Schwarzbach (Elterlein)

Schwarzbach (Elterlein)
Schwarzbach
Stadt Elterlein
Koordinaten: 50° 53′ N, 12° 51′ O50.88333333333312.85Koordinaten: 50° 53′ 0″ N, 12° 51′ 0″ O
Einwohner: 573 (30. Juni 2011)
Eingemeindung: 1. Apr. 1996
Postleitzahl: 09481
Vorwahl: 037349

Schwarzbach ist ein Ortsteil der Stadt Elterlein in Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Schwarzbach liegt im Tal des gleichnamigen Flusses, der den Ort von Süden nach Norden durchfließt. Das Dorf wurde als typisches Waldhufendorf angelegt und ist noch heute als solches zu erkennen.

Nachbarorte

Grünhain Elterlein Hermannsdorf
Waschleithe Nachbargemeinden
Langenberg Markersbach Scheibenberg

Geschichte

Kirche und Friedhof

Schwarzbach ist eines jener westerzgebirgischen Dörfer, die am Ende des 12. Jahrhunderts durch planmäßige Besiedlung, vermutlich durch mainfränkische Bauern, angelegt wurden. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich für das Jahr 1240, als Schwarzbach (als Swartzpach) mit einer Reihe umliegender Dörfer dem damals neu gegründeten Kloster Grünhain geschenkt wurde.

Nach einer Feuersbrunst und der Zerstörung des Ortes im Jahre 1322 wurde durch die Unterstützung der Grünhainer Mönche, die einen Ablass von Papst Johannes XXII. erwirken konnten, Schwarzbach neu aufgebaut. Nach der Reformation, die im späteren Amt Grünhain bereits 1529 durchgesetzt wurde und der damit verbundenen Säkularisierung des Klosterbesitzes kam Schwarzbach 1536 an das aus dem Kloster hervorgegangene Amt Grünhain. Im Verlaufe des 16. Jahrhunderts verdingten sich immer mehr Einwohner ihren Verdienst mit Arbeiten, die mit dem aufstrebenden Bergbau verbunden waren. Rings um das Dorf entstanden Berg- und Hammerwerke, die die Lebensgrundlage der gesamten Region wurden. Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts verlor der erzgebirgische Bergbau an Bedeutung, sodass viele Schwarzbacher Einwohner ihren Lebensunterhalt mit Holz- und Blecharbeiten bestritten. Eine weitere Haupteinnahmequelle war der gut gehende Flachsanbau. Zusätzliche Einnahmen verdienten sich die Familien mit Spitzenklöppelei.

Heute besteht im Ort kaum Industrie. Das Ortsbild ist geprägt von alten Bauernhäusern und neu erbauten Einfamilienhäusern. Die Anlage als doppelreihiges Waldhufendorf ist noch gut zu erkennen. Über die Jahrhunderte hielt sich die Anzahl der Bauerngüter konstant bei 25. Kirchlich gehörte das Dorf (mit Ausnahme der nach Elterlein gepfarrten Papiermühle) von Alters her zur Parochie Markersbach. Schon im 16. Jahrhundert beklagten sich die Schwarzbacher über den weiten und insbesondere im Winter beschwerlichen Kirchweg. Jedoch wurde erst 1835 infolge eines langwierigen Wegestreits mit einem Markersbacher Bauern der Grundstein für eine eigene Kirche gelegt, die zwei Jahre darauf vollendet wurde. Im selben Jahr wurde Schwarzbach als eine eigene Parochie unter königlicher Kollatur anerkannt. Nach nur wenig mehr als 99 Jahren verlor Schwarzbach seine Eigenständigkeit und verschmolz mit seiner Nachbargemeinde zur Ev.-luth. Kirchgemeinde Elterlein mit Schwarzbach.

1996 verlor Schwarzbach auch seinen Status als selbständige Gemeinde und wurde zum 1. April des Jahres Ortsteil der Stadt Elterlein.[1]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohnerzahl [2][3]
1548/51 25 besessene Mann, 5 Gärtner, 15 Inwohner, 8½ Hufen
1660 143 Personen über 14 Jahren (davon 38 Paar Eheleute)
1755 198 Personen über 14 Jahren (davon 55 Paar Eheleute)
1764 25 besessene Mann, 19 Häusler
1795 383
Jahr Einwohnerzahl
1834 450
1871 420
1890 419
1910 449
1925 549
Jahr Einwohnerzahl
1939 520
1946 564
1950 702
1964 546
1990 543

Eingemeindungen

1909 wurde das Hammergut Tännicht aus dem Nachbarort Mittweida eingemeindet.

Literatur

  • Waldus Nestler, Elke Kretzschmar: Familienbuch für Schwarzbach/Krs. Annaberg 1540–1836. Leipzig 1993, (lückenhaft; mit einem kurzen historischen Abriss)
  • Gisela Gasde: Schwarzbach - ein Waldhufendorf. Schwarzbach 1994.
  • Gisela Gasde: Schwarzbach - unser schönes Dorf 1945-89. Schwarzbach 1995.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996
  2. vgl. Schwarzbach im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  3. K. Richter: 200 Jahre Trampeliorgel zu Markersbach

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