Schachen LU

Schachen LU
Werthenstein
Wappen von Werthenstein
Basisdaten
Kanton: Luzern
Amt: Entlebuch
BFS-Nr.: 1009Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 6106
UN/LOCODE: CH SHH (Schachen)
Koordinaten: (650375 / 211918)47.056388.101673585Koordinaten: 47° 3′ 23″ N, 8° 6′ 6″ O; CH1903: (650375 / 211918)
Höhe: 585 m ü. M.
Fläche: 15.80 km²
Einwohner: 1920
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.werthenstein.ch
Karte
Karte von Werthenstein
Werthenstein mit seiner Wallfahrtskirche

Werthenstein ist eine politische Gemeinde im Amt Entlebuch des Kantons Luzern in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeindegrenze verläuft grösstenteils entlang von Gewässern. Im Westen und Osten ist dies die Kleine Emme, im Osten der Rümligbach. Die Südgrenze der Gemeinde verläuft zuerst dem Unterlauf des Sagelibachs entlang in östlicher Richtung, dreht dann für eine kurze Strecke nach Norden, um anschliessend bis zum Gehöft Herbrächt südostwärts zu verlaufen. Nach kurzer Ostrichtung geht sie weiter bis zum Rohrmösli, dessen Entwässerungsbach in den Rümligbach mündet.

Die Uferpartien der zahlreichen Bäche sind stark bewaldet. Im Südwesten der Gemeinde liegt der Schwanderholzwald, gleich östlich davon der Staldigwald. Zwischen dem Fischenbach und dem Rümligbach finden wir den Längeggerwald. Südwestlich von Werthenstein-Oberdorf liegt der bewaldete Sulzigtobel, durch den der Sulzigbach fliesst. Dieser mündet westlich des Dorfs von rechts in die Kleine Emme.

Zwischen dem Fischenbach, der von links in den Rümligbach einmündet, und dem Ortsteil Schachen liegen der Langnauerwald und der Rothenfluhwald.

Im Gegensatz dazu ist die Gegend im Viereck Rossei–Ober Staldig–Werthenstein Oberdorf–Wolhusen Markt mit Ausnahme des bereits erwähnten Sulzigtobels vollständig gerodet. Ebenso das Gebiet westlich des Rümligbachs.

Trotz seines Namens gehört das nördlich der Kleinen Emme gelegene Werthenstein-Unterdorf zur Gemeinde Ruswil.

Zur Gemeinde gehören das südlich der Kleinen Emme liegende Werthenstein-Oberdorf rund um das ehemalige Kloster sowie die Ortsteile Schachen (3,6 km südöstlich des Dorfs; 531 m.ü.M.) und Wolhusen-Markt (2,5 km westlich; 571 m.ü.M.). Schachen besteht aus den fünf zusammen gewachsenen Weilern Schachen, Schachenweid und Unter-, Mittel- und Ober-Langnau auf dem Gemeindegebiet von Werthenstein und Zil (Gemeinde Malters). Wolhusen-Markt liegt südlich einer Schleife der Kleinen Emme und bildet zusammen mit Wolhusen-Wiggern den Ort Wolhusen.

Nebst zahlreichen Einzelgehöften und Häusergruppen gehören verschiedene Weiler zu Werthenstein: Fischenbach (662 m.ü.M.) liegt zwischen dem gleichnamigen Bach und dem Rümligbach; Schrenzweid (634 m.ü.M.) südlich von Schachen, Kleinstein (759 m.ü.M.) südlich von Werthenstein Oberdorf und Schwandenhof (629 m.ü.M.) südöstlich von Wolhusen-Dorf (Wolhusen-Wiggern).

Die höchsten Punkte der Gemeinde sind das Gehöft Herbrächt (2,4 km südlich des Dorfs; 953 m.ü.M.) und Staldighöhe (2km südlich; 951 m.ü.M.). Der tiefste Punkt ist die Schachenweid südlich der Kleinen Emme (3,5 km südöstlich) auf 517 m.ü.M.

Vom Gemeindeareal von 1569 ha werden drei Fünftel (59,6%) landwirtschaftlich genutzt. Fast ein Drittel (32,4%) ist bewaldet und 6,9% sind Siedlungsfläche.

Nachbargemeinden

Werthenstein grenzt an Entlebuch, Malters, Ruswil, Schwarzenberg und Wolhusen.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 1'769
1870 1'803
1900 1'506
1950 1'983
1960 2'032
1970 2'063
1980 1'887
1990 1'864
2000 1'892
2004 1'920

Im Jahr 1798 dürfte die Bevölkerung etwas 1'100 Personen umfasst haben (Schachen 493 Ew., Werthenstein 449 Ew., Wolhusen-Markt ca. 150-200 Ew.). Da Wolhusen-Markt erst 1850 und Schachen erst 1888 in Werthenstein eingegliedert wurde, ist eine genaue Bevölkerungszahl nicht zu ermitteln. Dennoch wuchs die Zahl der Bewohner bis 1850 stark an. Zwischen 1870 und 1900 sank sie durch Abwanderung in die Industriegebiete markant (1870-1900: -16,5%). Anschliessend wuchs sie 100 Jahre lang in mässigem Tempo an (1870-1970: +37,0%). In den 1970er-Jahren erfolgte eine zweite Abwanderungswelle (1970-1980: -8,5%). Seither pendelt die Bevölkerungszahl um die Marke von 1'900 Bewohnern.

