- Savannenwald
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Als Savanne (über spanisch sabana aus einer karibischen Sprache entlehnt) wird im Allgemeinen ein tropischer oder subtropischer Vegetationstyp definiert, der aus einer geschlossenen Krautschicht und einer eher offenen Gehölzschicht besteht. Die Abgrenzung zu Steppen, Grasland und Trockenwäldern wird unterschiedlich gehandhabt. Außerdem ist Savanne ein Sammelbegriff für die Zone zwischen dem tropischen Regenwald und der Wüste. Savanne beziehungsweise savana/sabana bedeutet so viel wie „weite Ebene“.
Inhaltsverzeichnis
Der Begriff Savanne
Obwohl die Begriffe „Savanne“ und „Steppe“ zur Bezeichnung bestimmter Vegetationstypen eingeführt wurden, wurde die Bezeichnung ab den 1970er Jahren von Geographen mehr für bestimmte Klimazonen verwendet. Carl Troll hat zunächst vorgeschlagen, in den Tropen alle hygrophilen Pflanzengesellschaften als Savannen zu bezeichnen, ganz gleichgültig, um was für eine Vegetation es sich handelt. Da jedoch hygrophil und xerophil relative und schwer definierbare Begriffe sind, hat Jaeger dem Begriff der Savanne einen klimatischen Sinn gegeben, der nichts mehr mit der zonalen Vegetation zu tun hatte.
Ökologie
Die Savanne ist eine Ökozone der Tropen, die durch ihren offenen Bewuchs (Grasland) und in relativ regelmäßigen Abständen stehende Bäume charakterisiert ist. Sie treten im Übergangsbereich zwischen der ariden Passatwindzone und dem tropischen Regenwaldklima auf. Entsprechend liegt die Vegetationszone der Savannen zwischen den Vegetationszonen Wüste und tropischem Wald. Savannen sind aufgrund des sommerlichen Regenzeit sommergrüne trockenkahle Pflanzengesellschaften. Es gibt folgende Savannen: Feuchtsavanne, Trockensavanne, Dornsavanne
Faktoren der Entwicklungsdynamik
Der die Vegetation beherrschende Faktor ist hier der jahreszeitliche Wassermangel. Typische Werte liegen zwischen 500 und 1500 mm Jahresniederschlag (das heißt 500 bis 1500 Liter Wasser pro m² und Jahr). Die Vegetation zeigt eine ausgesprochene Aktivitätsperiode im Sommer. Die Produktivität steigt mit der Länge der Regenzeit von 7 Tonnen pro Hektar und Jahr in wüstennahen Regionen auf bis zu 20 Tonnen pro Hektar und Jahr in den äquatornahen teil-immergrünen Wäldern[1].
Wichtige Baumarten der Savanne stellt die Gattung Acacia mit weltweit rund 900 Arten. Der trockenkahle Baobab besitzt zum Schutz gegen Wasserverlust einen weichholzigen, sehr dicken Stamm mit einem Umfang von teilweise mehr als 20 m. Solche Individuen sind dazu in der Lage, bis zu 100.000 Liter[1] Wasser zu speichern. In einigen Gebieten findet man auch baumförmige Blattsukkulenten, zum Beispiel Aloe dichotoma. In feuchteren, geschlosseneren Wäldern wie den Miombowäldern Zentralafrikas findet man die wichtige Gehölzfamilie der Caesalpiniaceae. Dazu zählt beispielsweise der Mopanebaum (Colophospermum mopane)[1].
Feuer spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem von Savannen. Sie führen zum Sterben von jungen Bäumen und begünstigen Gräser. Durch die Brände werden tote Pflanzenteile entfernt und somit Nährstoffe dem Kreislauf zurückgegeben (Remineralisierung).
