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Paul Schallück (* 17. Juni 1922 in Warendorf; † 29. Februar 1976 in Köln) war ein deutscher Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Paul Schallück war der Sohn eines Buchbinders; seine Mutter war eine Weiß-Russin aus Irkutsk. Als Schüler plante Paul Schallück, Missionar zu werden; er besuchte sechs Jahre lang eine Klosterschule. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich schwer verwundet. Nach 1945 studierte er Philosophie, Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an den Universitäten in München und in Köln, wo er sich auch als freier Schriftsteller niederließ. Von 1949 bis 1952 war er Theaterkritiker, danach verlegte er sich mehr und mehr auf die Arbeit für den Rundfunk und das Verfassen erzählerischer Werke. Er war einer der Mitbegründer und bis 1962 Vorsitzender der "Germania Judaica", einer Kölner Bibliothek zur Geschichte des deutschen Judentums, und aktiv in der "Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit". Seit 1972 war er Chefredakteur der deutsch-französischen Zeitschrift "Dokumente".
Paul Schallück, der ein typischer Vertreter der "Kahlschlagliteratur" ist und sich in seinen Werken vorwiegend mit dem Zweiten Weltkrieg und dessen Nachwirkungen auf die frühe Bundesrepublik beschäftigte, war Mitglied der Gruppe 47, des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. Er erhielt u. a. folgende Auszeichnungen: 1953 den Preis der Zuckmayer-Stiftung, 1955 den Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis, 1962 den Literaturpreis der Stadt Hagen und 1973 den Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund. Im Kölner Stadtteil Sülz wurde ebenso wie in seiner Heimatstadt Warendorf eine Straße nach ihm benannt.
Spuren in Warendorf
Der große Saal des "Theater am Wall in Warendorf" (Paul-Schallück-Saal) ist nach ihm benannt.
Werke
- Wenn man aufhören könnte zu lügen, Opladen 1951
- Ankunft null Uhr zwölf, Frankfurt a.M. 1953
- Die unsichtbare Pforte, Frankfurt a.M. 1954
- Q 3 und die hohe Straße, Stierstadt, Taunus 1956 (zusammen mit Jens Baggesen)
- Weiße Fahnen im April, Münster 1956
- Engelbert Reineke, Frankfurt a.M. [u. a.] 1959
- Zum Beispiel, Frankfurt a.M. 1962
- Wettlauf mit dem Tode, Bonn 1963
- Hohe festliche Versammlung, Stierstadt im Taunus 1966
- Lakrizza und andere Erzählungen, Baden-Baden 1966
- Don Quichotte in Köln, Frankfurt a.M. 1967
- Gesichter, Berlin 1967
- Orden, Berlin 1967
- Karlsbader Ponys, Baden-Baden 1968
- Gegen Gewalt und Unmenschlichkeit, Köln 1969
- Hierzulande und anderswo, Wuppertal 1974
- Dein Bier und mein Bier, Leverkusen 1976
- Countdown zum Paradies, Leverkusen 1976
- Gesamtwerk, Köln
- Bd. 1, Engelbert Reineke, 1976
- Bd. 2, Don Quichotte in Köln, 1977
- Bd. 3, Wenn man aufhören könnte zu lügen, 1977
- Bd. 4, Ankunft null Uhr zwölf, 1977
- Bd. 5, Bekenntnisse eines Nestbeschmutzers, 1977
- Moment mal!, Köln 2003
Herausgeberschaft
- Allemagne 1945 - 1965, Paris 1965
- Im Namen des Volkes? Ausgeschlossen, eingesperrt, Köln 1973
Übersetzungen
- William Shakespeare: Troilus und Cressida, Frankfurt am Main 1970
Siehe auch
Literatur
- Paul Schallück, Dortmund 1973
- Alan Frank Keele: Paul Schallück and the post-war German Don Quixote, Bern [u. a.] 1976
- Walter Gödden (Hrsg.): "Wenn man aufhören könnte zu lügen ...", Bielefeld 2002
Weblinks
- Literatur von und über Paul Schallück im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Aufsatz über Paul Schallück im Literatur-Archiv NRW
Personendaten NAME Schallück, Paul KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller GEBURTSDATUM 17. Juni 1922 GEBURTSORT Warendorf STERBEDATUM 29. Februar 1976 STERBEORT Köln
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