Büsum

Büsum
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Büsum
Büsum
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Büsum hervorgehoben
54.1333333333338.852
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Dithmarschen
Amt: Büsum-Wesselburen
Höhe: 2 m ü. NN
Fläche: 8,26 km²
Einwohner:

4.987 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 604 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 25757–25761
Vorwahl: 04834
Kfz-Kennzeichen: HEI
Gemeindeschlüssel: 01 0 51 013
Adresse der Amtsverwaltung: Kaiser-Wilhelm-Platz
25761 Büsum
Webpräsenz: www.amt-buesum-wesselburen.de
Bürgermeister: Maik Schwartau (SPD)
Lage der Gemeinde Büsum im Kreis Dithmarschen
Karte
Hafen Büsum

Büsum ist eine Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Der Hafenort liegt direkt an der Nordsee, ist seit dem 19. Jahrhundert Seebad und nach Übernachtungszahlen hinter Sankt Peter-Ording und Westerland der drittgrößte Fremdenverkehrsort an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste.

Ursprünglich eine Insel, ist Büsum seit 1585 mit dem Festland verbunden. Vor allem der Fremdenverkehr prägt die Gemeinde, der Ausflugs- und Fischereihafen prägt das Ortsbild; die dort angelandeten Büsumer Krabben sind auch überregional bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Der Ort liegt an der Nordsee, an der Meldorfer Bucht, nahe der Eidermündung in der Dithmarscher Marsch, etwa 100 km nordwestlich von Hamburg. Der Hafen ist über den Meeresstrom Piep, der durch den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer verläuft, mit der offenen See verbunden. Gegen die Sturmflutgefahr ist der Büsumer Hafen durch ein Sperrwerk geschützt, das ab Wasserständen von 1 Meter über NN geschlossen wird.[2]

Sturmfluten und Landgewinnung

Seit der ersten Erwähnung 1140 bis zum Bau des Hafenkoogs 1940 veränderte sich das Büsumer Ortsbild stetig. Landgewinnung, Wurt- und Deichbau trugen zur Vergrößerung der Gemeinde in Richtung Norden bei und verbanden die ehemalige Insel mit dem Festland, Sturmfluten sorgten immer wieder für Verwüstungen und Landverluste − der größere Südteil der Insel ist mittlerweile im Meer versunken.

Sturmfluten

Vermutlich bestand die Insel Bisvne aus den Orten Middlestorpe, Norddorp (das heutige Büsum), Dickhusen (Büsumer Deichhausen) und Werven. Die Vermutung, dass es auch noch ein Süderdorp gegeben habe, wird zwar schon von Neocorus geteilt, konnte bisher aber nicht archäologisch bestätigt werden. Große Teile der Insel selbst sowie an nahe gelegenen Sanden wurden vermutlich bei diversen Sturmfluten im 14. und 15. Jahrhundert zerstört, die nicht weiter dokumentiert sind. Während Middlestorp noch 1482 von den Hamburgern zerstört worden sein soll, kennt ein Belassungsbuch von 1496 den Ort nicht mehr.

Besonders bis zur Errichtung des Wardams 1585, der Büsum mit dem Festland verband, war die Insel Opfer zahlreicher Sturmfluten, bei denen der gesamte Südteil der Insel verlorenging. Bei der Allerheiligenflut 1532 reichte das salzige Meerwasser bis an die Kirche, vor allem aber hatte die Überschwemmung der Felder schwerwiegende Folgen: Durch die darauffolgende Hungersnot und Krankheiten kam es zu 360 Toten. Die Allerheiligenflut 1570 richtete ebenfalls schwere Schäden an, spätestens jetzt verschwand Middlestorp endgültig im Meer, Pläne zur Wiederansiedlung gibt es danach keine mehr. 1573 nahm der Deich Schäden, und die Düneninsel Tötel vor Büsum verschwand ganz in der Nordsee.