In der Savanne gibt es wie in allen anderen Klimazonen Tierarten, die sich einerseits der Vegetation dieses Lebensraumes angepasst haben und andererseits die angepassten Tierarten als Beute schlagen oder als Aas verzehren. Zu den wichtigen großen Herbivoren (Pflanzenfressern) der Savannen zählen zum Beispiel Gnu, Gazelle, Zebra, Elefant, Känguru und Giraffe. Zu den wichtigsten Carnivoren („Fleischfresser“) zählen beispielsweise Gepard, Löwe oder auch Puma. Die weitaus häufigsten pflanzenfressenden Tierarten stammen aber aus dem Stamm der Insekten, vor allem Ameisen und Termiten.
Das Konkurrenzgefüge zwischen Gräsern und Bäumen wird auch durch diese großen Pflanzenfresser beeinflusst: Elefanten brechen Äste an Bäumen ab, um an das Laub zu gelangen, schälen die Rinde, und schlagen oder treten Bäume aus anderen Gründen um. Durch das Absterben der Baumschicht wird der Waldbestand aufgelichtet, was die Wachstumsbedingungen für Gräser erhöht, die von Büffeln, Zebras und Gazellen geweidet werden. Bei besonders intensiver Beweidung verbessern sich wiederum die Bedingungen für das Aufkommen von jungen Bäumen. Insbesondere die dornenbewehrten und somit verbissresistenten Akazien können sich dann ausbreiten[1].
Aus diesem Grund wird das ökologische Gleichgewicht durch menschliche Aktivitäten schwer belastet. Hier sind insbesondere die Überweidung und die Zerstörung der Grasnarbe durch Tritte zu nennen, welche wiederum der Erosion Vorschub leisten. Hinzu kommt die Brennholzgewinnung und die Schneitelung zur Tierfuttergewinnung. Diese Aktivitäten werden verstärkt durch den Bevölkerungszuwachs. Eine Abtragung der fruchtbaren Bodenschicht wird forciert, Degradationsprozesse setzen ein (Wüstenbildung)[1].
Arten von Savannen
Es gibt drei verschiedene Arten von Savannen: Feucht-, Trocken- und Dornsavanne:
Feuchtsavanne Trockensavanne Dornenstrauchsavanne Lage Afrika, Asien, Australien, Indien, Südamerika Afrika, Asien, Australien Afrika, Asien, Mexiko, Südamerika Klima 7–8 humide Monate 4,5–7 humide Monate 2–4 humide Monate Ø Jahresniederschlag 1000–1500 mm 500–1000 mm 250–500 mm Vegetation bis zu 6 m hohe, immergrüne Gräser, leicht geschlossener Feuchtsavannenwald, Galeriewälder an Flüssen, Regenfeldbau brusthohe Gräser, leichter Baumbestand bis zu 30 cm hohe Gräser Anpassungsmerkmale an das Klima: Feucht-, Trocken- und Dornsavanne: Laubabwerfend in der Trockenzeit, mit zunehmender Trockenheit abnehmender Baumwuchs und zunehmender Wuchs wasserspeichernder Pflanzen und andere Anpassungen an die Trockenheit.
Lage und Verbreitung
Savannen sind insbesondere in Afrika stark verbreitet, besonders bekannt ist die Serengeti. Sie treten aber auch in Indien, Australien und im nördlichen Teil Südamerikas auf. In Afrika zieht sich ein Savannengürtel halbkreisförmig durch den Kontinent, beginnend in der Sudan- und Sahelzone Westafrikas, über die ostafrikanischen Savannen bis hin zum südafrikanischen Veld.
Savannen sind zu unterscheiden von den ebenfalls ariden Graslandschaften gemäßigter Breiten, den Steppen und Prärien und den baumlosen Pampas Südamerikas.
Quellen
- ↑ a b c d e Fischer, Anton: Forstliche Vegetationskunde. Blackwell, Berlin, Wien u. a., 1995. S. 93–95. ISBN 3-8263-3061-7
Weblinks
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