(Alle unten genannten Zahlen schliessen die drei ursprünglichen Gemeinden mit ein)

Sprachen

Die Bevölkerung benutzt als Umgangssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 96,41% Deutsch, 0,69% Italienisch und 0,63% Albanisch als Hauptsprache an.

Religionen - Konfessionen

In früheren Zeiten war die gesamte Einwohnerschaft Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) präsentiert sich die religiöse Zusammensetzung wie folgt. Es gibt 84,04% römisch-katholische, 6,71% evangelisch-reformierte und 1,22% orthodoxe Christen. Daneben findet man 3,12% Konfessionslose und 1,43% Muslime. Sowohl die Orthodoxen wie die Muslime stammen fast ausschliesslich aus dem früheren Jugoslawien (Albaner, Serben, Montenegriner und Bosniaken).

Herkunft - Nationalität

Ende 2006 zählte die Gemeinde 1'918 Einwohner. Davon waren 1'781 Schweizer und 137 (=7,1%) Ausländer. Anlässlich der letzten Volkszählung waren 91,28% (einschliesslich Doppelbürger gar 92,71%) Schweizer Staatsangehörige. Die grössten Einwanderergruppen kommen aus Serbien-Montenegro (meist Albaner), Italien, Portugal und Deutschland.

Verkehr

Die Gemeinde liegt an der Bahnlinie Luzern-Bern mit den Haltestellen Schachen (auf Gemeindegebiet), Werthenstein (Werthenstein-Unterdorf, Gemeinde Ruswil) und Wolhusen (Wolhusen-Wiggern, Gemeinde Wolhusen) für die jeweiligen Ortsteile. Die Gemeinde liegt an der Strasse von Luzern nach Wolhusen. Der nächste Autobahnanschluss an der A2 ist Emmen in 18 km Entfernung.

Geschichte

Die heutige Gemeinde Werthenstein ist aus dem Zusammenschluss der früher selbständigen Gemeinden Werthenstein, Wolhusen-Markt und Schachen entstanden. Ältester Ortsteil ist Wolhusen-Markt. Bereits im 11. Jahrhundert errichteten die Freiherren von Wolhusen in diesem Ortsteil eine kleine Burg und bauten eine Brücke über die Kleine Emme. Das Gebiet teilte vorerst das Geschick von Wolhusen-Wiggern (heute Wolhusen). Nach dem Aussterben der Freiherren erbte die Seitenlinie von Rothenburg den Ort. Sie veräusserten ihn an die Habsburger. Der Lehnsherr Peter von Thorberg, ein Parteigänger der Habsburger, versucht Wolhusen-Markt zu einem Städtchen mit Burg auszubauen. Doch die Eidgenossen brennen Ort und Burg ab - und er gerät unter die Herrschaft der Stadt Luzern. Von 1798 bis 1803 gehörte die Gemeinde zum Distrikt Ruswil - danach bis zu seiner Eingliederung in Werthenstein zum Amt Sursee. Durch Beschluss des Kantons Luzern vom 8. März 1853 wurde der Ort der Gemeinde Werthenstein zugeteilt. Die Eingliederung erfolgte 1855.

1303 wird der Ortsteil Werthenstein als Werdenstein im habsburgisch-österreichischen Urbarbuch erstmals erwähnt. Doch bestand schon früher eine kleine Burg Werthenstein, welche von den Freiherren von Wolhusen erbaut wurde. Später erstanden die Habsburger auch dieses Gebiet, welches dann von den Vögten von Rothenburg verwaltet wurde. Nach 1386 geriet der Ort unter die Herrschaft der Stadt Luzern. Die Gemeinde gehörte bis 1798 zur Landvogtei Rothenburg. Wegen der geografischen Lage gab es etliche Streitereien um die Zugehörigkeit. Von 1798 bis 1803 gehörte es zum Distrikt Ruswil. Von da an bis 1831 gehörte es zum Amt Entlebuch. Anschliessend gehörte die Gemeinde bis 1889 zum Amt Sursee. Seit dem 1. Januar 1889 gehört die Gemeinde wieder zum Amt Entlebuch.

Der dritte Ortsteil Schachen war im Mittelalter nur schwach besiedelt. Einzelne Bauernhäuser waren die einzigen Siedlungsspuren. Das Gebiet gehörte zum Entlebuch. 1798 allerdings wurde es dem Distrikt Ruswil zugeschlagen. Aus historischen Gründen protestierten die Bewohner, so dass der Ort bereits am 27. März 1799 dem Distrikt Schüpfheim zugeteilt wurde. Seit 1803 war es Teil des damals neu geschaffenen Amts Entlebuch. Die Gemeinde wurde per 1. Januar 1889 Werthenstein eingegliedert.

Sehenswürdigkeiten

Werthenstein verfügt über eine wunderschöne und gut aus der Ferne sichtbare Klosteranlage und eine Wallfahrtskirche, welche besonders von St. Jakobspilgern besucht wird. Auf dem Weg zu der Kirche liegt in einer Felsnische eine 1638 erwähnte Wasserheilsquelle, die „Gnadenbrünneli“ genannt wird.

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Weblinks


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