Scharfe Täuschung

Scharfe Täuschung
Filmdaten
Deutscher Titel Scharfe Täuschung
Originaltitel Deceiver/Liar
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1997
Länge 101 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Jonas Pate, Josh Pate
Drehbuch Jonas Pate, Josh Pate
Produktion Mark Damon, Peter Glatzer
Musik Harry Gregson-Williams
Kamera Bill Butler
Schnitt Dan Lebental
Besetzung

Scharfe Täuschung (Originaltitel: Deceiver bzw. Liar) ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm mit Chris Penn, Tim Roth und Renée Zellweger aus dem Jahr 1997. Die Regie führten Jonas Pate und Josh Pate, die ebenfalls Autoren des Drehbuchs sind.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die zwei Hälften des Körpers der ermordeten Prostituierten Elizabeth werden an zwei mehrere Meilen voneinander entfernt liegenden Orten in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina gefunden. Die Polizisten Edward Kennesaw und Phillip Braxton leiten die Ermittlungen. Der Unternehmersohn James Walter Wayland, dessen Telefonnummer bei der Toten gefunden wurde, ist der einzige Zeuge. Bei den Befragungen gibt Wayland zu, die Tote in besagter Nacht im Park getroffen, jedoch danach nie wieder gesehen zu haben.

Der überaus intelligente und durch sein Psychologiestudium gut ausgebildete Wayland, der unter Temporallappenepilepsie leidet, leitet die Ermittler auf falsche Spuren. Nachdem er bereits in den ersten Vernehmungen unter Drogeneinfluss die Lügendetektortests manipulieren konnte, zeigt er nach drei Tagen der Vernehmung eine Videokassette, auf der Edward Kennesaw und Elizabeth zusammen zu sehen sind. Kennesaw zwingt die Prostituierte dazu, seine Ehefrau zu spielen.

Mit dieser Videokassette konfrontiert, willigt Detective Edward Kennesaw ein, nun selbst einen Lügendetektortest über sich ergehen zu lassen, welcher zweideutige Ergebnisse liefert. Kennesaw verneint ruhig die Frage, ob er der Mörder von Elizabeth sei. Er wird unruhig, als Wayland ihn fragt, ob Kennesaw seine Ehefrau ermordet habe. Doch seine Ehefrau lebt.

Kennesaw setzt daraufhin Wayland unter Druck, bis dieser zugibt, die ermordete Elizabeth gefunden und zerstückelt zu haben, um den Verdacht von sich zu lenken. Einen Mord streitet er nach wie vor ab. Kurz darauf bricht er ohnmächtig zusammen, nachdem er zwei Pillen zur Provokation einer Ohnmacht geschluckt hat; sein Tod wird fälschlicherweise festgestellt.

Ein Jahr später erscheint der lebende Wayland in einem Park und spricht eine Frau an.

Hintergrund

Der Film wurde in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina gedreht.[1] Er feierte seine Filmpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig am 31. August 1997.[2] In den USA war er erstmalig am 30. Januar 1998 zu sehen.[2] In Deutschland lief er am 6. August 1998 an, in der Schweiz einen Tag später.[2] Am Eröffnungswochenende spielte der Film in den USA mit 211 Kopien etwa 280.000 US-Dollar ein.[3] Insgesamt konnten in den USA Einnahmen in Höhe von rund 572.000 US-Dollar verbucht werden.[3] An den deutschen Kinokassen wurden knapp 13.800 Zuschauer gezählt.[3]

Kritik

James Berardinelli bezeichnete den Film als klaustrophobisch und verglich ihn mit den Werken von David Mamet.[4]

Roger Ebert verglich den Film in der Chicago Sun-Times vom 30. Januar 1998 mit dem Thriller „Die üblichen Verdächtigen“ und mit den Filmen von Quentin Tarantino.[5]

Felix Seifert von Schnitt.de lobt die drei Hauptdarsteller, kritisiert zugleich jedoch die beiden Regisseure: „Der zweite Film der Pate-Brüder (nach ihrem Debüt »The Grave«) wird streckenweise Opfer seiner eigenen Ambitionen: Zu viele – zweifelsohne gute – Ideen und Handlungsstränge werden in die 100 Minuten gepreßt. […] Die Ideen werden zwar atmosphärisch großartig eingeführt […], jedoch selten zu einem integralen Ende gebracht. So wird das Verwirrspiel Waylands um Lüge und Wahrheit auch zum Verwirrspiel für den Zuschauer. […] Ansonsten macht »Liar« Spaß und läßt für die Zukunft der Pates hoffen.“[6]

