Schengen

Schengen
Wappen Karte
Wappen Schengen Gemeinde Schengen (Kanton Remich)
Basisdaten
Distrikt: Grevenmacher
Kanton: Remich
Fläche: 1063 ha
Einwohner: 1581
Ausländeranteil: 34%
Website: www.schengen.lu
Politik
Wahlsystem: Majorzwahl
Bürgermeister: Roger Weber
1. Schöffe: Fernande Schmit-Muller
2. Schöffe: Claude Lanter

Schengen ist eine von 116 Gemeinden im Großherzogtum Luxemburg und gehört zum Kanton Remich.

Der Ort Schengen ist ein kleineres Winzerdorf an der Mosel im Großherzogtum Luxemburg. Er ist Hauptort der aus den Orten Remerschen, Schengen und Wintringen bestehenden Gemeinde, die ursprünglich Remerschen hieß und zum 3. September 2006 wegen des 1985 hier unterzeichneten, bekannten Abkommens nach Schengen benannt wurde. Der Ort liegt unmittelbar an dem von Deutschland (Saarland), Frankreich und Luxemburg gebildeten Dreiländereck, gegenüber der deutschen Gemeinde Perl auf der anderen Seite der Mosel, sowie dem französischen Apach.

Inhaltsverzeichnis

Zusammensetzung der Gemeinde

Die Gemeinde Schengen besteht aus den Ortschaften:

Schengener Abkommen

Hauptartikel: Schengener Abkommen

Schengen wurde zum Synonym für einen Raum ohne Grenzkontrollen, als am 14. Juni 1985 fünf EU-Mitgliedstaaten auf einem Moselschiff in der Nähe dieses Ortes das Schengener Übereinkommen unterzeichneten, das den Abbau der Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen und die Einführung des freien Personen- und Warenverkehrs vorsieht. Am Flussufer des Orts erinnert ein Europadenkmal an die Unterzeichnung des Vertrages. Das Schengener Abkommen und weitere Übereinkommen zur Durchführung des Vorhabens bilden den so genannten „Schengen-Besitzstand“. Das Schengener Abkommen trat am 26. März 1995 in Kraft und gilt wie die Einführung der gemeinsamen Währung Euro am 1. Januar 1999 als Meilenstein im europäischen Prozess.

Vor dem Europäischen Informationszentrum in Schengen wurde am 8. Februar 2010 ein Stück Berliner Mauer aufgestellt. Anschließend wurde am 13. Juni 2010, zur Feier des 25-jährigen Bestehen des Schengener Abkommens, das Europäische Museum eingeweiht. Auf 200 Quadratmetern zeigt die interaktive Dauerausstellung zur Geschichte und Bedeutung der Schengener Verträge dem Besucher, dass die Abschaffung der Personenkontrollen an den Innengrenzen die Verwirklichung einer der vier europäischen Grundfreiheiten einleitete, die in den Römischen Verträgen von 1957 festgelegt worden war.[1]

Sehenswertes

Europadenkmal in Gedenken an das „Schengener Abkommen“
Schengener Schloss

Neben dem Denkmal an das Schengener Abkommen bietet Schengen noch weitere Sehenswürdigkeiten. Wahrzeichen des Ortes sind die Kirche und ein Schloss sowie die Überreste einer Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert. Der rekonstruierte Barockgarten des Schlosses gehört zum Ensemble der Gärten ohne Grenzen. Das Schloss, zuletzt Ferien- und Kinderheim des klösterlichen Frauenordens der Katharinenschwestern, wurde von diesen verpachtet und in ein Hotel umgebaut, das im Frühjahr 2010 eröffnet wurde.[2]

Von Schengen aus führt die „Luxemburgische Weinstraße“ entlang der Mosel in nordöstlicher Richtung bis an die Mündung der Sauer bei Wasserbillig. Auf deutscher Seite wird dieses Weinanbaugebiet „Südliche Weinmosel“ genannt, die einen Teil der Weinbauregion Mosel-Saar-Ruwer bildet.

Nach dem Urteil von Historikern zeigt ein von Goethe hergestelltes Aquarell einen in Sierck aufgestellten Freiheitsbaum vor dem Hintergrund des Schengener Strombergs.[3]

Einzelnachweise

  1. Teil der Berliner Mauer in Schengen. Luxemburger Wort, aktualisiert 8. Februar 2010 13:59 Uhr.
  2. Hotel im Schloss. Unternehmensgruppe Goeres verhilft dem Dreiländereck zu einem "Hôtel de Charme". Luxemburger Wort, aktualisiert 7. Dezember 2009 17:52 Uhr. zuletzt nach KStA vom 16. Juni 2010
  3. Gunther Franz: Goethe in Trier. S. 17 ff. In: Goethe in Trier und Luxemburg. 200 Jahre Campagne in Frankreich 1792. Katalog der Ausstellung der Stadtbibliothek Trier, der Nationalbibliothek Luxemburg und der Stiftung Weimar Klassik. 1992. ISSN 0942-7031, ISBN 2-87980-005-6. / Gunther Franz, Jean-Claude Muller: Goethes erste Begegnung mit der Revolution. Der Freiheitsbaum bei Sierck. In: Hémecht. Zeitschrift für luxemburgische Geschichte. 44, 1992, S. 5-17.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Schengen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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