Schwere Schäden richtete die Burchardiflut 1634 an, die 32 Wehle in den Deich riss und 168 Büsumer das Leben kostete. Werven versank bei der Weihnachtsflut 1717 im Meer, Spuren des Orts wurden erst bei der Erschaffung des Speicherkoogs 1978 wiederentdeckt. Die letzte Sturmflut, die über den Deich kam, war die Februarflut 1825, bei der Sturmflut 1962 konnte ein Deichbruch knapp verhindert werden.[3]

Landgewinnung

Das Wattenmeer vor Büsum bei Ebbe mit Wurt

Ursprünglich nur durch Dünen geschützt, begannen die Büsumer im Mittelalter, Wurten zu bauen. Sowohl die eigentlich Dorfwurt (Osterwarft) als auch die Westerwarft stammen beide aus dem 12. Jahrhundert. In ihrer langrechteckigen Form und ihrer Gestaltung ähneln sie den Dorftwurften von Büsumer Deichhausen, Schülp oder Manslagt.

Während die Sturmfluten die Insel im Süden an der Seeseite abtrugen, bemühten sich die Dithmarscher, sie im Norden, dem Land zugewandt, zu vergrößern. Um 1450 folgten zwei halbmondförmige Köge im Norden auf deren Gebiet heute beispielsweise Oesterdeichstrich liegt, 1577 der Grovenkoog Richtung Nordwesten, auf dem sich Westerdeichstrich befindet.

Nach der verlorenen Letzten Fehde 1559 kam Büsum an die Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf, die ab 1583 mit dem Bau eines Damms durch den großen Priel zwischen Insel und Festland, den Wardstrom beginnen ließen. Begünstigt durch die sich nun ablagernden Sedimente auf beiden Dammseiten, ließ Herzog Johann Adolf 1599 den östlichen und 1609 Wardammkoog eindeichen. 1696 folgte ein weiterer Koog, der Hedwigenkoog. Der Friedrichsgabekoog von 1714 schließlich verband die Halbinsel mit der Wöhrdener Küste. Eindeichungen bei Büsum erfolgten danach nur noch, um dem Hafen zu verlegen, zu vergrößern und besser erreichbar zu machen. Der letzte größere Ausbau hier stammt von 1952.[3]

Geschichte

Büsum um 1895

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes findet sich in einer Urkunde des Bremen-Hamburger Bischofs Adalbero von Bremen, in dem er 1140 Bivsne in einer Aufzählung von Kirchen erwähnt. Der damalige Name deutet auf die Binsen hin, die wahrscheinlich im Dünengebiet der Inselmitte wuchsen.[3]

Der Name der Insel entwickelte sich weiter über Biusne, Büsen, Busen, Butzen zu dem heutigen Ortsnamen Büsum. Der heutige Ort Büsum mit der St.-Clemens-Kirche ist auf einer langrechteckigen Wurt des Mittelalters erbaut.

Ursprünglich war Büsum eine Insel, deren Südseite im Laufe der Jahrhunderte durch Sturmfluten (1362, 1436 und 1570) teilweise abgetragen wurde, während sie sich im Norden durch Landzuwachs vergrößerte. Mit dem Bau eines Deichs wurde Büsum an die Dithmarscher Nordermarsch im 16. Jahrhundert eingedeicht (Wardamm, Wardammkoog).

Seit dem 19. Jahrhundert ist Büsum eng mit dem Tourismus verbunden und wird in den letzten Jahrzehnten maßgeblich durch diesen geprägt. Pionier war Kirchspielvogt Claus Bruer, der – wahrscheinlich inspiriert durch ähnliche Pläne in Tönning – nach 1818 erste Badekarren in die Nordsee stellte. Wahrscheinlich aufgrund der mangelnden Infrastruktur und der schlechten Erreichbarkeit scheiterte der Plan, die behutsamen Anfänge machte die Februarflut 1825 zunichte, die Büsum schwer traf.[4]

Paul Johann Boysen, von 1828 Kirchspielvogt und von 1838 bis 1852 Landvogt, trieb die Entwicklung dann weiter voran. Eine erste Gaststätte entwickelte sich beim Gastwirt Heinrichs, 1836 ließ Boysen die sturm- und flutgefährdeten Badekarren durch feste Badehäuschen ersetzen.[4] Bereits seit 1837 bezeichnet sich die Gemeinde als Nordseebad.[5]

Der Aufschwung als Seebad und die beherrschende Stellung, die der Fremdenverkehr auf den Ort ausüben sollte, begann sich Ende des 19. Jahrhunderts zu entwickeln, als die Verkehrsanbindung an das Festland besser wurde: 1872 wurde die Straße nach Heide über Wöhrden verklinkert, 1883 entstand die Eisenbahn nach Heide. Die Bürger und die Gemeinde reagierten, indem 1889 32 Bürger die Badeanlagen vom „Hotel Stadt Hamburg“ kauften, 1890 erschien der erste Prospekt für den Ort, 1891 dann das erste Werbeplakat. Seit 1896 leitete die Gemeinde das Badewesen und begann auch in diesem Jahr, die Kurtaxe zu erheben.[4] Am Ende des 19. Jahrhunderts sorgten 300 Gäste für 8.500 Übernachtungen.[5]