Auszeichnungen

Jonas Pate und Josh Pate gewannen 1997 für das Drehbuch einen Preis des Stockholms Internationella Film Festival, den ebenfalls Bill Butler für die Kameraarbeit gewann.[7] Jonas Pate und Josh Pate gewannen außerdem den Sonderpreis der Jury des Festival du Film Policier de Cognac.[7]

Einzelnachweise

  1. Drehorte laut Internet Movie Database
  2. a b c Starttermine laut Internet Movie Database
  3. a b c Budget und Einspielergebnisse laut Internet Movie Database
  4. Filmkritik, James Berardinelli, 1998
  5. Filmkritik, Chicago Sun-Times, Roger Ebert, 30. Januar 1998
  6. Filmkritik, Schnitt.de, Felix Seifert
  7. a b Auszeichnungen laut Internet Movie Database

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Optische Täuschung — Eine optische Täuschung oder auch visuelle Illusion ist eine Wahrnehmungstäuschung des Gesichtssinns. Optische Täuschungen können nahezu alle Aspekte des Sehens betreffen. Es gibt Tiefenillusionen, Farbillusionen, geometrische Illusionen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Christopher Penn — Christopher Shannon Penn (* 10. Oktober 1965 in Los Angeles; † 24. Januar 2006 in Santa Monica) war ein US amerikanischer Schauspieler und der Bruder von Sean und Michael Penn; sein 1998 verstorbener Vater, Leo Penn, arbeitete als Regisseur für… …   Deutsch Wikipedia

  • Jonas Pate — Josh und Jonas Pate (* 15. Januar 1970 in Raeford, North Carolina) sind US amerikanische Drehbuchautoren, Filmregisseure und Filmproduzenten. Die Pates sind eineiige Zwillinge und arbeiten in der Regel gemeinsam. Sie haben die in den USA… …   Deutsch Wikipedia

  • Josh Pate — Josh und Jonas Pate (* 15. Januar 1970 in Raeford, North Carolina) sind US amerikanische Drehbuchautoren, Filmregisseure und Filmproduzenten. Die Pates sind eineiige Zwillinge und arbeiten in der Regel gemeinsam. Sie haben die in den USA… …   Deutsch Wikipedia

  • Renee Zellweger — Renée Zellweger, Berlinale 2009 Renée Kathleen Zellweger [ɹəˈneɪ ˈzɛlwɛɡɚ] (* 25. April 1969 in Baytown, Texas) ist eine US amerikanische Schauspielerin. Inhaltsverze …   Deutsch Wikipedia

  • Renée Kathleen Zellweger — Renée Zellweger, Berlinale 2009 Renée Kathleen Zellweger [ɹəˈneɪ ˈzɛlwɛɡɚ] (* 25. April 1969 in Baytown, Texas) ist eine US amerikanische Schauspielerin. Inhaltsverze …   Deutsch Wikipedia

  • Rooker — Michael Rooker (* 6. April 1955, Jasper, Alabama, USA) ist ein US amerikanischer Schauspieler, der vor allem als Bösewicht in seinen Filmen auftritt. Leben und Werk Rooker zog Mitte der 1960er Jahre von seiner Geburtsstadt nach Chicago, wo er… …   Deutsch Wikipedia

  • Timothy Simon Smith — Tim Roth (* 14. Mai 1961 in London als Timothy Simon Smith) ist ein britischer Schauspieler. Werdegang Tim Roth Der Sohn eines Journalisten und einer Malerin besuchte zunächst das Camberwell College of Art, um Bildhauerei zu studieren. Doch schon …   Deutsch Wikipedia

  • Bill Butler — (* 7. April 1931 in Colorado) ist ein US amerikanischer Kameramann. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Auszeichnungen 3 Filmographie (Auswahl) 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Calvin Joseph Johnson — (* 16. Oktober 1958 in Wichita, Kansas) ist ein US amerikanischer Stuntman und Schauspieler. Leben Johnson wuchs in Wichita (Kansas) als zweiter Sohn von Anne und Richard Johnson auf. Sein Vater war bei der den United States Air Force. Er… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”