Malters

Malters
Malters
Wappen von Malters
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Luzern
Amt: Luzernw
Gemeindenummer: 1062i1f3f4
Postleitzahl: 6102
Koordinaten: (656599 / 209843)47.0372148.18333512Koordinaten: 47° 2′ 14″ N, 8° 11′ 0″ O; CH1903: (656599 / 209843)
Höhe: 512 m ü. M.
Fläche: 28.57 km²
Einwohner: 6586 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.malters.ch
Karte
Karte von Malters
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Malters

Malters ist eine politische Gemeinde im Amt Luzern des Kantons Luzern in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Malters liegt 12 km westlich der Stadt Luzern. Von der Kleinen Emme führt die Gemeindegrenze dem Renggbach entlang bis Renggloch. Dort schwenkt sie nach Westen - dem stark bewaldeten Nordhang des Blatterbergs entlang. Die grössten Waldgebiete an diesem Nordhang sind der Blattenwald, Sitenwald, Gspanwald und weiter westlich der Vogelwald. Bis zum Rümligbach verläuft die Gemeindegrenze dann in südwestlicher Richtung. Sie folgt dann nordwärts bis zur Einmündung des Rümligbachs in die Kleine Emme dessen Bachlauf. Sie geht in der Kleinen Emme kurz westwärts, ehe sie bei Muffenhus den Flusslauf verlässt und nach kurzem Norddrall entlang des Hinteren Emmenbergs nach Osten abbiegt. Bei der Holzhubelhöhe (763 m.ü.M.) dreht sie bis zum (Hellbühler-) Rotbach in nördliche Richtung ab. Nach kurzem Grenzverlauf entlang dieses Gewässer geht's südostwärts bis zum Thorenbergkanal westlich des Elektrizitätswerks Thorenberg. Danach noch zur Kleinen Emme im Südwesten und in dieser westwärts zurück bis zur Einmündung des Renggbachs in die Kleine Emme.

Das Dorf Malters liegt südlich der Kleinen Emme an der Strasse Luzern-Wolhusen und ist mit den früheren Weilern Feld und Schachen zusammen gewachsen. Der Ortsteil Blatten (479 m.ü.M.) liegt 3 km östlich des Dorfs. Noch weiter östlich liegt der Weiler Rengg (4,2 km; 539 m.ü.M.).

Im Westen des Dorfs, an der Strasse nach Wolhusen, finden sich die Weiler Ettisbühl (1,5 km; 507 m.ü.M.; durchflossen vom Kesselbach), Ennigen (2,3 km; 513 m.ü.M.) und direkt östlich des Rümligbachs Zil (3 km vom Dorf entfernt; 520 m.ü.M.).

Ein nicht unbedeutender Teil des Gemeindegebiets liegt nördlich der Kleinen Emme. Für kurze Zeit (1798-1803) bildete dieses die selbständige Gemeinde Brunau. Es besteht aus Dutzenden von Weilern, Häusergruppen und Einzelhöfen. Bis auf den grossen Buggenringerwald und die kleineren Waldstücke Gischwald und Brüschwald ist die Gegend gerodet worden. Die drei grössten Siedlungen sind Zinggen (2,7 km nordnordöstlich des Dorfs; 654 m.ü.M.), Buggenringen (3,7 km nordöstlich; 562 m.ü.M.) und Brunauerhof (2,3 km nordöstlich; 478 m.ü.M.).

Vom Gemeindeareal wird 64,7% landwirtschaftlich genutzt. Rund ein Viertel (24,7%) ist von Wald bedeckt und knapp ein Zehntel (9,5%) Siedlungsfläche.

Malters grenzt an Entlebuch, Kriens, Stadt Luzern, Neuenkirch, Ruswil, Schwarzenberg und Werthenstein.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1798 2'043
1850 3'524
1888 2'939
1910 3'380
1941 4'021
1970 5'100
1980 4'900
1990 5'586
2000 6'127
2004 6'186

Zwischen 1798 und 1850 stieg die Bevölkerung sehr stark an (1798-1850:+72,5%). Malters war 1850 nach der Stadt Luzern und Ruswil die drittgrösste Gemeinde des Kantons Luzern. Im Gefolge der allgemeinen Landflucht aufgrund der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlor Malters bis 1888 einen bedeutenden Teil seiner Einwohner (1850-1888:-16,6%). Bis 1980 folgte dann ein auf und ab bei den Einwohnerzahlen - insgesamt aber ein Wachstum um zwei Drittel (1888-1980:+66,7%). Die folgenden zwanzig Jahre brachten einen starken Bevölkerungsanstieg (1980-2000:+25,0%). Seither hat eine Stagnationsphase eingesetzt.

