Ulrich II. (Ortenburg)

Ulrich II. († 7. März 1524 in Söldenau) war der älteste Sohn des Reichsgrafen Sebastian I. von Ortenburg und Gräfin Maria zu Neuburg. Ulrich stammt aus dem niederbayerischen Adelsgeschlecht der Ortenburger.

Leben und Wirken

Im Jahre 1491 tritt Ulrich II. erstmals urkundlich auf, gemeinsam mit seinen jüngeren Geschwistern.

Mit der Ehe mit Veronika von Aichberg kam Ulrich II. zu großen Besitzungen. Jedoch erbte er nach dem Tod seines Schwiegervaters im Jahre 1511 große Schulden, nachdem dieser sein ganzes Vermögen verloren hatte. Die großen Besitztümer von Johann von Aichberg wurden unter den Erben aufgeteilt. Ulrich erhielt dabei die Burgen und Ortschaften zu Söldenau und Saldenburg. Letztere war bereits in Besitz von Heinrich V. und Georg II.. 1463 ist Saldenburg durch die Heirat Heinrichs Witwe verloren gegangen. Neben dem großzügigen Erbe kam es allerdings auch zu großem Erbstreit mit Johann von Degenberg um die Reichsgrafschaft Hals. In diesen musste sogar Kaiser Maximilian eingreifen. Erst 1517 nach dem Eingriff von Herzog Ludwig X. von Bayern wurde der Streit beigelegt. Ulrich bekam dabei die Burgen Söldenau und Saldenburg zugesprochen, die Grafschaft hingegen wurde an Ludwig verkauft.

1515 erhielt Ulrich von Kaiser Maximilian die Ladung zur Teilnahme am Kriegszug gegen die Türken teilzunehmen.

Nach dem Tod seines 1519 verstorbenen Cousins Wolfgang, wird Ulrich amtierender Graf von Ortenburg. Am 24. April 1522 erfolgt jedoch erst die Belehnung durch Kaiser Karl V. mit der Grafschaft.

Im Laufe seines Lebens übte Ulrich II. mehrfach das Amt des Pflegers aus. Unter anderem zu Neuburg am Inn (1506), Teisbach (1508) und Abendsberg (1510–1513).

Ulrich II. verstarb am 7. März 1524 in Söldenau. Seine Besitztümer wurden unter seinen Kindern aufgeteilt. Das Amt des Reichsgrafen ging an seinen jüngeren Bruder Christoph I. über.

Nachkommen

Ulrich II. war zweimal verheiratet. Zunächst mit Veronika von Aichberg und später mit Barbara von Starhemberg. Aus erster Ehen entstammen folgende Kinder:

• Alexander (* 1501, † 12. Mai 1548 in Söldenau), Domherr zu Augsburg bis 1525, ∞ Regina Bianca Freiin von Wolkenstein-Trostburg († 1539)
• Karl I. (* Oktober 1502, † 15. November 1552 in Söldenau), ∞ Maximiliana Gräfin von Haag
• Moritz († 6. Juli 1551 in München), Rat Herzog Wilhelms IV.
• Barbara († 7. März 1518 in Söldenau)
• Sidonia († 12. März 1563 in Bozen), ∞ Melchior Colonna Freiherr von Völs († 1543 in Bozen)

Literatur

• Friedrich Hausmann: Die Grafen zu Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm, die Spanheimer in Kärnten, Sachsen und Bayern, sowie deren Nebenlinien, erschienen in: Ostbairische Grenzmarken - Passauer Jahrbuch für Geschichte Kunst und Volkskunde, Nr. 36, Passau 1994
• Eberhard Graf zu Ortenburg-Tambach: Geschichte des reichsständischen, herzoglichen und gräflichen Gesamthauses Ortenburg - Teil 2: Das gräfliche Haus in Bayern., Vilshofen 1932

Weblinks

• Stammliste auf Genealogy.euweb.cz
• Genealogie der Grafen von Ortenburg

Vorgänger	Amt	Nachfolger
Wolfgang	Graf von Ortenburg 1519–1524	Christoph I.