Schlosspark Biesdorf

Schlosspark Biesdorf
Schloss Biesdorf von Südosten
von Süden
von Nordosten

Das Schloss Biesdorf liegt in Biesdorf, einem Ortsteil des Berliner Bezirks Marzahn-Hellersdorf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Es wurde 1868 als spätklassizistische Turmvilla auf dem Gelände eines ehemaligen Rittergutes erbaut. Zu den Besitzern des Schlosses zählten unter anderem Werner und Wilhelm von Siemens. Wilhelm ließ den Schlosspark zwischen 1891 und 1898 auf 14 Hektar erweitern und durch den Gartenarchitekten Albert Brodersen als Landschaftspark gestalten.

Das Schloss, dem die Architekten Martin Gropius, Heino Schmieden und später Theodor Astfalck sein einst markantes Aussehen verliehen, ging 1927 in den Besitz der Stadt Berlin über und ist seitdem einer stetigen Vernachlässigung ausgesetzt worden. Ein Brand im Jahre 1945 vernichtete das Obergeschoss, das bislang nicht wieder aufgebaut wurde. Seit 1979 stehen der alte Herrensitz, der Schlosspark und der historische Biesdorfer Ortskern unter Denkmalschutz. Als besonderes Schutzgut gilt die für den Berliner Raum einmalige Fassadenausführung in eingefärbtem Romanzementmörtel (Kunststeinfassade, ausgeführt durch den Stukkateurmeister H.Beyerhaus, Berlin, als „meine erste Fassade in Zementguß“).

Das Biesdorfer Schloss wurde in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten als Freizeiteinrichtung und seit 1994 als sozial-kulturelles Zentrum genutzt.

Im Schlosspark befindet sich auch eine Freilichtbühne, die sogenannte Parkbühne Biesdorf, die im Sommer 2006 mit 10.000 Zuschauern doppelt so stark besucht war wie im Vorjahr.

Die Zukunft des Schlosses

Im Jahr 2000 warb die Initiative „Sofortprogramm zur Rettung des Schlosses Biesdorf“ von Sponsoren Bauleistungen und Sachspenden von zirka 154.000 DM ein.

Ebenfalls im Jahr 2000 gründeten Bürger den Verein „Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf“, der sich für den Wiederaufbau des Schlosses in seinem historischen Aussehen, wie es bis zum April 1945 existierte, einsetzt. Dafür werden mindestens 8,5 Mio. Euro veranschlagt.

Zwischen 2002-2007 wurde die ruinöse Außenhülle durch die „Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf e.V.“ mit Fördermitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie, des Landesdenkmalamtes Berlin, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf und zahlreichen Privatsponsoren für ca. 1,75 Mio Euro denkmalgerecht restauriert. Planung und bauleitende Ausführung übernahm das Büro für Architektur, Städtebau und Denkmalpflege (BASD) Berlin; projektleitender Architekt war Raphael Abrell.

Am 29. März 2007 wurde bekannt gegeben, dass die Stiftung Deutsche Klassenlotterie für den Wiederaufbau des Obergeschosses 4,75 Mio. Euro beisteuern will. Die restlichen 3,75 Mio. Euro sollen durch Fördermittel der Europäischen Union eingesammelt werden.[1]

Literatur

  • Josef Batzhuber: Schloss und Park Biesdorf, Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf; in: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (Hg.): Weißbuch der historischen Gärten und Parks in den neuen Bundesländern; 2., überarbeitete Auflage, Bonn 2005; ISBN 3-925374-69-8; S. 29-31.
  • Folkwin Wendland: Berlins Gärten und Parke von der Gründung der Stadt bis zum ausgehenden neunzehnten Jahrhundert; (Das klassische Berlin); Propyläen: Berlin 1979; ISBN 3-549-06645-7; S. 337f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schloss Biesdorf erhält wieder ein Obergeschoss, Berliner Morgenpost vom 29. März 2007

52.50972222222213.55757Koordinaten: 52° 30′ 35″ N, 13° 33′ 27″ O


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