Sprachen

Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 93,16% Deutsch, 2,79% Albanisch und 0,82% Serbokroatisch als Hauptsprache an.

Religionen - Konfessionen

Früher war die gesamte Einwohnerschaft Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Landschaft wie folgt aus. Es gibt 75,91% römisch-katholische- und 9,53% evangelisch-reformierte Christen. Daneben findet man 4,98% Konfessionslose, 3,84% Muslime und 1,01% Angehörige anderer nichtchristlicher Bekenntnisse. Die Muslime sind abgesehen von wenigen Bosniaken Albaner aus dem Kosovo und Mazedonien. Bei den Angehörigen anderer nichtchristlicher Bekenntnisse handelt es sich um Hindus tamilischer Herkunft.

Herkunft und Nationalität

Ende 2004 zählte Malters 6'183 Einwohner. Davon waren 5'649 Schweizer und 534(=8,6%) Ausländer. Bei der letzten Volkszählung waren 88,44% (einschliesslich Doppelbürger 90,37%) Schweizer Staatsangehörige. Die grössten Einwanderergruppen kommen aus Serbien-Montenegro (fast alle Serben).

Verkehr

Bahnhof Malters

Die Gemeinde liegt an der Strecke Luzern-Langnau-Bern und hat einen eigenen Bahnhof. Der Bahnhof Malters wird in den Hauptverkehrszeiten im zwanzigminuten Takt bedient, zu Randzeiten im Halbstundentakt. Der Bahnhof besteht aus einer dreigleisigen Anlage. Im Bahnhofsgebäude ist ein Kiosk untergebracht. Täglich steigen in Malters 1400 Personen ein und aus. 2005 wurde der Bahnschalter aufgehoben und der Bahnhof automatisiert. Seither wird er von Luzern aus ferngesteuert. Ab Herbst 2010 wird der Bahnhof für 15 Millionen Franken saniert.[2] Er soll ein Mittelperron mit einer behindertengerechten Unterführung erhalten. Das Mittelperron erhält zudem ein Perrondach sowie ein Warteraum für die Passagiere.

Folgende Züge halten am Bahnhof Malters:

Vom Bahnhof Malters aus verkehrt eine Postautolinie nach Schwarzenberg. Malters liegt an der Hauptstrasse Luzern-Wolhusen(-Bern). Der nächste Autobahnanschluss in Emmen an der A2 ist 12 km entfernt.

Geschichte

Kirche St. Martin in Malters

Malters wird geschichtlich erstmals um 840 in einer Urkunde des Benediktinerklosters im Hof in Luzern unter dem lateinischen Namen Maltrensi marcha (Mark Malters) erwähnt. Später ging es in den Besitz des Klosters Murbach im Elsass über. 1291 erwarben die Habsburger die Gemeinde und teilten sie dem Amt Rothenburg zu. Nach der Schlacht von Sempach verlor Habsburg die Kontrolle. Die Familien von Moos und später Mantzet herrschten über die Gemeinde. 1477 erwarb die Stadt Luzern den Ort. Zusammen mit Littau war Malters von 1481 bis 1798 eine Landvogtei. Seit 1803 gehört es zum Amt Luzern. Die Luzerner Regierungstruppen besiegten in der Nacht vom 30. auf den 31. März 1845 die fliehenden Truppen der Freischaren (siehe Gefecht bei Malters). Da das im Talboden gelegene Malters konservativ war und der obere Ortsteil liberal, wurde Letzterer durch Parlamentsbeschluss zur selbständigen Gemeinde Schwarzenberg gemacht und von Malters getrennt. Der schweizerische Familienname Bucheli stammt ursprünglich aus Malters.

Sehenswürdigkeiten

Im Ortsteil Blatten steht die Wallfahrtskirche St. Jost. Aus einer Kapelle (1391) entstand durch verschiedene An- und Ausbauten im Laufe der Zeit die heutige, vom Rokoko geprägte Kirche.

Literatur

  • Adolf Reinle: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 521: St. Jost in Blatten, Bern 1992, ISBN 3-85782-521-9

Weblinks

 Commons: Malters – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. Andreas Töns: Bahnhof Malters: Den Kredit gibts trotz Kritik. In: „Neue Luzerner Zeitung“ vom 22. März 2010.

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