- Schlacht bei Nancy
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Schlacht bei Nancy Teil von: Burgunderkriege
Darstellung der Schlacht bei Nancy in der Luzerner Chronik des Diebold Schilling.Datum 5. Januar 1477 Ort Nancy Ausgang Sieg der Lothringer und der im Sold stehenden Eidgenossenschaft /Niederen Vereinigung Konfliktparteien Herzogtum Burgund René II. von Lothringen unterstützt von angeworbenen Söldnern aus der Eidgenossenschaft und der Niederen Vereinigung Befehlshaber Herzog Karl der Kühne von Burgund; Jacobo di Galeatto und Jost von Lalain, Reiterei Wilhelm Herter von Hertneck, Ordner und Feldhauptmann; Oswald von Thierstein, Reiterei Truppenstärke ca. 15.000 ca. 19.000 Verluste ca. 5.000 unbekannt Schlachten der Burgunderkriege (1474 – 1477) Die Schlacht von Nancy am 5. Januar 1477 war die letzte Auseinandersetzung der Burgunderkriege zwischen Herzog Karl dem Kühnen von Burgund und der Niederen Vereinigung, die sich 1474 zwischen der Eidgenossenschaft, einigen elsässischen Reichsstädten, dem habsburgischen Regenten von Vorderösterreich, den Bischöfen von Basel und Strassburg sowie dem Herzogtum Lothringen gebildet hatte.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Herzog Karl der Kühne kehrte nach der Schlacht bei Murten nach Burgund zurück und wandte sich im Herbst 1476 mit einem neuen Heer gegen das Herzogtum Lothringen. Während er die lothringische Hauptstadt Nancy trotz des Wintereinbruchs belagerte, stellte der lothringische Herzog René II. ein Heer aus seinen Vasallen sowie seinen Verbündeten aus der Niederen Vereinigung zusammen.
In der Nähe von Nancy traf das burgundische Heer von etwa 15.000 Mann mit dem Aufgebot René II. von insgesamt ungefähr 19.000 Mann am 5. Januar 1477 zusammen. Kurz vor der Schlacht ging der Oberbefehl von René von Lothringen auf Wilhelm Herter und Oswald von Thierstein über, da der Rat der Hauptleute den militärisch unerfahreren Herzog für überfordert hielt. Im Anschluss wurden die Truppen neu formiert. Der Herzog erhielt eine Schutztruppe von 100 umsichtigen Bernern zugeordnet, die ihn während der Schlacht begleiteten. Im Schneetreiben gelang es den verbündeten Söldnern, eine Anhöhe in der Flanke des burgundischen Heeres zu besetzten. Von dort aus nahmen rund 8.000 Schweizer und deutsche Söldner unter der Führung von Wilhelm Herter die Stellungen der verschanzten Burgunder im Sturmangriff. Der größte Teil des burgundischen Fußvolks ertrank im Fluss Meurthe. Die Überlebenden wurden bis vor die Tore der Festung Metz verfolgt.
Karl der Kühne wurde auf der Flucht, vermutlich von deutschen Söldnern, durch zwei Lanzenstiche in den Oberschenkel und in den Unterleib verwundet und verstarb dann an einem Halbartenhieb, der ihm den Schädel spaltete. Seine geplünderte und entstellte Leiche wurde in der Nacht auf den 7. Januar nahe eines Weihers wenige hundert Meter von seiner Stellung in der Schlacht entfernt gefunden [1]. Herzog René liess Karl zunächst in seiner Hofkirche St-Georges in Nancy wie eine Siegestrophäe bestatten. Zwei Schrifttafeln setzten eine antiburgundische Note[2]. Später wurde der Sarg in die Liebfrauenkirche in Brügge überführt.
Die früheste Darstellung der Schlacht in der zeitnahen pfettisheimschen Reimchronik von 1477 [1] zeigt den Moment des Sturmangriffs der österreichischen und eidgenössischen Söldner, die von Wilhelm Herter (erkennbar an der Feder) angeführt werden.
Siehe auch
Literatur
- Henri Dubois: Charles le Téméraire. Fayard: Paris 2004 ISBN 2-213-59935-1
- Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz: Bd. 5, Neuenburg 1929, S. 232.
- Klaus Schelle: Karl der Kühne: Burgund zwischen Lilienbanner und Reichsadler. Magnus: Essen 1976
- Theodor Schön, Wilhelm Herter von Herteneck, in: ReutlingerGbll 5, 1894, S. 96
- Emanuel von Roth Die Feldzüge Karls des Kühnen, Herzogs von Burgund und seiner Erben, mit besonderem Bezug auf die Teilnahme der Schweizer an denselben, 2 Bände Schaffhausen, 1843-44
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