Badeten Männer und Frauen bis 1902 noch getrennt, schlug Propst Heesch, angeregt durch positive Erfahrungen auf Helgoland und Sylt, vor, auch im Büsum ein gemischtgeschlechtliches Familienbad einzuführen. Noch 1903 konnte die Gemeinde die ersten acht Umkleidekabinen für Damen am zukünftigen Familienstrand errichten. Zur Wahrung von Anstand und Sitte erließ sie unter anderem Vorschriften, die das Fotografieren ebenso verboten wie den Besuch des Familienstrandes durch Einzelpersonen. Damen und Herren mussten hochgeschlossene Anzüge aus undurchlässigem Stoff tragen, der bei Nässe auch nicht am Körper klebte.[4]

1904 ließ die Gemeinde einen Sandstrand aufschütten, der den bisherigen Wiesenstrand ergänzte. Sowohl Familien- wie Sandstrand waren Erfolge, im Jahr 1911 kamen schon 6.000 Gäste, die (nacheinander) 2083 Gästebetten in 1124 belegten. Nach dem Ersten Weltkrieg ergänzte die Gemeinde das Angebot der Ausflugsfahrten nach Helgoland.

Eine Gruppe von SA- und SS-Männern unter der Führung von Karl Herwig besetzte mit geladenen Karabinern am 13. März 1933 das Rathaus in Büsum und enthob den deutschnationalen Büsumer Bürgermeister Otto Johannsen seines Amtes. Johannsen hatte am 7. März 1933 noch die Herausgabe der schwarz-rot-goldenen Fahne an SA-Männer verweigert. Als kommissarischer Amtsvorsteher fungierte ab 15. März 1933 das NSDAP-Mitglied Emil Meier.[6]

Nach 1933 schickte auch die NS-Organisation Kraft durch Freude Urlauber nach Büsum, so dass 1937 beispielsweise 5649 Kur- und 6391 Kraft-durch-Freude-Gäste in Büsum urlaubten. 1950 lag die Zahl bei 3.857 Kurgästen, die für 33.991 Übernachtungen sorgten[5], schon bis 1953 war sie auf 7.097 Kurgäste gestiegen.[4] Am Ende des 20. Jahrhunderts sorgen etwa 160.000 Gäste für 1,6 Millionen Übernachtungen.[5]

Nachdem Dithmarschen schon vor 1933 eine Hochburg der Nationalsozialisten gewesen war und die NSDAP bei den Reichstagswahlen 1932 60 % erhalten hatte, kamen Büsum (und das benachbarte Wesselburen) 1965 in den Fokus der bundesweiten Öffentlichkeit. Beide Städte weigerten sich länger, eine nach dem Dithmarscher NS-Kulturpolitiker Adolf Bartels benannte Straße zurückzubenennen, am Büsumer Nordsee-Gymnasium mussten darüber hinaus drei Lehrer suspendiert werden.[7] Diese hatten zum Beispiel behauptet, dass die Amerikaner die Gasöfen in den Konzentrationslagern erst nach Kriegsschluss montiert hätten, um den Deutschen die Judenvernichtung in die Schuhe schieben zu können, zu einem "Auschwitz-Spiel" aufgefordert oder Schülern verboten, sich positiv auf Israel oder Anne Frank zu beziehen.[8]

Dem Tourismus schadete dies nicht. Büsum war lange Zeit der einzige Nordseeurlaubsort südlich von St. Peter-Ording, die Dominanz des Ortes schränkten erst Campingwagen ein, die sich auch im näheren Umland aufstellten und auf eine weniger anspruchsvolle Infrastruktur angewiesen waren. Städtebaulich schlug sich der Tourismus auch nieder. So prägen Ferienwohnungen das Ortsbild, die Hafenanlagen veränderten durch Großbauten wie Kurmittelhaus, Haus des Kurgasts und Schwimmbad vollkommen ihr Gesicht. Deutlich sichtbar im weiten flachen Umland ist das 1972 gebaute Hochhaus.[5]

