Max Perlbach

Max Perlbach

Max Perlbach (* 4. November 1848 in Danzig; † 18. Februar 1921) war ein deutscher Bibliothekar und Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Max Perlbach wurde am 4. November 1848 in Danzig als Sohn eines Kaufmanns geboren. Als sein Vater starb, zog seine Mutter mit ihm nach Breslau. In Breslau wuchs er auf und besuchte dort von 1860 bis 1868 das Königliche Friedrichs-Gymnasium. Perlbach studierte Geschichte zunächst an der Universität Breslau und dann an der Universität Göttingen, wo er 1871 mit einer Dissertation über Die ältere Chronik von Oliva zum Dr. phil. promovierte.

Perlbach schlug die Laufbahn eines Bibliothekars an wissenschaftlichen Bibliotheken ein. Er arbeitete ab 1872 zunächst in Königsberg, dann ab 1876 in Greifswald und ab 1883 in Halle. Im Jahre 1903 wurde er Abteilungsdirektor der Katalogabteilung an der Königlichen Bibliothek Berlin. Zu Ende 1913 trat Perlbach in den Ruhestand. Er starb am 18. Februar 1921.

Leistungen

Perlbachs eigentliche Leistungen liegen in der Erforschung der Geschichte Preußens. Er schrieb Beiträge zur Geschichte seiner von ihm so genannten „zweiten Heimat“ Schlesien. Vor allem aber forschte er über seine „erste Heimat“, das eigentliche Preußen (Westpreußen, Ostpreußen).

Im Jahre 1873 bestritt er mit seinem Aufsatz Die ältesten preußischen Urkunden kritisch untersucht die Echtheit des für die Entwicklung des Deutschen Ordens wichtigen Vertrages von Kruschwitz. Diese These, die seit 1980 als widerlegt gilt,[1] hatte bei polnischen Historikern großen Anklang gefunden.

Das von Perlbach erstellte und veröffentlichte Pommerellische Urkundenbuch ist noch heute die wesentliche Sammlung der Urkunden zur Geschichte Pommerellens.

Auszeichnungen

  • Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Krakau, 1894
  • Ehrenmitglied des Westpreußischen Geschichtsvereins, 1918

Schriften (Auswahl)

  • Die ältere Chronik von Oliva. Göttingen 1871. (Dissertation)
  • Die ältesten preußischen Urkunden kritisch untersucht. In: Altpreußische Monatsschrift. Band 10 (1873), S. 609–649.
  • Versuch einer Geschichte der Universitäts-Bibliothek zu Greifswald. 1. Heft. L. Bamberg, Greifswald 1882.
  • Pommerellisches Urkundenbuch. Bertling, Danzig 1881–1916. (Neudruck: Scientia, Aalen 1969)
  • Das Totenbuch des Prämonstratenserinnen-Klosters Zuckau bei Danzig. Quellen und Darstellungen zur Geschichte Westpreußens, Nr. 5. Danzig 1908. (Neudruck: Nicolaus-Copernicus-Verlag, Münster 2008, ISBN 3-924238-39-1)

Verweise

Literatur

  • Arno Mentzel-Reuters: Max Perlbach als Geschichtsforscher. In: Preußenland. Band 45 (2007), ISSN 0032-7972, S. 39–53. (dort auch vollständiges Schriftenverzeichnis Perlbachs mit 106 Titeln)

Weblinks

 Wikisource: Max Perlbach – Quellen und Volltexte

Fußnoten

  1. Arno Mentzel-Reuters: Max Perlbach als Geschichtsforscher. In: Preußenland. Band 45 (2007), ISSN 0032-7972, S. 47, unter Verweis auf Gerard Labuda: Die Urkunden über die Anfänge des Deutschen Ordens im Kulmerland. In: Josef Fleckenstein (Hrsg.): Die geistlichen Ritterorden Europas. Sigmaringen 1980, S. 299–316.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Perlbach — (historisch namensgebend war das Vorkommen der Flussperlmuschel) steht für Perlbach, ein Zufluss des Regen (Fluss) Perlbach, ein Zufluss der Donau in Windorf (Niederbayern) Perlbach, ein Abschnitt der Menach im Bereich der Gemeinde Mitterfels… …   Deutsch Wikipedia

  • PERLBACH, MAX — (1848–1921), German historian. Born in Danzig, Perlbach worked as a librarian at the following institutions of higher learning: Koenigsberg (1872–76), Greifswald (1876–83), and Halle (1883–1903), and was then appointed to direct the Royal Library …   Encyclopedia of Judaism

  • Deutscher Ritterorden — Heutige Form des Ordenskreuzes Der Deutsche Orden, auch Deutschherren oder Deutschritterorden genannt, ist eine geistliche Ordensgemeinschaft. Neben dem Johanniter bzw. Malteserorden ist er einer der noch heute bestehenden Ritterorden aus der… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutschherren — Heutige Form des Ordenskreuzes Der Deutsche Orden, auch Deutschherren oder Deutschritterorden genannt, ist eine geistliche Ordensgemeinschaft. Neben dem Johanniter bzw. Malteserorden ist er einer der noch heute bestehenden Ritterorden aus der… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutschherrenorden — Heutige Form des Ordenskreuzes Der Deutsche Orden, auch Deutschherren oder Deutschritterorden genannt, ist eine geistliche Ordensgemeinschaft. Neben dem Johanniter bzw. Malteserorden ist er einer der noch heute bestehenden Ritterorden aus der… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutschorden — Heutige Form des Ordenskreuzes Der Deutsche Orden, auch Deutschherren oder Deutschritterorden genannt, ist eine geistliche Ordensgemeinschaft. Neben dem Johanniter bzw. Malteserorden ist er einer der noch heute bestehenden Ritterorden aus der… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutschordensritter — Heutige Form des Ordenskreuzes Der Deutsche Orden, auch Deutschherren oder Deutschritterorden genannt, ist eine geistliche Ordensgemeinschaft. Neben dem Johanniter bzw. Malteserorden ist er einer der noch heute bestehenden Ritterorden aus der… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutschritter — Heutige Form des Ordenskreuzes Der Deutsche Orden, auch Deutschherren oder Deutschritterorden genannt, ist eine geistliche Ordensgemeinschaft. Neben dem Johanniter bzw. Malteserorden ist er einer der noch heute bestehenden Ritterorden aus der… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutschritterorden — Heutige Form des Ordenskreuzes Der Deutsche Orden, auch Deutschherren oder Deutschritterorden genannt, ist eine geistliche Ordensgemeinschaft. Neben dem Johanniter bzw. Malteserorden ist er einer der noch heute bestehenden Ritterorden aus der… …   Deutsch Wikipedia

  • Großwürdenträger des Deutschen Ordens — Heutige Form des Ordenskreuzes Der Deutsche Orden, auch Deutschherren oder Deutschritterorden genannt, ist eine geistliche Ordensgemeinschaft. Neben dem Johanniter bzw. Malteserorden ist er einer der noch heute bestehenden Ritterorden aus der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”