zeitung Roter Reporter in Wülfrath, einer der ältesten Alternativzeitungen in der Bundesrepublik. Jann erhielt 2007 den Alternativen Medienpreis in der Sparte Presse.
  • Bernd Hüttner, Mitglied der Historischen Kommission der Partei Die Linke und Regionalmitarbeiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.
  • Klaus-Dieter Heiser, langjähriger Redakteur von linken Medien, von 1987 bis 1989 Chefredakteur der Tageszeitung der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins (SEW) „Die Wahrheit“.[6]

Ansprechpartner ist der Berliner Journalist Christoph Nitz, Redakteur bei der Tageszeitung „Neues Deutschland“. [7] Bei turnusmäßigen Wahlen am 8. März 2008 wurde Christoph Nitz als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für weitere zwei Jahre bestätigt.

Linke Medien

Eine vermutlich unvollständige Übersicht der so genannten „Kleinen Zeitungen“ der Linken findet sich im Internetarchiv der Linkspartei.PDS. Eine neuere Aufstellung existiert für die Partei noch nicht. [8]

In der Bibliothek der Rosa-Luxemburg-Stiftung [9] findet sich ein Verzeichnis der dort archivierten und verfügbaren „Kleinen Zeitungen“. In Berlin gibt die Partei in fast jedem Bezirk eine eigene Monatszeitung heraus. Als Beilage haben alle Bezirkszeitungen die „BerlinInfo“, die über die Politik der Partei auf Landesebene informieren soll. [10]

Struktur der Arbeitsgemeinschaft

In der BAG und derzeit neun Landesarbeitsgemeinschaften besteht die Möglichkeit für Interessierte, sich Kompetenz im Erstellen von Medien anzueignen. Dazu wird durch die AG zum Beispiel oft kostspielige Software zur Verfügung gestellt oder Medienschaffende in den Grundfragen journalistischer Arbeit ausgebildet.

Die Medien, die im Umkreis oder aus der Mitte der Partei derzeit erscheinen, erreichen eine Gesamtauflage von mehr als 450.000 Exemplaren. Die Arbeitsgemeinschaft möchte vor allem die Verantwortlichen für diese Medien erreichen und dazu animieren, neue Medien zu schaffen. [11] Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) ›roten reporter/-innen‹ vertritt die Interessen der Macher dieser Medien. [12]

Die Arbeitsgemeinschaft wurde als bundesweiter Zusammenschluss der Linken Anfang 2008 anerkannt und konnte mit Felicitas Weck und Christoph Nitz zwei Delegierte für den Bundesparteitag benennen. Klaus-Dieter Heiser wurde Mitglied des Bundesausschusses, Nele Hirsch stellvertretendes Mitglied dieses Gremiums. Die Mitgliederzahl wird im Newsletter vom Januar 2009 mit mehr als 600 angegeben. [13]

Mit der Tageszeitung „Neues Deutschland“ besteht ein Kooperationsabkommen, das 2007 abgeschlossen wurde. [14]

Literatur

  • Christoph Nitz: „It's the Werte, stupid! Die Chancen und Fehler politischer Kommunikation.“ Erschienen in der Reihe „Standpunkte der Rosa-Luxemburg-Stiftung“ als 26/2008 erschienen im November 2008 [15]

Weblinks


Endnoten

  1. http://die-linke.de/partei/zusammenschluesse/bag_rote_reporterinnen/ - Stand 19:50 6. Januar 2008
  2. http://www.rote-reporter.de Kapitel Weiterbildung – Stand 16:40 20. Januar 2008
  3. http://archiv2007.sozialisten.de/partei/parteitag/pt1001/view_html?zid=32677&bs=1&n=38 Tätigkeitsbericht des Parteivorstandes der Linkspartei.PDS an die 1. Tagung des 10. Parteitag (29. und 30. April 2006, Halle)
  4. http://www.linke-medienakademie.de - Stand 21.00 Uhr 03.01.2009
  5. http://die-linke.de/partei/zusammenschluesse/bag_rote_reporterinnen/erklaerungen/die_linke_braucht_umgehend_schluessiges_presse_und_kommunikationskonzept/ - Stand 14:15 13. März 2008
  6. Jenny Niederstadt: „Erbitten Anweisung!“. Die West-Berliner SEW und ihre Tageszeitung „Die Wahrheit“ auf SED-Kurs. Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. (Hrg.). Schriftenreihe Bd.9. Berlin, 1999. S.53 http://www.berlin.de/imperia/md/content/lstu/schriftenreihe/niederst.pdf
  7. http://www.rote-reporter.de - Stand 16:30 20. Januar 2008
  8. http://archiv2007.sozialisten.de/links/kleinezeitungen/index.htm - Stand: 20. Januar 2008
  9. http://www.rosalux.de/cms/index.php?id=archiv&0= - Stand: 9.Januar 2009 Kleine Zeitungen der Partei Die Linke und ihres Umfeldes
  10. http://www.die-linke-berlin.de/partei/berlininfo/ Internetarchiv der „BerlinInfo“ – herausgegeben vom Berliner Landesvorstand der Linken mit Linkliste der Zeitungen in den 12 Berliner Bezirken.
  11. http://die-linke.de/partei/zusammenschluesse/bag_rote_reporterinnen/ - Stand 19:50 6. Januar 2008
  12. http://www.rote-reporter.de – Stand 16:30 20. Januar 2008
  13. http://die-linke.de/partei/organe/parteitage/1_parteitag/ - 17:30 22. Mai 2008
  14. http://www.neues-deutschland.de/kooperation/
  15. dort als PDF-Download verfügbar

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