- Salomon Herz
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Salomon Herz (* 15. Mai 1791 in Bernburg (Saale); † 16. Juli 1865 in Berlin) war ein jüdischer Kaufmann und Begründer der ersten Ölhandelsgesellschaft Deutschlands.
Inhaltsverzeichnis
Leben
1823 wurden Herz gegen Zahlung eines Schutzgeldes in Bernburg Handelsgeschäfte, der Kauf eines Hauses und seine Verheiratung erlaubt. Im selben Jahr wurde sein Sohn Wilhelm Herz geboren. Dennoch zog Herz schon 1823 aus Bernburg nach Berlin, wo er eine Getreidegroßhandlung eröffnete und hauptsächlich lebte.
Salomon Herz begann mit dem Getreide- und dem Rübenölhandel, wofür er noch im selben Jahr in Wittenberge an der Elbe die Ölmühle bauen und eröffnen ließ. Nach einem Brand 1856 wurde die Ölmühle erweitert und erneuert. Das Unternehmen war das erste Ölhandelshaus Deutschlands. In der Zeit seiner Geschäftsführung sorgte Salomon Herz sowohl finanziell, vor allem aber durch seine Lobbyarbeit, für die Fertigstellung des Wittenberger Elbehafens 1835, den Anschluss an die Eisenbahnlinien Berlin-Hamburg 1846 und den Bau der Anschlussstrecke nach Magdeburg 1851, nach Lüneburg 1874 und nach Salzwedel 1879, natürlich in erster Linie um den Vertrieb seiner Produkte zu verbessern.
1863 wurde Salomon Herz das Ehrenbürgerrecht der Stadt Köthen verliehen. Er betrieb dort einen jährlichen Saatenmarkt, zum 50-jährigen Bestehen dieses Marktes spendete Herz 1.000 Taler, womit die Herzstiftung begründet wurde, die wesentlich zur Unterstützung der Armen in der Stadt beitrug. [1] 1855 wurde Salomon Herz Mitglied des Ältestenkollegiums der Berliner Kaufmannschaft.
1865 wurde er von seinem Sohn Wilhelm als Geschäftsführer der Ölmühle abgelöst, dem späteren Gründer und Präsidenten der Berliner Handelskammer sowie der Schultheiss-Brauerei AG.
Ehrungen
- Seit Mai 2007 trägt der neugestaltete Platz vor dem historischen Bahnhofsgebäude in Wittenberge den Namen Salomon-Herz-Platz.
- Seit 2009 wird in der Alten Ölmühle das nach ihm benannte HerzBräu-Bier in einer Gasthausbrauerei hergestellt.
Literatur
- Heinz Muchow: Salomon Herz leitete in Wittenberge die industrielle Revolution ein. In: ders.: Wie sich das Ackerbürgerstädtchen Wittenberge zu einer Industriestadt entwickelte. Wittenberge 2001, S. 10–25.
Weblinks
Einzelnachweise
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