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Schulensee Geographische Lage angrenzend an Kiel und die Gemeinde Molfsee, Schleswig-Holstein Zuflüsse Eider vom Bothkamper See Abfluss Eider in Richtung Westensee Städte am Ufer Kiel Daten Koordinaten 54° 17′ 11″ N, 10° 5′ 36″ O54.28638888888910.09333333333311Koordinaten: 54° 17′ 11″ N, 10° 5′ 36″ O Höhe über Meeresspiegel 11 m Fläche 13 ha Maximale Tiefe 2 m Besonderheiten Naturschutzgebiet
Der Schulensee ist ein See am Stadtrand der Schleswig-Holsteinischen Landeshauptstadt Kiel, der bei dem gleichnamigen Ortsteil von Molfsee liegt. Der See liegt im oberen Eidertal in einem Becken, das während der letzten Eiszeit entstanden ist.
Der Schulensee verlandet in letzten Jahrzehnten durch den Sedimenteintrag der Eider zunehmend. Von den ursprünglichen 35 ha des Sees sind nur 13 ha übriggeblieben. Er hat eine maximale Wassertiefe von nur zwei Metern (neuere Messungen ergaben sogar eine Wassertiefe des Sees von maximal 1,60 m). Das Wasservolumen hat sich in nur hundert Jahren auf ein Zehntel reduziert. Auf Satellitenbildern lassen sich die ehemaligen Umrisse des damals sehr großen Sees erahnen. Das, was früher zur Seefläche gehörte, ist heute schilfbewachsenes Moorgebiet. Im Zweiten Weltkrieg sind einige Bomben auf den Schulensee gefallen. Auf der schon vor 100 Jahren vorhandenen Insel, der heutigen Halbinsel Jütwarder, gibt es vier Bombenkrater. Im umliegenden, verlandeten Sumpfgebiet, sind vier bis fünf weitere erkennbar. Die Bombenkrater sind ein Rückzugsgebiet für viele Amphibien.
Nicht nur der Sedimenteintrag der Eider hat zu dem großflächigem Verschwinden des Wasservolumens beigetragen, sondern auch Begradigungen/Veränderung der Flusslandschaft der Eider, die den Wasserstand um ca. einen Meter gesenkt haben. Vertraut man Prognosen, ist in einem weiteren Jahrhundert der Großteil des Sees verschwunden. Der Schulensee wurde in der Vergangenheit an einigen Stellen ausgehoben. Dieser Vorgang wurde allerdings nie wiederholt. So bleibt zu hoffen, dass der Schulensee nicht weiter so dramatisch verlandet.
Der See ist Teil des 69 ha großen Naturschutzgebietes Schulensee und Umgebung, das 1986 ausgewiesen wurde und Teil des Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000 ist. Nur ein Teil des Sees darf mit Booten befahren werden. Fahrzeuge mit Motoren aller Art sind verboten. Vom Schulensee aus kann man mit dem Boot eine ca. vierstündige Fahrt zum Westensee machen.
Ökologie
Der See ist fischreich und wird von Pächtern befischt. Besonders Friedfische wie Rotfeder, Rotauge, Brassen und Karpfen sind häufig anzutreffen. An Raubfischen werden Hecht, Aal, Flussbarsch und Zander gefunden.
Der Schulensee ist Lebensraum für Wasservögel, Amphibien und Insekten. Fischreiher, Haubentaucher, Kanadagans und viele andere Vogelarten leben und nisten dort. Frösche und Kröten kommen vermehrt in den Bombenkratern aus dem Zweiten Weltkrieg rund um den Schulensee vor. Bei den Wasserpflanzen sind die Seerosen dominant, die wegen der geringen Wassertiefe auf der gesamten Seefläche anzutreffen sind. Zu den dominierenden Ufergewächsen gehören Schilfrohr und Weiden. Ein Großteil des Ufers ist sehr schlammig, es gibt aber vereinzelt auch sandige Uferabschnitte.
Durch den breiteren und viel sedimentreicheren Einfluss der Eider in den See kommt es aufgrund des dünneren Ausflusses der Eider dort zu erhöhter Strömung, und somit zu keinem Absetzen des Sediments. Daher ist der Eiderausfluss aus dem Schulensee seit Jahrhunderten gleich geblieben. Zudem kommen um und im Schulensee seltene Muschelarten vor, die in Schleswig-Holstein auf der Roten Liste bedrohter Tierarten zu finden sind. Der Zufluss der Eider hält den See in weiten Gebieten im Winter eisfrei, die offenen Wasserflächen werden von zahlreichen Wasservögeln genutzt.
Wissenswertes
Auf diversen Postkarten der Jahrhundertwende sind am Eiderausfluss Stege und Bootshäuschen zu sehen, die dort zur Gastwirtschaft gehörten, die in dieser Form heute nicht mehr genutzt werden. Die Überreste dieser Holzstege sind noch heute an gleicher Stelle am Uferbereich sichtbar. Als Badesee wird der Schulensee nur noch sehr vereinzelt genutzt. Durch den sehr schlammigen Boden und die geringe Wassertiefe verlor er an Attraktivität. Auf einem Rundwanderweg kann der See umwandert werden.
Weblinks
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