Salomon Herxheimer (Rabbiner)

Salomon Herxheimer (Rabbiner)

Salomon Herxheimer (* 6. Februar 1801 in Dotzheim bei Wiesbaden; † 25. Dezember 1884 in Bernburg) war ein deutscher Rabbiner.

Mit 13 Jahren begann Herxheimer ein Studium an einer Jeschiwa in Mainz und erlernte gleichzeitig weltliche Fächer. 1824-1827 studierte er an der Universität Marburg Pädagogik, Geschichte und orientalische Sprachen. 1830 war er zunächst Rabbiner in Eschwege; 1831 wurde er von Herzog Alexius von Anhalt-Bernburg zum Landesrabbiner von Anhalt-Bernburg ernannt. 1841-48 veröffentlichte er eine neue Bibelübersetzung aus dem Hebräischen und verfasste ein hebräisches Lehrbuch. Sein Hauptaugenmerk lag neben der Erziehung der Jugend auf der Förderung der landwirtschaftlichen Kenntnisse unter der jüdischen Bevölkerung. Er war verheiratet mit Lea Süsskind.

Inhaltsverzeichnis

Quellentext

In der „Allgemeinen Zeitung des Judentums“ erschien am 6. Januar 1885 folgender Nachruf: „Bernburg, 28. Dezember (1884, Privatmitteilung). Am 25. dieses Monats verschied der Nestor der deutschen Rabbiner, Dr. Salomon Herxheimer, im 84. Lebensjahre, nach kurzem Krankenlager. Mit ihm ging einer der wenigen noch lebenden Veteranen der Reform des Judentums dahin, jener Reform, welche auf dem geschichtlichen Boden vor Allem die Bildung der Gemeinden und hierauf die Umgestaltung des Gottesdienstes nach den Bedürfnissen und Wünschen der Gemeinden erstrebten, und als das wesentlichste Mittel die Entwicklung des Religionsunterrichtes betrachteten. Zuerst Rabbiner in Eschwege, seit 1831 herzoglicher Landesrabbiner von Bernburg, gründete er daselbst eine jüdische Elementarschule, die längere Zeit bestand, und verbesserte den Gottesdienst, wie dies die Majorität der Gemeinde freudig begrüßte, während ein kleinerer Teil derselben dem Rabbiner dafür schwere Kämpfe bereitete. Der freundliche, sanftmütige und liebenswürdige Charakter des letzteren überwand aber bald diese Schwierigkeiten. Der Verewigte nahm an der Entwicklung des Judentums den tätigsten Anteil und war ein treues Mitglied der Rabbinerversammlungen sowie der Synode in Leipzig (1869), wo er noch ein ausführliches Referat über den Religionsunterricht lieferte. Außer einigen kleineren Schulschriften erlangte er durch seine, in erster Auflage 1831, seitdem in 29 Auflagen erschienene 'Israelitische Glaubens- und Pflichtenlehre für Schule und Haus' eine ausgebreitete Wirksamkeit. Auch seine Bibelausgabe mit Übersetzung und Erklärungen (1841-1848) fand vielen Anklang. Zu seinem 50jährigen Amtsjubiläum gründete der deutsch-israelitische Gemeindebund einen Herxheimer-Fond zur Unterstützung jüdischer Seminaristen, der seitdem vieles Gute gestiftet hat. Seit einigen Jahren emeritiert, lebte der hochgeachtete Greis in stiller Zurückgezogenheit. Heute Nachmittag findet seine Beerdigung statt, nachdem zuvor eine Trauerfeier in der Synagoge abgehalten sein wird.“

Werke (Auswahl)

  • Jesode ha-Torah (Grundlagen der Tora), 29. Auflage 1883.
  • Der Pentateuch im hebräischen Texte mit worttreuer Uebersetzung und mit fortlaufender Erklärung, 1841.
  • Die Propheten und Hagiographen im Text mit Uebersetzung und fortlaufendem Commentar, 1841-1848.

Literatur

Weblinks


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