Schwalba-Hoth

Schwalba-Hoth

Frank Schwalba-Hoth (* 12. Dezember 1952 in Hamburg) ist ein ehemaliger hessischer Politiker (Die Grünen) und Abgeordneter des Hessischen Landtags sowie des Europaparlaments.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Frank Schwalba-Hoth studierte nach dem Abitur und abgeleistetem Wehrdienst 1974 an der Universität Marburg und legte nach dem ersten Staatsexamen für Lehramt 1981 das Refendariat ab.

Schwalba-Hoth hat eine Tochter.

Politik

Außerparlamentarische politische Arbeit

Schwalba-Hoth war bereits während seines Studium politisch aktiv und unter anderem Mitglied des AStA der Uni Marburg sowie in den Jahren 1979/80 Präsident des Studentenparlaments. Er war unter anderem tätig in Initiativen wie dem "3. Internationalen Russell-Tribunal: Zur Situation der Menschenrechte in der Bundesrepublik Deutschland" oder dem "Informationsdienst zur Verbreitung unterbliebener Nachrichten".

Partei

Schwalba-Hoth war 1978 Mitbegründer der Marburger Grünen Liste (GLW) und später der Grünen Liste Hessen (GLH). 1980 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Partei Die Grünen und war 1981/82 einer der beiden Ko-Landesvorsitzenden und Sprecher des hessischen Landesvorstandes. Er galt als Vertreter des „fundamentalistischen“ Flügels der Grünen, den sogenannten Fundis.

Landtag

Vom 1. Dezember 1982 bis zum 4. August 1983 war er Mitglied des Landtags. Besondere Aufmerksamkeit erregte 1983 die Blutspritzaktion Schwalba-Hoths:

Am 3. August 1983 bespritzte er während eines Empfangs im Hessischen Landtag für die Kommandeure der in Hessen stationierten US-Streitkräfte den in Frankfurt stationierten US-General Paul S. Williams mit Blut. Diese Aktion verursachte eine erhebliche öffentliche Wirkung. Während die Presse die Aktion weitaus überwiegend als unwürdig kritisierte, erhielt Schwalba-Hoth von großen Teilen seiner Partei sowie Vertretern der Friedensbewegung Lob.

Europaparlament

Von 1984 bis 1987 war Schwalba-Hoth Mitglied des Europaparlaments, stellvertretender Vorsitzender des Petitionsausschusses und 1986/87 einer der beiden Ko-Fraktionsvorsitzenden, bevor er wegen des Rotationsprinzip zurücktrat.

Beratungs- und Lobbyismustätigkeit in Brüssel

Seit seinem Ausscheiden aus dem Europaparlament arbeitet Schwalba-Hoth als Berater und Lobbyist in Brüssel. Er war langjähriger Leiter des dortigen EU-Büros von Greenpeace. 1998 gründete er gemeinsam mit Silvana Koch-Mehrin (FDP) die Beratungsfirma Conseillé+Partners und arbeitete bis 2002 für diese Firma. Seit 2002 ist er als selbstständiger Political Strategist mit den Schwerpunkten Zivilgesellschaft, nachhaltige Entwicklung, Energiepolitik, Weiterentwicklung der EU und institutionelle Fragen tätig. Seit 1989 veranstaltet er monatlich Networking-Diners ("Soirée Internationale") mit jeweils 60 bis 80 Teilnehmern mit unterschiedlichem beruflichem, kulturellem, nationalem und sozialem Hintergrund. Seit 2006 ist er Beiratsmitglied der von Jakob von Uexküll gegründeten "Right Livelihood Foundation", die alljährlich in Stockholm Anfang Dezember den sogenannten Alternativen Nobelpreis verleiht.

Weblinks

Literatur

  • Fraktion der Grünen im Hessischen Landtag: Broschüre Die Würde einer Uniform ist antastbar- eine Dokumentation. August 1983
  • Lothar Bembenek; Frank Schwalba-Hoth: "Hessen hinter Stacheldraht, verdrängt und vergessen: KZs, Lager, Aussenkommandos". Frankfurt: Eichborn Verlag 1984
  • Katja Ridderbusch: Der Tross von Brüssel. Wien: Czernin Verlag. 2006

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