- San Quirico d'Orcia
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San Quirico d’Orcia Staat: Italien Region: Toskana Provinz: Siena (SI) Koordinaten: 43° 4′ N, 11° 36′ O43.06666666666711.6409Koordinaten: 43° 4′ 0″ N, 11° 36′ 0″ O Höhe: 409 m s.l.m. Fläche: 42 km² Einwohner: 2.633 (2007) Bevölkerungsdichte: 59 Einw./km² Postleitzahl: 53027 Vorwahl: 0577 ISTAT-Nummer: 052030 Schutzpatron: San Quirico und San Fortunato Website: San Quirico d’Orcia San Quirico d’Orcia ist eine Stadt in der Toskana in der Provinz Siena. Sie ist bekannt für ihre ungewöhnlichen Portalanlagen. Hier spielt mitten in der Toskana interessanterweise der nordische, zum Teil sogar germanische Einfluss eine Rolle.
Die Collegiata-Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert Beachtenswert ist das große Seitenportal aus der Werkstatt Giovanni Pisanos des ausgehenden 13., beginnenden 14. Jahrhundert: auf Löwen stehende Atlanten tragen eine kurze Vorhalle. Hier ist zu spüren, dass Giovanni in den französischen Kronlanden zur Zeit der Hochgotik künstlerisch erzogen wurde und dass er diese Prinzipien offenbar wirkungsvoll an seine Schüler weitervermittelt hat. Eine Ahnung des gotischen Faltenwurfs ist auch hier spürbar. Der ganze Aufbau des Portals ist gotisch.
Das ist auch am typisch gotischen Dekorationsband zu erkennen, das sich an den französischen Kathedralfassaden in der Höhe der Kapitelle der Ecksäulen über die ganze Portalzone zu beiden Seiten hinzieht.
Wesentlich älter ist das Westportal aus dem 12. Jahrhundert, das sichtbar stark restauriert wurde. Die beiden Knotensäulen rechts und links außen haben, wie immer in solchen Fällen, die Funktion, Unheil abzuwehren. Besonders interessant ist der Türsturz, auf dem zwei geflügelte Fabelwesen sich kämpfend gegenüber stehen. Hier wurden Elemente verschiedener Tiere zusammengezogen, und zwar die eines Drachen, einer Schlange, eines Krokodils, die Schuppen eines Fisches und die Flügel eines Vogels. Solche Mischwesen gehören eigentlich nicht in die italienische Kunst, sondern entstammen der nordeuropäischen Atmosphäre. Warum sich solche Motive ausgerechnet hier finden, kann damit zusammenhängen, dass der Ort im Mittelalter an der sog. Frankenstraße lag und im 12. Jahrhundert Sitz eines staufischen Vikars gewesen ist.
Ein nicht weit entfernter Ort mit einer ähnlichen nordischen Thematik ist die Abtei Sant'Antimo
Personen aus San Quirico d’Orcia
- Pandolfo Petrucci, (um 1452-1512), ein Herrscher von Siena
- Mario Heil de Brentani (1908-1982), deutscher Schriftsteller und Sachbuchautor sowie ein deutsch-kanadischer Zeitschriftenherausgeber
Literatur
- Toman, Rolf (Hrsg.): Die Kunst der Romanik. Architektur - Skulptur - Malerei. Köln 1996, S. 307
- Zimmermanns, Klaus: Toscana. Köln, 1980 3. Auflage 1980. (DuMont Kunst-Reiseführer), S. 345, Abb. 80-82
Weblinks
Offizielle Seite der Kommune San Quirico d’Orcia
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