- Schloss Söldenau
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Schloss Söldenau Stich von Michael Wening aus dem Jahre 1723.
Alternativname(n): Säldenau, Saeldenaw, Seilnauw Entstehungszeit: 1320 Burgentyp: ehemals Wasserburg Erhaltungszustand: vollständig erhalten Ständische Stellung: Ritter, Reichsgraf Ort: Söldenau Geographische Lage 48° 33′ 37,3″ N, 13° 12′ 54,8″ O48.56035833333313.215230555556Koordinaten: 48° 33′ 37,3″ N, 13° 12′ 54,8″ O Schloss Söldenau ist ein Schloss im Ortsteil Söldenau von Ortenburg in Bayern (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Vierflügelanlage wurde 1320 von Schweiker II. Tuschl, Ritter von Söldenau, errichtet.[1] Der ursprüngliche Name der Burg war Säldenau und basiert auf dem Wort Sälde, was Glück oder Glücksau bedeutet. Nach Söldenau wurde auch die heutige Saldenburg benannt, welche ebenso von den Rittern Tuschl 1368 errichtet wurde. Im Jahre 1397 starb das Geschlecht der Tuschl aus und die Besitzer des Schlosses wechselten daraufhin mehrfach.
Bereits 1426 kam es zu einem Erbstreit um die Güter. Graf Heinrich V. von Ortenburg hatte Ursula von Ecker zu Saldenburg geheiratet und stritt nach dem Tod seines Schwiegervaters um dessen Erbe. Dabei ging es nicht nur um Söldenau, sondern auch um Güter um Saldenburg und Rainding . Der erste Schlichtspruch Herzog Johanns III. von Niederbayern-Straubing, worin Heinrich ein Viertel des Erbes zugesprochen bekam, blieb erfolglos. Ein weiterer Versuch Herzog Heinrichs XVI. im Jahre 1442 scheiterte ebenso. Erst 1445 wurde der Streit beigelegt, indem die Gebiete um Saldenburg an den bayerischen Herzog verkauft wurden.
Durch die Heirat Ulrichs II. von Ortenburg mit Veronika von Aichberg kam es erneut zu einem Erbstreit um Söldenau. Diese war inzwischen an die Familie der Aichberger gefallen. Nach dem Tod seines Schwiegervaters 1511 stritten seine Erben um die reiche Nachlassenschaft. Dabei ging es jedoch nicht nur um die umfangreichen Besitzungen, die Grafschaft Hals, die Burgen und Herrschaften Moos, Söldenau und Saldenburg, sondern auch um seine großen Schulden. Der Konflikt zog sich bis ins Jahre 1517, als Herzog Ludwig X. von Bayern eingriff. Dieser erwarb die Grafschaft Hals und beglich damit die Schulden. Die restlichen Güter wurden daraufhin unter den Erben aufgeteilt. Ulrich bekam dabei die Burgen Saldenburg und Söldenau samt den dazugehörigen Hofmarken zugesprochen. Schloss Söldenau blieb daraufhin bis ins Jahre 1805 im Besitz der Ortenburger Grafen.
Graf Joseph Carl vertauschte 1805 die Reichsgrafschaft und alle bayerischen Besitzungen der Grafen, darunter Söldenau, gegen das aus Säkularisationsgütern stammende Klosteramt Tambach.
Das Schloss war bis in die Mitte der 1990er Jahre noch bewohnt. Teile der Schlossanlage wurden bisher nach und nach renoviert, jedoch sind weiterhin Großteile des Schlosses renovierungsbedürftig.
Das Schloss hat 45 Zimmer und eine Grundfläche von etwa 2000 m². Das umfangreiche Grundstück der Anlage umfasst ca. 8000 m².
Brauerei
Im Schloss befand sich seit 1577 eine Brauerei, welche wahrscheinlich auf Graf Ulrich III. von Ortenburg zurückgeht. Sie wurde wohl aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten der Grafenfamilie im Zusammenhang mit der Einführung der Reformation in der Reichsgrafschaft Ortenburg gegründet. Mit dem Tausch der Güter kam die Brauerei in Besitz des bayerischen Königreiches und wurde mitsamt dem Schloss verkauft. Im Jahre 1992 wurden die Brauerei und die Markenrechte an die Arcobräu Gräfliches Brauhaus GmbH & Co.KG in Moos verkauft. Der Braubetrieb wurde daraufhin eingestellt, in Teilen der ehemaligen Brauerei hinter dem Schloss ist nun die Firma SBS Getränkehandel GmbH & Co. KG untergebracht. Das Bier wird immer noch unter der Marke Söldenau verkauft, obwohl es mittlerweile in einem externen Betrieb produziert wird.
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Habel, Helga Himen: Denkmäler in Bayern. Band II: Niederbayern. München, 1985
Weblinks
Literatur
- Eberhard Graf zu Ortenburg-Tambach: Geschichte des reichsständischen, herzoglichen und gräflichen Gesamthauses Ortenburg - Teil 2: Das gräfliche Haus in Bayern., Vilshofen / 1932
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