- Scandinavia
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Geografisch ist Skandinavien jene nordeuropäische Halbinsel, auf der Norwegen und Schweden liegen. In kultureller Hinsicht umfasst es auch Dänemark, das sich durch eine ähnliche Sprache wie Norwegen und Schweden von den anderen Staaten Nordeuropas unterscheidet.
Zu Skandinavien im weiteren Sinne wird oft auch Finnland wegen seiner geografischen, historischen und politischen Verwandtschaft gezählt.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Abgrenzung
Vom Begriff Skandinavien sind die Nordischen Länder zu unterscheiden, zu denen Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, Island, Åland, Grönland und die Färöer gezählt werden. Skandinavien und Finnland kann man auch zu dem Begriff Fennoskandinavien zusammenfassen. Zusammen mit dem Baltikum und dem Nordwesten Russlands bilden diese Länder Nordeuropa.
Skandinavische Flaggen
Bekannt für die skandinavischen Länder sind die an den Dannebrog angelehnten Kreuzflaggen, die jeder heutige Staat Skandinaviens hat. Auch etliche Provinzen und andere Regionen haben Kreuzflaggen (zum Beispiel Skåne, Småland und Åland).
Etymologie
Skandinavien war in der Antike als Scandza bekannt. Der Begriff Skandinavien ist etymologisch verwandt mit Schonen und dem Ort Skanör. Scadinauia ist der älteste lateinische Namen für Schonen. Damit bezeichneten die Römer alles, was nördlich von Germanien lag. Andere sehen den Wortursprung bei der germanischen Göttin Skadi.
Der Begriff Skandinavien kommt von der latinisierten Form des urnordischen Begriffes Skaðinaujó (lat. Scadinauia, Plinius der Ältere, 23-79). Hierbei bedeutet skaðin- „Gefahr“ oder „Schaden“ (altnordisch skán-) und -aujó „Insel“ oder „Halbinsel“ (altnordisch -ey). Der Name Skandinavien bedeutet also etwa die gefährliche Halbinsel, was sich wahrscheinlich auf gefährliche Meeresströme um die schonische Halbinsel Skanör/Falsterbo bezieht.
Der lateinische Begriff Terra Scaniae oder Terra Scania bezeichnete im Mittelalter die Regionen Skåne, Blekinge, Halland sowie Bornholm, heute noch in den Volkssprachen Schwedisch und Dänisch als Skåneland bezeichnet.
Topografie und Geodäsie
Die skandinavische Halbinsel war während der letzten Eiszeit von Eis bedeckt. Der Druck und die Bewegung der Eismassen hat die Landschaft in vielen Teilen wesentlich mitgestaltet. Ein auch heute noch wichtiger Faktor ist die Postglaziale Landhebung. Das Abschmelzen der Eismassen, die die Erdkruste niedergedrückt hatten, hat seit der letzten Eiszeit (ungefähr 10.000 v. Chr.) zu einer Landhebung von 800 m geführt. Heutzutage beträgt die Landhebung 10-11 mm jährlich.
An den Flachküsten macht sich das Auftauchen neuen Meeresbodens besonders deutlich bemerkbar: Ältere Strand- oder Fischerhütten, Bootsstege usw. liegen manchmal schon weit landeinwärts. Auch Fragen der Besitzverhältnisse sind damit verbunden.
In der Geodäsie haben diese und andere ozeanografische Phänomene viel zur Entwicklung der Erdmessung beigetragen. So geht die Lehre der Isostasie auf fennoskandische Geodäten und Geophysiker zurück, die Besonderheiten der Ostsee haben die Kooperation mehrerer Geowissenschaften angeregt, und der Ostseering stellt das erste wirklich internationale Vermessungsnetz dar.
Literatur
- Jaroslaw Suchoples (Hrsg.): Skandinavien, Polen und die Länder der östlichen Ostsee: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Breslau: Wydawn. Uniw. Wroclawskiego 2005, ISBN 83-229-2637-5
- Nordis (Das Nordeuropa-Magazin) ist eine deutsche Zeitschrift mit Berichten über skandinavische Länder.
Siehe auch
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