- Schüpfheim LU
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LU dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Luzern und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Schüpfheim zu vermeiden. Schüpfheim Basisdaten Kanton: Luzern Amt: Entlebuch BFS-Nr.: 1008 PLZ: 6170 UN/LOCODE: CH SPF Koordinaten: (643877 / 200070)46.9502718.015005719Koordinaten: 46° 57′ 1″ N, 8° 0′ 54″ O; CH1903: (643877 / 200070) Höhe: 719 m ü. M. Fläche: 38.37 km² Einwohner: 3757
(31. Dezember 2007)[1]Website: www.schuepfheim.ch Karte Schüpfheim (schweizerdeutsch Schüpfe) ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des Amtes Entlebuch im Schweizer Kanton Luzern.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Gemeinde liegt im Südwesten des Kantons Luzern an der Kleinen Emme. Im Dorf selber münden von links der Mannenbach und von rechts der Kirchenbach und der Trüebenbach in diese ein. Der kleinere Teil der Gemeinde liegt auf dem linken Ufer der Kleinen Emme. Dieser Teil wird Sonnenseite (Mundart: Sunnsite) und Hinterberg genannt. Das Gebiet ist bis auf einige wenige Waldgebiete gerodet. Nur die Uferpartien am Blettbach im Südwesten und der Bienzenwald im Nordwesten von Schüpfheim-Dorf bilden da eine Ausnahme. Auch südlich der Grossen Fontannen, welche die nördliche Gemeindegrenze bildet, ist das Gelände stark bewaldet.
Wenig südlich der Gemeinde vereinigen sich von links kommend die Weissemme mit der Waldemme zur Kleinen Emme. Das Gebiet zwischen den beiden Emmen ist überwiegend bewaldet. Der Hang am rechten Ufer der Waldemme/Kleinen Emme wird Schattenseite (Mundart: Schattsite) genannt. Er ist mit Ausnahme grosser Waldgebiete westlich des Grats namens Farneren beinahe vollständig gerodet.
Die Waldemme durchquert bei ihrem Lauf von Süd nach Nord die von ihr eingegrabene Lammschlucht (3-4,5 Kilometer südlich des Dorfs). Von rechts kommend mündet dort der Staubbach in sie ein.
Die nördliche Gemeindegrenze geht von der Zingenbrücke, welche die Kleine Emme überquert, in nordwestlicher Richtung zum Grat der Sonnenseite. Dort dreht sie nach Südwesten bis zur Voglisbergegg (1'039 m.ü.M.). Von dieser geht sie nördlich zur Grossen Fontanne und dann deren Flusslauf in südwestlicher Richtung bachaufwärts bis Unter- und Ober-Freimoss kurz vor der Kantonsgrenze zu Bern. Von dort aus geht sie in südlichen Richtungen bis zum Bach Bocken, diesem entlang, westlich des Hinterbergs durch - bis sie beim Gehöft Gerbi auf die Weissemme stösst. In südlicher Richtung gehts weiter bis zur Gsteigegg, wo der Grenzverlauf bis zur Schafmatt (1'979 m.ü.M.; höchster Punkt der Gemeinde) eine östliche Richtung einschlägt. Nach dem Berg ändert die Richtung kurz (dem Grat entlang) nach Nordosten. Dann, beim Engellauenengrat (1'902 m.ü.M.) dreht die Richtung nach Norden. Der beim Grat entspringenende Engellauenenbach bildet bis zu seiner Einmündung in die Grosse Entlen die Grenze. Von dort geht sie zurück zur Farneren und dann dem Bibernbach entlang nach Norden. Diesen verlässt sie, um nordwestwärts wieder auf die Zinggenbrücke zu stossen.
Die Gemeinde besteht aus dem Dorf, welches sich sowohl am linken wie am rechten Ufer der Kleinen Emme entlang immer weiter ausdehnt, und zahlreichen Häusergruppen und Einzelgehöften.
Vom Gemeindeareal von über 38 Quadratkilometer sind 60,0 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche. Weitere 32,8 Prozent sind von Wald und Gehölz bedeckt und 5,3 Prozent Siedlungsfläche.
Nachbargemeinden
Schüpfheim grenzt an Entlebuch, Escholzmatt, Flühli, Hasle und Romoos.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1650 1'000[2] 1781 2'180[3] 1798 2'600 1816 3'430 1837 3'333 1850 3'125 1860 2'859 1888 2'793 1930 3'601 1950 3'763 1970 3'773 1980 3'537 1990 3'649 2000 3'897 2005 3'749 Bis 1816 wuchs die Bevölkerung rasch an (1798-1816: +31,9 %) - um danach bis 1860 infolge Landflucht stark zu sinken (1816-1860: -16,4 %). Nach einer Stagnationsphase bis 1888 folgte ein starkes Bevölkerungswachstum bis 1930 (1888-1930: +28,9 %). Dies ist für das Entlebuch sehr ungewöhnlich. Doch profitierte Schüpfheim von seiner politischen Bedeutung als Hauptort des Amtes Entlebuch. Bis 1950 wuchs die Einwohnerschaft noch leicht, geriet danach in eine Stillstandsphase und sackte in den 1970er-Jahren ab (1970-1980: -6,3 %). In den folgenden zwei Jahrzehnten folgte ein grosses Wachstum - doch ist die Bevölkerungszahl derzeit wieder stark am Sinken. Grund dafür ist der gesunkene Geburtenüberschuss, der in früheren Jahren die Abwanderungsverluste mehr als kompensierte.
