- Sarcina (Bakterium)
-
Sarcina Systematik Domäne: Bakterien Abteilung: Firmicutes Klasse: Clostridia Ordnung: Clostridiales Familie: Clostridiaceae Gattung: Sarcina Wissenschaftlicher Name Sarcina Goodsir 1842 Arten - Sarcina maxima Lindner 1888
- Sarcina ventriculi Goodsir 1842
Sarcina ist der Name einer Gattung obligat anaerober, kokkoider (kugelförmiger) säuretoleranter Bakterien.
Als charakteristisch für die Gattung gelten folgende Merkmale:
- unbewegliche Zellen, die in paketförmigen Haufen angeordnet sind
- anaerobes Wachstum bei pH-Werten um 2
- Sedimentwachstum in Flüssigkultur (bei klarem Überstand)
- Wachstum nur in Gegenwart von Kohlenhydraten
- rasch absterbende Kulturen (innerhalb von 1 - 2 Tagen)
- Katalase negativ
Typisch ist ihr Erscheinungsbild im Mikroskop, das durch ein besonderes Muster der Zellteilung zustande kommt: Die Zellen trennen sich nicht nach jeder Teilung vollständig. Die Teilung selbst erfolgt jedoch in alternierenden Ebenen, jeweils senkrecht zur Ebene der vorangegangenen Teilung. So entstehen würfelförmige Pakete aus acht oder mehr zusammenhängenden Kokken, so genannte Paketkokken oder Sarcinen.
Die Bakterien sind im Boden weit verbreitet. Sie tolerieren pH-Werte bis 2, weshalb sie auch aus dem Magen isoliert werden können. (Hier wurde S. ventriculi im Jahre 1848 erstmals gefunden.) Bei Menschen mit Magengeschwüren ist mitunter verstärktes Wachstum der Bakterien feststellbar. Sarcina gilt jedoch nicht als pathogen. Im Labor gedeihen die Bakterien auf Nährmedien, die Pepton, Hefeextrakt und Dextrose oder Glucose enthalten. Durch anaeroben Stoffwechsel bilden Sarcinen hieraus vor allem Ethanol und Kohlendioxid.
Zur Differenzierung der beiden Sarcina-Arten S. ventriculi und S. maxima werden folgende Merkmale verwendet: Der Cellulosenachweis bei S. ventriculi ist positiv, bei S. maxima negativ. S. ventriculi bildet Ethanol und Acetoin, S. maxima Buttersäure.
Wikimedia Foundation.