BMW M60

BMW M60

Der BMW M60 ist ein V8-Ottomotor des Automobilherstellers BMW. Der Motortyp wurde ab 1984 entwickelt, ab September 1992 gelangte er in verschiedenen Modellen den Verkauf. Er kam im 730i, 740i/740iL BMW E32 sowie BMW E38, 530i, 540i BMW E34 sowie im 840i/Ci BMW E31 zum Einsatz und löste den alten Reihensechszylindermotor BMW M30 sukzessive ab - nur der M30B30 im 730i (Modell BMW E32) wurde noch bis zum Produktionsende 1994 parallel zum 730i mit M60B30 angeboten. Der M60 kam auch in anderen Autos zum Einsatz, von denen vor allem der De Tomaso Guarà eine Erwähnung wert ist.

Inhaltsverzeichnis

Konstruktion

Konstruktionsmerkmale

Der mit Hilfe von CAD-Software sehr kompakt und steif konstruierte Motorblock mit einem Zylinderwinkel von 90° besteht aus leichtem Aluminiumguss, ebenso wie die Ölwanne und der Zylinderkopf; dadurch wiegt der komplette Motor mit Anbauteilen lediglich 210 kg, der nackte Block sogar nur 25 kg, und jeder der beiden Zylinderköpfe 30 kg. Die Zylinderkopfdeckel bestehen aus einer Magnesiumlegierung. Er verfügt je Zylinderbank über zwei obenliegende Nockenwellen mit Massenausgleich (exzentrisch versetzte Abschnitte zur Kompensation von Motorvibrationen), die von wartungsfreien und selbstspannenden Duplexketten angetrieben werden. Zwischen den beiden Zylinderbänken liegt der Ansaugkrümmer aus wiederverwendbarem Kunststoff (Nylon), deren glatte Kunststoffoberflächen sich durch ihren geringen Strömungswiderstand auszeichnen. Die Pleuel sind im Sinterverfahren im Stück gefertigt und werden gezielt gebrochen (→ „gecrackte Pleuel"), um höchste Passgenauigkeit zu garantieren. Pro Zylinder sorgen vier Ventile für den Gaswechsel, die über Tassenstössel mit automatischem hydraulischen Spielausgleich bewegt werden. Die Zündkerzen sitzen mittig zwischen den vier Ventilen pro Zylinder, und werden von einer ruhenden Zündverteilung angesteuert, bei der jede Zündkerze über ihre eigene Zündspule verfügt. Die Motorsteuerung übernahm die volldigitale Bosch Motronic 3.3, die das Gemisch mithilfe von Lambdasonde (Katalysator-Versionen) und doppelter Klopfregelung steuerte. Für den Exportmarkt (v.a. Osteuropa und Asien) wurden auch Versionen ohne Katalysator verkauft.

Schwachpunkte

Der M60 verfügt ab Werk über Keramikkatalysatoren, bei denen häufiger die neueren (runden) Varianten alterungsbedingt kollabieren können und dann den Auspuff verstopfen; im Zubehörhandel sind jedoch auch Metallkatalysatoren erhältlich. Die Schrauben der Ölpumpe können sich im laufenden Betrieb lösen und sollten daher unverzüglich bei Kauf auf festen Sitz geprüft und dann mittels Schraubensicherung auch gleich dauerhaft gesichert werden. Damit entfällt eine regelmäßige Kontrolle.

Zu Beginn der Produktionszeit fiel der M60 vor allem in den USA und Großbritannien durch Motorschäden auf, die durch minderwertiges, schwefelhaltiges Benzin verursacht wurden; dadurch wurde die Nikasil-Beschichtung der Zylinderwände abgewaschen und das Aluminium des Motorblocks angegriffen. BMW behob diesen Fehler bei späteren M60-Chargen für die USA, beim Nachfolger M62 und bei den ECE Austausch-M60 durch die Verwendung einer anderen Legierung (Alusil) für das Zylinderkurbelgehäuse, die ein Beschichten der Laufbuchsen überflüssig machte. Besitzer von älteren Motoren konnten in den USA ihre Maschine auf Kulanz umrüsten lassen, sofern sie die 100.000-Meilen-Marke noch nicht überschritten hatten.

Alpina

Alpina baute auf Basis des M60B40 einen hubraumgleichen leistungsgesteigerten Motor, der im BMW-Alpina B10 4.0 (Limousine und Touring) und im B11 4.0 und einigen B8 4.0 für Japan eingesetzt wurde, mit einer Leistung von 232 kW.

Zusätzlich gab es eine hubraumvergrösserte zweite Ausbaustufe mit 4619 cm³, die im B8 4.6, sowie im B10 4.6 (Limousine und Touring) zum Einsatz kam. Diese Variante bietet in den beiden B10 eine Leistung von 250 kW und im B8 aufgrund einer geänderten Abgasanlage 245 kW.

Daten

Motor Hubraum Ventile Bohrung × Hub Leistung bei 1/min Drehmoment bei 1/min Verdichtung Bauzeit
M60B30 2997 cm³ 4 84,0 × 67,6 mm 160 kW (218 PS) bei 5800 296 Nm bei 4500 10,5:1 1992–1995
M60B40 3982 cm³ 4 89,0 × 80,0 mm 210 kW (286 PS) bei 5800 400 Nm bei 4500 10,0:1 1992–1995
Alpina 3982 cm³ 4 89,0 × 80,0 mm 232 kW (315 PS) bei 5800 410 Nm bei 4600 10,8:1 1992–1994
Alpina 4619 cm³ 4 93,0 × 85,0 mm 245 kW (333 PS) bei 5800 470 Nm bei 4600 10,3:1 1992–1994
Alpina 4619 cm³ 4 93,0 × 85,0 mm 250 kW (340 PS) bei 5800 470 Nm bei 4600 10,3:1 1992–1994

Einsatz

M60B30

M60B40

  • 1992–1995 im BMW E34 540i
  • 1992–1994 im BMW E32 740i/740iL
  • 1994–1995 im BMW E38 740i/740iL
  • 1992–1994 im BMW E31 840Ci

Alpina F2

  • 1993–1994 im BMW E34 (5er) Alpina B10 4.0 (Touring)
  • 1993–1995 im BMW E32 (7er) Alpina B11 4.0
  • 1994–1995 im BMW E34 (5er) Alpina B10 4.6 (Touring)
  • 1995–1997 im BMW E36 (3er) Alpina B8 4.6


Vorgänger Amt Nachfolger
BMW M30 BMW M60
1992–1997
BMW M62

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