Sprachen
Die Bevölkerung benutzt als Umgangssprache eine hochalemannische Mundart. Diese weicht sehr stark von der in der Stadt Luzern gesprochenen ab und hat vielerlei Ähnlichkeiten mit dem benachbarten Bernbiet (Kanton Bern). Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 96,02% Deutsch, 1,21% Serbokroatisch und 0,95% Albanisch als Hauptsprache an.
Religionen - Konfessionen
In früherer Zeit war die gesamte Einwohnerschaft Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Um die Ausbreitung des im benachbarten Emmental starken Täufertums zu verhindern, gab es häufig so genannte Visitationen. Dadurch ist die Bevölkerung noch heute stärker religiös als in anderen Gebieten des Kantons Luzern - und der Anteil der Katholiken höher. Heute (Stand 2000) gibt es 87,22% römisch-katholische, 5,21% evangelisch-reformierte und 1,54% orthodoxe Christen. Daneben findet man 1,10% Muslime und 1,03% Konfessionslose. Bei den Muslimen handelt es sich um Albaner.
Herkunft - Nationalität
Ende 2007 zählte die Gemeinde 3'757 Einwohner. Davon waren 3'621 Schweizer und 136 (=3,6%) Ausländer. Anlässlich der letzten Volkszählung waren 93,05% (einschliesslich Doppelbürger 94,38%) Schweizer Staatsangehörige. Die grössten Einwanderergruppen kommen aus Serbien-Montenegro (mehrheitlich Albaner), Italien und Deutschland.
Verkehr
Schüpfheim liegt an der Bahnlinie Luzern-Bern und hat einen Bahnhof. Ausserdem führt eine Postautolinie von Schüpfheim über Flühli und Sörenberg via Glaubenbielen nach Giswil im Kanton Obwalden (Panoramastrasse genannt).
Die Gemeinde liegt an der Hauptstrasse 10, die Schüpfheim mit Luzern, Wolhusen, Langnau BE und Bern verbindet. Die nächstgelegene Autobahn ist die 35km entfernte A2 mit den Autobahnanschlüssen Emmen Nord und Emmen Süd. Der nächste Autobahnanschluss für Reisen richtung Norden liegt ebenfalls an der A2 im 36km entfernten Dagmersellen.
Geschichte
Das heutige Gemeindegebiet Schüpfheims wurde im 9. Jahrhundert von Alemannen besiedelt. Ihre ersten Niederlassungen waren auf den Geländeterassen entlang des Hügelzuges auf der Sonnseite. Eine Besiedlung der Talsohle ist erst ab dem Jahr 1173 belegt.[4] Die Gemeinde wird erstmals als Schipfen in der Acta Murensia, dem Besitzverzeichnis des Klosters Muri, erwähnt. Die Gemeinde gehörte lange Zeit den Freiherren von Wolhusen. Ums Jahr 1300 verkauften diese ihren Besitz an die Habsburger. Diese verpfändeten das Gebiet aus Geldnot um 1350 an Peter von Thorberg. Der machte sich bei der Bevölkerung so verhasst, dass das gesamte Entlebuch im Jahr 1385 einen ewigen Bund mit der Stadt Luzern schloss. Die Luzerner deuteten den Bund als Unterwerfung unter ihre Herrschaft. Das Entlebuch erhob sich deshalb mehrfach gegen Luzern (1434 erstmals, dann 1513 im sogenannten Zwiebelnkrieg und 1653 im Schweizer Bauernkrieg). Nach dem Ende der Alten Eidgenossenschaft war Schüpfheim von 1798 bis 1803 Hauptort des Distrikts Schüpfheim. Seither ist die Gemeinde Hauptort des damals neu geschaffenen Amts Entlebuch. Am 27. Mai 1829 wurde das Dorf von einem verherenden Dorfbrand heimgesucht. Von den 34 Dorfhäusern brannten 22 komplett ab.[5] Der Wiederaufbau wurde von Zwistgikeiten zwischen der Dorfbevölkerung und der Luzerner Obrigkeit begleitet. Streitpunkte waren die Linienführung der neuen Dorfstrasse und die strengen Bauvorschriften. Schliesslich konnte man sich auf den Bau der heutigen breiten Dorfstrasse einigen.[6] Die Gemeinde Schüpfheim in ihrer heutigen grösse entstand 1836 als die Gemeinde Flühli von Schüpfheim abgetrennt wurde.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
- ↑ Josef Bühler(1939) Veränderungen in der Landschaft, Wirtschaft und Siedlung des Entlebuchs, Blätter für Heimatkunde aus dem Entlebuch Nr. 10-12, S.918
- ↑ Emil Emmenegger(1978) Schüpfheim im Wander der Zeiten S.94f
- ↑ Horat, Heinz (1987) die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, das Amt Etlebuch S. 290
- ↑ Emil Emmenegger (1929) Der Dorfbrand von Schüpfheim Blätter für Heimatkunde aus dem Entlebuch, Nr.1-3, S.1 und S.8
- ↑ Emil Emmenegger(1978) Schüpfheim im Wander der Zeiten S.92f
Weblinks
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