Schwarzenfelstunnel

Schwarzenfelstunnel
Schwarzenfelstunnel
Schwarzenfelstunnel
Nordportal des Schwarzenfelstunnels (2010)
Ort Schwarzenfels
Länge 2.120 mdep1
Anzahl der Röhren 1
Größte Überdeckung 70 mdep1
Bau
Bauherr Deutsche Bundesbahn
Baubeginn 1982
Betrieb
Betreiber DB Netz
Freigabe 1988
Lage
Schwarzenfelstunnel (Hessen)
Red pog.svg
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Koordinaten
Nordportal 50° 18′ 12,6″ N, 9° 39′ 48,6″ O50.30359.6635276
Südportal 50° 17′ 5,6″ N, 9° 39′ 31″ O50.28499.6586280

Der Schwarzenfelstunnel ist ein 2.120 m langer Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg. Die Röhre liegt rund 25 Kilometer südlich von Fulda, nahe der Landesgrenze zu Bayern. Er verläuft auf dem Gebiet des Ortsteils Schwarzenfels der hessischen Gemeinde Sinntal und trägt daher seinen Namen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Trasse läuft in Nord-Süd-Richtung auf der linken Seite des Sinntales.[2] Sie beschreibt im Bereich des Nordportals zunächst, in südlicher Richtung, eine Rechtskurve von 5450 m Radius, die zum Südportal hin in eine Gerade übergeht. Die Gradiente fällt im Tunnel mit durchgehend 2,0 Promille nach Süden ab.[3]

Die Röhre nimmt zwei Gleise auf einem Schotter-Oberbau auf, die planmäßig mit 250 km/h befahren werden können. Nördlich schließt sich mit dem Landrückentunnel der längste deutsche Tunnel an, südlich folgt der Betriebsbahnhof Mottgers.[1]

Geschichte

Planung

Die Röhre wurde am 20. September 1982 am Südportal[4] angeschlagen. Unter der Gästen waren unter anderem Bundesverkehrsminister Volker Hauff, Hessens Ministerpräsident Holger Börner und Bundesbahn-Vorstand Reiner Gohlke. Die Tunnelpatenschaft hatte Vera Rüdiger, die damalige hessische Ministerin für Bundesangelegenheiten übernommen.[1] Die geplante Länge lag bei 2.120 m[5], die geplante Bauzeit bei drei Jahren[4].

Beauftragt wurde eine Arbeitsgemeinschaft der Bauunternehmen Alfred Kunz und Kronibus Tunnelbau. Es war der dritte durch die Bauunternehmung Alfred Kunz realisierte Tunnel der Strecke.[4]

In der Planungs- und Bauphase lag das Bauwerk in den Baukilometern 246 und 248.[3]

Bau

Am Nordportal wurden rund 70 m aufgrund geringer Überdeckung und der Gebirgsverhältnisse in offener Bauweise erstellt. Der Rest wurde in bergmännischer Bauweise (Spritzbetonbauweise) erstellt. Die Überdeckung liegt bei nur fünf bis zehn Metern.[2][6]

Bei einem Nutzquerschnitt von rund 86,5 m² wurde ein Ausbruchsquerschnitt bis zu 145 m² hergestellt. Aus dem Berg wurden rund 440.000 m³ Massen ausgebrochen und auf der Deponie Schneefeld Heiners eingebaut.[2]

Ende 1983 war mehr als die Hälfte der Tunnellänge vorgetrieben gewesen. Dabei war eine Länge von 2.120 m geplant gewesen.[7]

Während der Bauphase lag der Tunnel zwischen den Baukilometern 246,162 (Nordportal) und 248,241 (Südportal).[2]

Bei den Bauarbeiten wurde ein bis dahin nicht bekannter Fluchtstollen zur Burg Schwarzenfels entdeckt.[8]

Weblinks

 Commons: Schwarzenfelstunnel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Joachim Seyferth: Die Neubaustrecken der Deutschen Bundesbahn. Josey-Verlag, Wiesbaden 1983, ISBN 3-926-66900-4, S. 48
  2. a b c d Schwarzenfels-Tunnel angeschlagen. In: Der Eisenbahningenieur, Jahrgang 34 (1983), Heft 1, S. 32
  3. a b Helmut Maak: Die Bundesbahn-Neubaustrecke zwischen Main und Spessart (Südabschnitt Hannover–Würzburg). In: Internationales Verkehrswesen, Jahrgang 36 (1984), Heft 2 (März/April), S. 126–132, ISSN 0020-9511
  4. a b c Alfred Kunz GmbH & Co. (Hrsg.): 1982. München, ca. 100 A4-Seiten, 1982, S. 4–5
  5. Frau Minister drückt aufs Knöpfchen und löst die Sprengung des Tunnels aus. In: Main-Echo Gemünden, 9. September 1982
  6. Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Nürnberg, Projektgruppe Hannover–Würzburg Süd der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Neubaustrecke Hannover–Würzburg. Der Südabschnitt Fulda–Würzburg , Broschüre (40 S.), April 1986, S. 22
  7. Belter: Große Fortschritte beim Bau der Tunnel für die Neubaustrecken. In: Der Eisenbahningenieur, 34, 1983, Heft 12, S. 661 f.
  8. Alfred Kunz GmbH & Co. (Hrsg.): 1984, München, ca. 100 A4-Seiten, S. 1 f.

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