Sambor I.

Sambor I.

Sambor I. (* um 1150; † 7. Februar 1207) war ab 1187 Herzog von Pommerellen in seiner Funktion als polnischer Statthalter unter dem Supremat des Seniorherzogs zu Krakau. In der älteren deutschen Historiographie wird er als der eigentliche Begründer der pommerellischen Dynastie der Samboriden betrachtet, die nach ihm benannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Leben und politischer Werdegang

Sambor I. war Sohn und Nachfolger von Sobiesław I. und hatte seinen Sitz in der Burg von Danzig. Die Burg lag auf einer erhöhten Kämpe inmitten der sumpfigen Mottlauniederung dort, wo der Fluss kurz vor seiner Mündung in die Weichsel eine scharfe Biegung von Süden nach Osten macht. So war sie gegen feindliche Angriffe geschützt und konnte zugleich die Zufahrt zum langgestreckten Fischerdorf überwachen. Die Befestigungen bestanden damals noch aus Lehm- und Erdwällen, die durch Holzkonstruktionen verstärkt waren. Der polnische Chronist Wincenty Kadłubek schreibt in seiner „Chronica Polonorum“, dass Sambor von Herzog Kasimir II. als Statthalter in Danzig eingesetzt wurde.

Sambor begünstigte, wie sein Vater, die Sesshaftmachung deutscher Siedler und Kaufleute. Für diese stiftete er 1190 die Sankt-Nicolai-Kirche „vor Danzig im Felde“. Der Heilige Nikolaus war der Patron der Seehandel treibenden Kaufleute. Daher finden sich auch große Nikolaikirchen in Lübeck, Wismar, Stralsund, Berlin, Elbing, Reval und an anderen Orten.

Sambor starb im Jahre 1207. Die Statthalterschaft inklusive der Vormundschaft für die Söhne des Verstorbenen wurde durch Herzog Władysław III. an seinen jüngeren Bruder Mestwin I. vergeben.

Ehe und Nachkommen

Sambor hatte zwei Söhne mit einer Frau unbekannten Namens und Herkunft:

  • Sobiesław II. (ca. 1207–1217/1223), unter Vormundschaft in jungen Jahren gestorben;
  • Swantepolk I. (ca. 1207–1227), unter Vormundschaft in jungen Jahren gestorben;

Literatur

Weblinks


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