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Wolfgang Schnick (* 23. November 1957 in Hannover) ist ein deutscher Chemiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wolfgang Schnick legte 1976 das Abitur am Gymnasium Schillerschule in Hannover ab und begann im gleichen Jahr sein Studium der Chemie an der Universität Hannover. Er wurde 1986 mit einer Dissertation über Alkaliozonide zum Dr. rer. nat. promoviert, die er im Arbeitskreis von Professor Martin Jansen anfertigte. Danach forschte Schnick als Postdoktorand am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in der Arbeitsgruppe von Professor Albrecht Rabenau. Die Habilitation im Fach Anorganische Chemie erfolgte 1992 an der Universität Bonn mit einer Arbeit über Phosphor(V)-nitride.
Schnick ging 1993 als C4-Professor für Anorganische Chemie an die Universität Bayreuth. Seit 1998 forscht und lehrt er als Ordinarius für Anorganische Festkörperchemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Forschung
Schnick und seine Arbeitsgruppe arbeiten auf dem Gebiet der Festkörperchemie und Materialforschung im Bereich der Grundlagenforschung. Dabei werden neue Synthesewege entwickelt, die zu komplexen Nitriden der Hauptgruppen-Elemente Kohlenstoff, Silicium, Phosphor und Bor in Kombination mit Alkali- und Erdalkalimetallen, Seltenerdmetallen und/oder Wasserstoff führen. Die so erhaltenen Materialien werden hinsichtlich ihrer Kristallstruktur, Materialeigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten untersucht. So wurde ein breiter synthetischer Zugang zu den Substanzklassen der Nitridosilicate, Nitridophosphate und den Kohlenstoffnitriden eröffnet und u.a. die Kristallstrukturen von Phosphor(V)-nitriden aufgeklärt. Zudem wurden die ersten nitridischen Zeolithe und Clathrate (z.B. Zeolith NPO) synthetisiert. Mit Melam, Melem und Melon sowie Polyheptazinimid (PHI) wurden grundlegende Vorläuferverbindungen von Kohlenstoff(IV)-nitrid detailliert charakterisiert.
Industrielle Anwendung finden die von Schnick entwickelten Lumineszenz-Materialien auf der Basis Europium-dotierter Nitridosilicate und Oxonitridosilicate, die als effiziente Leuchtstoffe in phosphorkonvertierten (pc)-Leuchtdioden zum Einsatz kommen.
Auszeichnungen
- Bennigsen-Foerder-Preis, Nordrhein-Westfalen, 1989
- Heisenberg-Stipendium, Deutsche Forschungsgemeinschaft, 1992
- Dozentenstipendium, Fonds der Chemischen Industrie (FCI), 1992
- Akademiepreis für Chemie, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, 1992
- Otto-Klung-Preis, Freie Universität Berlin, 1994
- Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis, Deutsche Forschungsgemeinschaft, 1996
- Steinhofer-Preis, Universität Freiburg, 1999
- Ordentliches Mitglied, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, seit 2002
- Horst-Dietrich-Hardt-Preis, Universität des Saarlandes, 2006
- Korrespondierendes Mitglied, Bayerische Akademie der Wissenschaften, seit 2006
- Wilhelm-Klemm-Preis, Gesellschaft Deutscher Chemiker, 2007
Weblinks
- Homepage am Department Chemie und Biochemie der LMU München
- Bericht über die LED-Forschung von Prof. Schnick im Magazin Einsichten der LMU München
Personendaten NAME Schnick, Wolfgang KURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker GEBURTSDATUM 23. November 1957 GEBURTSORT Hannover
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