Politik

Wappen

Blasonierung: „In Silber der rote, in der Mitte silberne, unterhalb der Laterne von zwei Galerien umgebene Büsumer Leuchtturm; links daneben ein den Sockel des Leuchtturms mit dem Heck teilweise überdeckender, nach links fahrender blauer Büsumer Krabbenkutter ohne Segel und ohne Netze.“[9]

Städtepartnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

Büsumer Wattenmeer bei Ebbe

Die Gemeinde ist Seebad und das wichtigste Zentrum des Tourismus im Kreis Dithmarschen. Besucher eingerechnet, ist sie in den Sommermonaten der größte Ort des Kreises. Im Jahr 2002 boten Büsumer Betriebe 15.000 Gästebetten an, die von 160.000 Gästen zu insgesamt 1.600.000 Übernachtungen genutzt wurden. Nach Sankt Peter-Ording, Westerland auf Sylt sowie den Ostseebädern Grömitz und Timmendorfer Strand steht Büsum an fünfter Stelle der Übernachtungszahlen in Schleswig-Holstein. Die Gäste kommen zu 99,5 % aus Deutschland, die Anzahl der ausländischen Gäste ist mit 480 ungewöhnlich niedrig.

Für das Ortsbild prägend, wenn auch mit nachlassender wirtschaftlicher Bedeutung, ist die Krabbenfischerei. Diese entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts in Büsum, als es möglich wurde, die leicht verderblichen Tiere zu kühlen und schnell ins Inland zu transportieren. Die Büsumer Fischereigesellschaft wurde 1898 gegründet. Dabei ist die Zahl der Büsumer Krabbenfischer gesunken: Waren zu den Hoch-Zeiten 1948 noch 136 Kutter registriert, sanken die Zahlen bis 1973 auf 75 Schiffe, 1998 waren es noch 34 und 2008 dann noch 20. Viele Boote, die im Hafen liegen, kommen mittlerweile aus Friedrichskoog oder den Niederlanden, wobei die Büsumer den Niederländern einen sehr laxen Umgang mit den europäischen Fischereirichtlinien vorwerfen. Die Erträge gehen nach einem Anstieg bis 2005 wieder zurück, so sank die Fangmenge an Krabben an der Schleswig-Holsteinischen Westküste 2007 auf 5,9 Millionen Tonnen gegenüber 7,1 Millionen Tonnen 2006 und 7,8 Millionen Tonnen 2005 und folgte damit einem langfristigen Rückgang.[10]

Größte Abnehmer am Büsumer Hafen sind zwei ebenfalls niederländische Unternehmen: Heiploeg, das auch die ehemalige Büsumer Fischereigenossenschaft aufkaufte, und Klaas Puul. Die beiden Unternehmen beherrschen mittlerweile bis zu neunzig Prozent des Krabbenmarkts; in den letzten Jahren gab es deshalb immer wieder dramatische Preisänderungen. Kleinere Unternehmen sind Gustav Rentel und Krabben-Kock in Büsum sowie Stührk-Delikatessen in Marne.[11] War das Krabbenpulen lange Zeit ein ertragreicher Nebenverdienst vor allem für Büsumer Hausfrauen, hat sich dieses Bild seit den 1960ern gewandelt. Büsumer Krabben kommen entweder per LKW (Unternehmen Klaas Puul) oder Schiff (Heiploeg) nach Marokko oder Osteuropa, werden dort gepult und dann auf den deutschen Markt gebracht. Nachdem die Anfangsprobleme überwunden waren, stehen mittlerweile aber auch schon zwei Krabbenpulmaschinen direkt in Büsum.[12][13]

Verkehr

Straße, Schiene und Luft

Hafen Büsum
Im Fischereihafen

Der Ort ist über die Bundesautobahn 23 und anschließend die Bundesstraße 203, die hier endet, zu erreichen.

Die Regionalbahnen der Linie Büsum–Heide (Holstein)–Neumünster fahren tagsüber im Stundentakt von Heide nach Büsum.

In der Nachbargemeinde Oesterdeichstrich liegt der kleine Flugplatz Heide-Büsum.

