- Schwarzenfels
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Schwarzenfels Gemeinde SinntalKoordinaten: 50° 18′ N, 9° 40′ O50.2997416666679.6738944444444393Koordinaten: 50° 17′ 59″ N, 9° 40′ 26″ O Höhe: 393 m ü. NN Fläche: 12,02 km² Einwohner: 583 (31. Dez. 2006) Eingemeindung: 1972 Postleitzahl: 36391 Vorwahl: 06664 Schwarzenfels ist ein Ortsteil der Gemeinde Sinntal im Main-Kinzig-Kreis im Bundesland Hessen in der Bundesrepublik Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Schwarzenfels liegt im Nordosten des Main-Kinzig-Kreises im Naturpark Spessart an der Grenze zum Freistaat Bayern.
Nachbarorte
Schwarzenfels grenzt im Norden an die Orte Weichersbach und Oberzell, im Westen an den Ort Züntersbach, im Süden an den Markt Zeitlofs und im Westen an den Ort Mottgers.
Geschichte
1290 wurde der Ort erstmals als Swarzenfels urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vermutlich von dem Doleritbasalt des Hopfenberges ab, an dessen Hang Schwarzenfels entstand. Historische Namensformen waren auch Swarcefels (1305) und Zwarzenfils (1361).
Schwarzenfels war der Hauptort des Amtes Schwarzenfels, das 1333 als Reichslehen aus einer Erbschaft vom Haus Rieneck an die Herrschaft Hanau kam. Schwarzenfels gehörte damit auch zum Gericht Altengronau. Später wurde die Herrschaft zur Grafschaft Hanau und folgend der Grafschaft Hanau-Münzenberg.
Bis Mitte des 16. Jahrhunderts waren als Amtmänner Mitglieder der ritterlichen Familien von Küchenmeister, von Hutten, von der Tann, von Ebersberg, Nordeck zur Rabenau, von Eberstein, von Hornberg und von Lauter eingesetzt, deren Amtssitz die Burg Schwarzenfels war.
1643 wurde das Amt Schwarzenfels – und damit auch der Ort Schwarzenfels – als Pfand zusammen mit anderen Sicherheiten der Landgrafschaft Hessen-Kassel übergeben. Es sollte für Hanauer Schulden bürgen, die im Zusammenhang mit der Befreiung der Stadt Hanau von der Belagerung durch kaiserliche Truppen 1636 gegenüber Hessen-Kassel entstanden waren. Den Grafen von Hanau gelang es nicht mehr, dieses Pfand von Hessen-Kassel zu lösen. Das Amt wurde in der Folgezeit wie landgräfliches Eigentum verwaltet, auch nachdem Hessen-Kassel 1736, nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., die Landgrafen von Hessen-Kassel die gesamte Grafschaft Hanau-Münzenberg erbten.
Im Kurfürstentum Hessen gehörte Schwarzenfels nach der Verwaltungsreform von 1821 zum Landkreis Schlüchtern. Die ehemals selbstständige Gemeinde kam durch die Hessischen Gebietsreform am 1. Juli 1972 zu Sinntal.
Einwohnerentwicklung
- 1549: 17 Haushaltungen
- 1587: 19 Familien
- 1895: 480 Einwohner
- 1939: 544
- 1961: 491
- 1970: 501
Politik
Ortsvorsteher ist Wilhelm Burow.
Sonstiges
- Vom Turm der Burgruine Schwarzenfels bietet sich ein hervorragender Ausblick über das gesamte Sinntal. Sie gehört zum Bestand der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen.
- In Schwarzenfels gibt es einen Kindergarten und ein Dorfgemeinschaftshaus.
- Durch den Ort führt die Landesstraße 3180.
- Die nächsten Bahnanschlüsse bestehen in Schlüchtern an die Kinzigtalbahn von Frankfurt am Main nach Fulda und in Jossa und Sterbfritz an die Bahnstrecke Flieden–Gemünden nach Fulda und Würzburg.
Literatur
- Anneliese Hofemann: Studien zur Entwicklung des Territoriums der Reichsabtei Fulda und seiner Ämter. Diss. 1938 = Schriften des Hessischen Landesamts für geschichtliche Landeskunde 25. 1958, S. 120.
- Willi Klein: Zur Geschichte des Mühlenwesens im Main-Kinzig-Kreis = Hanauer Geschichtsblätter 40. Hanau 2003, S. 430-432.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen : 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 2. Aufl. Gudensberg-Gleichen 1995, S. 371-372.
- Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, 1926, S. 345.
Weblinks
Ortsteile von SinntalAltengronau | Breunings | Jossa | Mottgers | Neuengronau | Oberzell mit Ziegelhütte | Sannerz | Schwarzenfels | Sterbfritz | Weichersbach | Weiperz | Züntersbach
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