Schloss Gleusdorf

Schloss Gleusdorf

Das Schloss Gleusdorf liegt am östlichen Rand des Untermerzbacher Ortsteiles Gleusdorf im Landkreis Haßberge (Unterfranken). Der frühklassizistische, am Flüsschen Itz gelegene ehemalige Adelssitz dient heute als Seniorenheim.

Geschichte

Gesamtansicht von Osten
Das Hauptgebäude von Südosten

Schloss Gleusdorf wurde erstmals 1151 in einer Urkunde erwähnt, in der ein Eribert de Chlubisdorf den Weiler Liuzileber (Lützelebern) an St. Petrus in Bamberg, Patrozinium des Klosters Banz, verschenkt.

Im Hochmittelalter gehörte Gleusdorf selbst dem Kloster Banz und wurde als Lehen an klösterliche Dienstmannen vergeben. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert saßen die Herren von Fulbach auf dem Schloss, das 1525 im Bauernkrieg beschädigt wurde. 1576 verstarb die Witwe des Sebastian von Fulbach. 1582 sind noch Georg und Valentin von Fulbach auf Gleusdorf nachgewiesen. Nach dem Aussterben der Linie fiel das Lehen an das Kloster zurück und wurde in ein Vogteiamt umgewandelt.

Der heutige Schlossbau war gegen 1770 vollendet. Im Zuge der Säkularisation fiel der Besitz 1804 an Bayern. Kurzzeitig war hier der Sitz des neu gegründeten bayerischen Landgerichts untergebracht, den man aber bereits 1808 nach Baunach verlagerte. Anschließend erwarben Privatleute die Schlossgebäude, die seitdem mehrmals den Eigentümer wechselten. Heutiger Eigentümer ist die „Seniorenresidenz Schloss Gleusdorf GmbH“, die dem Altbestand einige Neubauten hinzufügte.

Beschreibung

Der dreigeschossige Schlossbau steht stilistisch am Übergang vom Spätrokoko zum Frühklassizismus. Der unverputzte Sandsteinbau wird durch profilierte Fenstergewände und Gurtgesimse gegliedert. Über dem Hauptportal an der Ostseite ist das Wappen des Banzer Abtes Valerius Molitor angebracht. Dem niedrigen Mansarddach wurde auf der Portalseite ein dreiachsiger Aufsatz mit Schweifgiebel und Kugelvasen vorgeblendet. Einlass in den Schlossbezirk gewährt eine gemauerte Toranlage mit Sandsteinpfeilern und Eisengittern.

Im Inneren erinnern noch einige einfache Stuckdecken und die reiche Sandsteinbrüstung der doppelläufigen Treppe an den ehemaligen Vogteisitz, der durch die späteren Umnutzungen ansonsten stark verändert wurde.

Literatur

  • Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Band 3: Regierungsbezirk Unterfranken & Aschaffenburg. = Die Kunstdenkmäler von Unterfranken & Aschaffenburg. Heft 15: Hans Karlinger: Bezirksamt Ebern. Mit einer historischen Einleitung von Hans Ring. Oldenbourg, München 1916 (Unveränderter Nachdruck. ebenda 1983, ISBN 3-486-50469-X).
  • Anton Rahrbach, Jörg Schöffl, Otto Schramm: Schlösser und Burgen in Unterfranken. Eine vollständige Darstellung aller Schlösser, Herrensitze, Burgen und Ruinen in den unterfränkischen kreisfreien Städten und Landkreisen. Hofmann, Nürnberg 2002, ISBN 3-87191-309-X.
50.08361111111110.86

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