Wasser

Büsum besitzt nach Brunsbüttel den größten Hafen an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Durch den Gezeitenstrom Piep (Norderpiep in Richtung Eider und Nordfriesland, Süderpiep gen Helgoland und Elbmündung) ist die Fahrt durch das Wattenmeer in die offene Nordsee möglich. Bei normalem Wetter können auch bei Niedrigwasser Schiffe bis zwei Meter Tiefgang anlegen.[2]

Hier liegen vor allem Ausflugsschiffe, die unter anderem nach Helgoland fahren, und Krabbenkutter. Das Büsumer Fischereikennzeichen ist „SC“, im Hafen liegen aber nicht nur Büsumer Kutter, sondern je nach Fanglage auch solche aus Friedrichskoog und zunehmend auch größere Fahrzeuge aus den Niederlanden. So befanden sich im Juni 2008 beispielsweise zusätzlich zu den 25 Büsumer Kuttern noch je 50 aus dem übrigen Deutschland und 50 Kutter aus den Niederlanden im Hafen.[11]

Die Helgoland-Schiffe fahren in den Sommermonaten, im Jahr 2008 sind die MS Lady von Büsum und die Funny Girl auf der Strecke unterwegs.

Der Yachthafen bietet etwa 100 Liegeplätze; 80 davon sind im Normalfall durch Mitglieder des Büsumer Seglervereins belegt, der auch die Verwaltung des Anlegeanlage vornimmt.[2]

Der Büsumer Hafen ist Mitglied der Hafen-Kooperation Offshore-Häfen Nordsee SH.

Öffentliche Einrichtungen

Seit der Kommunalwahl 2008 haben sich Amt Kirchspielslandgemeinde Büsum, Stadt Wesselburen und Amt Kirchspielslandgemeinde Wesselburen zum neuen Amt Büsum-Wesselburen zusammengeschlossen, die Verwaltung teilt sich zwischen beiden Orten auf.

Schulen

  • Neocorus-Schule – Realschule mit Grund- und Hauptschulteil
  • Nordsee-Gymnasium, Europaschule

Bildung und Kultur

Essen und Trinken

Restaurant Zur alten Post

Im Hotel Zur Post, dem wichtigsten Hotel der Büsumer Frühzeit, soll der Eiergrog erfunden worden sein. Kulinarisch wird die Büsumer Küche aber durch den Fischereihafen geprägt, so dass hier besonders Fisch- und Krabbengerichte verbreitet sind. Büsumer Krabben sind weit über Büsum hinaus bekannt, eine Scholle Büsumer Art ist eine mit Krabben belegte Scholle.

Sehenswürdigkeiten

Leuchtturm Büsum von 1912/1913

In der Liste der Kulturdenkmale in Büsum stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Das höchste und daher weithin sichtbare und auch markante, aber bis heute nicht unumstrittene Gebäude ist das Hochhaus Büsum, das alle anderen Bauwerke im Ort, wie auch den Leuchtturm Büsum, um ein mehrfaches überragt.

Wegen der Bedeutung des Fremdenverkehrs für den Ort bemüht sich dieser, zahlreiche Museen und Ausstellungen zu betreiben. Neben dem künstlich aufgespülten Sandstrand hat Büsum auch ein neu gebautes Meerwasserwellenbad „Piratenmeer“, einen Museumshafen und das Museum am Meer, das sich vor allem dem Meer und seiner Nutzung durch den Menschen widmet. 2006 wurde am Hafen die Sturmflutenwelt „Blanker Hans“ gebaut. Diese erzählt die Geschichte der Sturmflut 1962 und kostete 7,5 Mio. €.

Am Hafen sind das Schiff Schleswig-Holstein des deutschen Zolls, mehrere Tonnenleger des Wasser- und Schifffahrtsamt des Bundes in Tönning sowie der Seenotrettungskreuzer Hans Hackmack der DGzRS stationiert.

Museumshafen

Seit einigen Jahren ist ein Teil des Hafenbeckens 1 als Museumshafen Büsum ausgewiesen. Wichtigstes Ausstellungsstück ist das Motorrettungsboot Rickmer Bock, das von 1961 bis 1981 für die DGzRS in Büsum stationiert war. Seit Anfang 2008 findet sich dort auch der ehemalige Fischkutter „Fahrewohl“. Das 1912 in Wewelsfleth für den Büsumer Schiffer G. G. Johannsen gebaute Schiff ist der älteste noch fahrfähige Büsumer Krabbenkutter. Der Kutter befand sich von 1912 bis 1921 in Büsum, wo er 1915 den ersten Motor bekam. Dann kam er nach Kaiser-Wilhelm-Koog, wo er noch im selben Jahr bei schwerem Sturm auf den Deich lief, beim selben Sturm wurde fast die gesamte Flotte des Eigners zerstört. 1923 kam das Schiff nach Cuxhaven, 1929 wieder nach Dithmarschen mit dem Heimathafen Friedrichskoog, wo es bis 1976 Dienst als Fischkutter leistete. Danach gehörte es mehreren Eigentümern, darunter dem Direktor des Museums für Hamburgische Geschichte, bevor es der Museumshafenverein Büsum Ende 2007 erwarb.[14]

