Schnellfahrstrecke Saragossa–Huesca

Schnellfahrstrecke Saragossa–Huesca

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Schnellfahrstrecke Saragossa–Huesca
Streckenlänge: 79,4 km
Spurweite: 1435 (1668) mm
Stromsystem: 25 kV / 50 Hz ~
Maximale Neigung: 14[1] 
Höchstgeschwindigkeit: 200/160 km/h

Die Schnellfahrstrecke Saragossa–Huesca ist eine spanische Eisenbahn-Schnellfahrstrecke. Sie zweigt in Saragossa von der Schnellfahrstrecke Madrid–Barcelona ab und führt in nordöstlicher Richtung über Tardienta nach Huesca. Auf dem Abschnitt zwischen Saragossa und Tardienta wurde als Neubaustrecke ein Normalspurgleis parallel zur bestehenden und mit 3 kV Gleichstrom elektrifizierten Breitspur-Bahnstrecke errichtet und mit 25 kV/50 Hz Wechselstrom elektrifiziert.[2][3] Die Bauarbeiten erfolgten in zwei Abschnitten von jeweils 31,2 km und 27,5 km Länge.[4][5] Die Stromversorgung erfolgt von einem Unterwerk, das bei Streckenkilometer 46,6 errichtet wurde.[6]

Einmalig im europäischen Hochgeschwindigkeitsnetz ist der 20,7 km lange Abschnitt nördlich von Tardienta, der mit einem Dreischienengleis (Breit- und Normalspur) ausgebaut und mit 25 kV elektrifiziert wurde.[2] Der Fahrdraht kann dabei nur von Normalspurfahrzeugen genutzt werden, während auf der Breitspur lediglich Dieseltraktion möglich ist.[3] Dieser Streckenabschnitt ist Teil der Bahnstrecke Saragossa–Canfranc. Auch der Bahnhof von Huesca wurde umgebaut. Auf einem Gleis können sowohl Normal- wie auch Breitspurfahrzeuge verkehren, ein Gleis ist dem Normalspurverkehr vorbehalten, die restlichen Gleise verblieben in Breitspur. Die Bahnsteige wurden auf 220 Meter verlängert.[3] In Huesca wurde auch eine Spurwechselanlage gebaut, um den Rest der Strecke nach Canfranc für spurwechselfähigen Fahrzeugen erreichbar zu machen.[2]

Obwohl offiziell Schnellfahrstrecke genannt, liegt die Höchstgeschwindigkeit zwischen Saragossa und Tardienta bei nur 200 km/h auf Normalspur und 160 km/h auf Breitspur, und zwischen Tardienta und Huesca bei 160 km/h.[1] Dementsprechend ist die Linie mit konventioneller punktförmiger Zugbeeinflussung des spanischen Systems ASFA ausgestattet.[1] Der Neu- und Ausbau der Strecke kostete rund 250 Millionen Euro.[7]

Am 23. Dezember 2003 wurde mit einer Eröffnungsfahrt mit einem AVE S-100 der Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen Saragossa und Huesca aufgenommen.[2] Die Fahrzeiten verringerten sich zwischen Huesca und Madrid von 278 auf 130 Minuten sowie zwischen Huesca und Saragossa von 70 auf 35 Minuten.[6] Zusätzlich benutzen Eilzüge der Marke Media Distancia über die Strecke, die mit spurwechselfähigen Dieseltriebzügen der RENFE-Baureihe 594 über Huesca hinaus bis nach Jaca fahren.[2] Der Fahrpreis zwischen Saragossa und Huesca im Fernverkehr lag zunächst bei 19 Euro; im Regionalverkehr über die Bestandsstrecke wurden dagegen 4,35 bis 5,40 Euro erhoben.[8]

Im September 2010 vergab das spanische Ministerium für Infrastrukturförderung (Ministerio de Fomento) einen Auftrag für eine Machbarkeitsstudie über den Umbau des Dreischienengleis-Abschnittes zwischen Tardienta und Huesca als Doppelspurstrecke mit einem Normalspurgleis und einem parallelen Breitspurgleis, um die Streckenkapazität zu erhöhen.[9]

Weblink

Einzelnachweise

  1. a b c Network Statement 2010 (Netzerklärung für Spanien durch die ADIF), Annex I, Map 7 - MAXIMUM SPEEDS (S. 196)
  2. a b c d e Mike Bent: Spain's high speed step change. In: Today's railways Europe. 150, June 2008, ISSN 1354-2753, S. 33.
  3. a b c Huesca-Tardienta. Webseite, abgerufen am 12. März 2010
  4. Zuera-Saragossa. Webseite, abgerufen am 15. Februar 2011
  5. Tardienta-Zuera. Webseite, abgerufen am 15. Februar 2011
  6. a b L'AVE arrive à Huesca. Webseite, abgerufen am 12. März 2010
  7. Actualités Pau-Canfrac-Saragosse. Webseite vom 23. Dezember 2003, abgerufen am 5. Januar 2009
  8. Meldung Neubaustrecke Zaragoza – Huesca in Betrieb. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 3/2004, ISSN 1421-2811, S. 126.
  9. Fomento adjudica el estudio informativo para el aumento de la capacidad de la línea de alta velocidad Tardienta-Huesca. Auf Spanisch. Pressemeldung des spanischen Ministeriums für Ministerium für Infrastrukturförderung vom 20. September 2010, abgerufen am 15. Februar 2011

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