- Schiff'sche Probe
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Die schiffsche Probe ist eine nach ihrem Entdecker Hugo Schiff benannte chemische Reaktion, die zum Nachweis von Aldehyden genutzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Wirkprinzip
Bei der schiffschen Probe wird die farblose fuchsinschweflige Säure (Schiffsche Reagenz) durch Spuren von Aldehyden rosa bis violett gefärbt. Fuchsinschweflige Säure ist ein Produkt aus Fuchsin und Schwefeldioxid. Fuchsin gehört zur Gruppe der Triphenylmethanfarbstoffe. Aldehyde reagieren mit dem Reagenz und setzen das Fuchsin wieder frei. Es bildet sich ein etwas anderer rötlicher Farbton aus, da der Aldehyd auch mit den Aminogruppen am Fuchsin reagiert. Diese Reaktionen bewirken einen bathochromen Effekt.
Herstellung des Schiffschen Reagenzes
Das Reagenz wird bereitet, indem man zu einer wässrigen Fuchsinlösung tropfenweise Schweflige Säure (wässrige Schwefeldioxidlösung) gibt, bis die rote Farbe des Fuchsins verschwunden ist. Alternativ kann das Schwefeldioxid in situ aus Natriumhydrogensulfit (NaHSO3) durch ansäuern freigesetzt werden. Das SO2 bindet an das zentrale Kohlenstoffatom des Fuchsins und unterbricht dabei das mesomere Elektronensystem. Dadurch kommt es zur Entfärbung (hypsochromer Effekt).
Selektivität
Die Reaktion verläuft nicht mit Zuckern und Glyoxal, aromatischen Hydroxyaldehyden und α,β-ungesättigten Aldehyden. Im Unterschied zu Fehlingscher Lösung und Tollens Reagenz wird nicht die Reduktionswirkung der Aldehyde zu deren Nachweis genutzt.
Einsatzgebiete
In der Histologie und Pathologie kommt die PAS-Färbung zum Einsatz, die mit Periodsäure und schiffscher Probe Glykogen, Cellulose, neutrale Proteoglykane (Glykosaminoglykane/Mucopolysaccharide), Mucoproteine und Glycoproteine anzufärben vermag.
Da die menschliche Haut Aldehyde enthält, entstehen bei Hautkontakt mit dem Reagenz ebenfalls farbige Flecken.
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