In Büsum befinden sich zwei Leuchtfeuer. Der rot-weiße Turm wurde als Orientierungsfeuer in den Jahren 1912/1913 gebaut, ist 22 Meter hoch und hat eine Nenntragweite von 17/12 Seemeilen. Das Molenfeuer besteht aus zwei je 10 Meter hohen Türmen in grün und rot. Sie haben eine Nenntragweite von vier Seemeilen. Seit 2007 gibt es eine Nachbildung des ersten Leuchtfeuers aus dem 19. Jahrhundert am Museumshafen.

Das eigentliche Ortsbild prägen Apartmenthäuser aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Während diese meist nur ein oder zwei Stockwerke haben, ist das auffallendste Gebäude des Orts das Büsumer Hochhaus von 1972, das mit seinen 22 Stockwerken das Landschaftsbild in weitem Umkreis beeinflusst. In dem Haus befinden sich ausschließlich Eigentumswohnungen, die meist als Ferienwohnungen weitervermietet werden.

Sport und Freizeit

In Büsum gibt es unter anderem ein Schwimmbad und eine Outdoor-Kartbahn. Während der Sommermonate bieten der Tourismusservice und unabhängige Veranstalter ein breites Programm mit Wattwanderungen, Gymnastik und Radtouren, seit neustem existiert auch ein Nordic-Walking-Parcours.

Am Büsumer Hauptstrand gibt es das Erlebnisbad „Piratenmeer“ mit Wellenbecken.

Eine Büsumer Besonderheit ist dabei das „Wattenlaufen mit Musik“, bei der die Kurkapelle die Wattwanderer begleitet. Der Brauch geht auf das Jahr 1900 zurück, maßgeblich gefördert wurde es vom Hamburger Kurgast Rehder, der bei den ersten Wanderungen auch noch als „Wattenpräsident“ mitlief.[4]

Der Kreis Dithmarschen und das nahe gelegene Eiderstedt bieten zahlreiche weitere Freizeitmöglichkeiten.

Literatur

  • Verein für Dithmarscher Landeskunde (VDL) (Hrsg.): Dithmarschen - Landeskunde - Kultur - Natur. Heft 2/2008 „Büsum“; Heide 2008

Quellen

  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. a b c BSV Büsum: "Der Büsumer Yachthafen"
  3. a b c Dirk Meier: "Ol Büsum liggt in wille Haff…" in VDL 2008 S. 2-9
  4. a b c d e f Dieter Braune: 100 Jahre Familienbad Büsum 1903-2008 in VDL 2008 S. 10-13
  5. a b c d e Karl-Heinrich Buhse: "Die Entwicklung in Dithmarschen seit 1950 in: Martin Gietzelt: "Geschichte Dithmarschens" Boyens & Co Heide 2000 ISBN 3-8042-0859-2 S. 411-414
  6. Martin Gietzelt: Geschichte Dithmarschens, Seite 332
  7. Martin Gietzel: "Das übermalte Bewusstsein. 'Braunes' Lehrpersonal in Büsum und dreiste Abiturienten"
  8. Die Zeit: "Braun in Büsum", Ausgabe vom 22. Oktober 1965
  9. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  10. Sönke Dwenger: "Urlauber statt Krabben fangen." in Dithmarscher Landeszeitung vom 5. Februar 2008 S. 16
  11. a b Wilstersche Zeitung:Krabbenfischerei in "fremder" Hand
  12. Museum am Meer: "Krabben"
  13. Krabben. In: Dithmarschen Wiki. Abgerufen am 28. Mai 2010.
  14. Anja Petersen: "Fahrewohl kehrt heim" in: Dithmarscher Landeszeitung v. 30. Januar 2008 S. 19

Weblinks

 Commons: Büsum – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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