- Schnappschuss (Informationstechnologie)
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Das Wort Schnappschuss (englisch Snapshot) hat in der Informationstechnologie mehrere Bedeutungen:
Inhaltsverzeichnis
Verteilte Systeme
Im Bereich Verteilte Systeme wird der Begriff für eine Aufzeichnung des globalen Zustandes zu einem bestimmten Zeitpunkt verwendet. Dies kann zum Beispiel mit dem Schnappschussalgorithmus erreicht werden.
Bildschirmfoto
Der beliebige Inhalt auf einem Computerbildschirm wird über die Taste "Druck", auch "PrtSc (Print Screen)", in den Zwischenspeicher befördert. Das ist ein Snapshot (eig. Screenshot) vom Monitor. Nach Aufruf eines Bildbearbeitungsprogramms und Aktivierung des Zwischenspeichers lässt sich der Bildschirminhalt dort einfügen.
Versionsverwaltung
Als Snapshot bezeichnet man bei Computerprogrammen eine Programmversion, die nicht als offizielles Release herausgegeben wird. Meist werden diese Versionen aus dem momentanen aktuellen Zustand der Versionsverwaltung des Quellcodes oder aus der Arbeitskopie des Projektes eines Entwicklers erzeugt.
Massenspeicher
Bei Festplatten ist ein Snapshot ein besonderer Speicherbereich, der ältere oder jüngere Versionen geänderter Daten aufnimmt. Er enthält keine komplette Kopie des Datenbestands, sondern wird bei jeder Änderung schrittweise gefüllt. Man unterscheidet dabei die Verfahren Redirect-on-Write und Copy-On-Write. Bei Redirect-on-Write werden alle Änderungen in den Snapshot umgeleitet. Bei Copy-on-Write werden Änderungen solange zurückgehalten, bis die ursprünglichen Daten in den Snapshot kopiert sind. Soll nun der Snapshot gelesen werden, wird zuerst geprüft ob der zu lesende Teil im Snapshot vorhanden ist. Ist dies der Fall, wird dieser Teil verwendet - existiert jedoch an dieser Stelle im Snapshot nichts, wird von der Originaldatei gelesen.
In Dateisystemen
Snapshots können im Dateisystem implementiert sein, wo z. B. in einem speziellen Verzeichnis auf ältere Versionen des Verzeichnisbaums lesend zugegriffen werden kann.
Beispiele sind das WAFL-Dateisystem, UFS in FreeBSD 5, ZFS oder NTFS mit dem Volume Shadow Copy Service in Windows.
Auf Block-Ebene
Einige Disk-Arrays und Logical Volume Manager können Snapshots von Datenblöcken ihrer virtuellen Festplatten bzw. Logical Volumes vorhalten.
Anwendungen
Von Snapshots können Datensicherungen angefertigt werden, ohne auf die Konsistenz des aktuellen Datenbestandes angewiesen zu sein. Einige Anwendungen und Dateisysteme bieten auch die Möglichkeit, die benutzten Daten in einen definierten Zustand zu versetzen und neue Schreibanforderungen zu verzögern, bis das darunter liegende System einen Snapshot erstellt hat.
So kann z.B. eine Datenbank angehalten und ein Snapshot erstellt werden. Die Datenbank kann dann sofort wieder gestartet werden und der Snapshot z.B. an anderer Stelle auf Magnetband geschrieben werden. Professionelle Datenbanken ermöglichen allerdings konsistente Datensicherungen, ohne sie anzuhalten und Snapshots einzusetzen.
Ist im Dateisystem ein Snapshot zugänglich können Anwender ihre Dateien z.B. nach einem versehentlichen Überschreiben selbst wiederherstellen.
Wichtig ist jedoch immer, dass zum Zeitpunkt des Erstellen des Snapshots möglichst keine Schreiboperation mehr aktiv, ist um inkonsistente Daten im Snapshot zu vermeiden. Snapshots können also nur genutzt werden, wenn die Konsistenz des aktuellen Datenbestandes gewährleistet ist.
Produkte mit einem direkten Zugang zum Microsoft Volume Snapshot Server sind dadurch von Vorteil, dass man selbst den exakten Zeitpunkt bestimmt, wann ein Backup erstellt werden soll. Zusätzlich erhält man sofort eine Rückmeldung ob das Image gezogen werden konnte - im Gegensatz zu Produkten, die über einen Agenten arbeiten müssen.
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