Schengelaia

Schengelaia

Eldar Schengelaia (georgisch ელდარ შენგელაია; * 26. Januar 1933 in Tiflis) ist ein georgischer Filmproduzent und Politiker (Nationale Bewegung – Demokraten). Von 1995 bis 2004 war er stellvertretender Parlamentspräsident Georgiens.

Leben

Der Sohn von Nikolos Schengelaia absolvierte 1958 den Fachbereich Filmproduktion des Kinematographischen Instituts Moskau. Von 1957 bis 1960 arbeitete er für die Mosfilm Studios. Dort entstand sein erster Film, ein Märchenfilm nach Wilhelm Hauff, Legenda o ledjanom serdze (dt. Das Märchen vom kalten Herz).

1960 wechselte er als Produzent zu den Kartuli Film Studios nach Tiflis. Einen Namen machte er sich 1973 mit dem Spielfilm Scherekilebi (dt. Sonderlinge). Er handelte von komischen Käuzen, ihren scheinbar unerfüllbaren Ideen und Träumen. Die Filme Tetri karavani (dt. Weiße Karawane, 1963), Arachveulebrivi gamopena (dt. Eine ungewöhnliche Ausstellung, 1968) und Tsisperi mtebi anu arachveulebrivi ambavi (dt. Blaue Berge oder Eine unwahrscheinliche Geschichte, 1984) kamen auch in die deutschen Kinos. Später lehrt Schengelaja als Professor an der neu gegründeten Georgischen Filmhochschule.

1976 bis 1991 war er Erster Sekretär der Kinematographen-Gewerkschaft, ab 1991 deren Vorsitzender. 1980 bis 1985 und war er Abgeordneter des Obersten Sowjets der Georgischen SSR, von 1989 bis 1991 des Obersten Sowjets der Sowjetunion.

Als Georgien unabhängig wurde, war er von 1990 bis 1992 Parlamentsabgeordneter, trat nach dem Putsch gegen Präsident Swiad Gamsachurdia 1992 in die georgische Regierung, den Staatsrat, ein. War bis 1995 war er Vorsitzender der Kulturkommission. Seit 1995 ist er Parlamentsabgeordneter. Er ist Mitglied des parlamentarischen Ausschusses für Erziehung, Wissenschaft, Kultur und Sport. Bis 2004 war er zudem stellvertretender Parlamentspräsident.

1993 wurde Schengelaia Mitbegründer der Partei Georgische Bürgerunion, die Präsident Eduard Schewardnadse unterstützte. 2003 schloss er sich den Vereinigten Demokraten Surab Schwanias an, unterstützte die Rosenrevolution Georgiens und prägte dafür im November den international populär gewordenen Begriff. Er gehört heute zur Nationalen Bewegung – Demokraten, deren Vorsitzender Präsident Micheil Saakaschwili ist.

Schengelaia produzierte viele Filme, von denen verschiedene auf sowjetischen und internationalen Filmfestivals ausgezeichnet wurden.

Schengelaia ist verheiratet und hat drei Töchter: Natalia, Katerina, und Helena. Der Regisseur Giorgi Schengelaja ist sein Bruder.

Weblinks


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