Schwarzkopftunnel

Schwarzkopftunnel
Schwarzkopftunnel
Schwarzkopftunnel
Portal des Schwarzkopftunnels in Heigenbrücken
Offizieller Name Schwarzkopftunnel
Nutzung Eisenbahntunnel
Verkehrsverbindung Main-Spessart-Bahn
Ort Schwarzkopf (Spessart)
Länge 926 Meterdep1
Anzahl der Röhren 1
Bau
Bauherr Königlich Bayerische Staatseisenbahnen
Baubeginn 1850
Fertigstellung 1854
Betrieb
Freigabe
  • 25. September 1854 (öffentliche Probefahrt)
  • 1. Oktober 1854 (Offizielle Einweihung)
Schließung 2017 (geplant)
Schwarzkopftunnel Karte.png
Karte des Tunnels
Lage
Schwarzkopftunnel (Bayern)
Red pog.svg
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Koordinaten
Nordportal 50° 1′ 36,2″ N, 9° 21′ 43,1″ O50.0267099.361981
Südportal 50° 1′ 10,2″ N, 9° 21′ 9,8″ O50.0195039.352725

Der Schwarzkopftunnel ist ein rund 930 m langer, gerader zweigleisiger Eisenbahntunnel zwischen Laufach und Heigenbrücken (Strecken-km 72,1–73,0). Im Zuge des Neubaus der Spessartrampe soll er 2017 außer Betrieb genommen werden.

Nach Fertigstellung der neuen Tunnel soll der Schwarzkopftunnel verfüllt werden.[1]

Mit einer maximalen Streckengeschwindigkeit von 70 km/h ist die Röhre heute einer der langsamsten Streckenabschnitte im Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn. Der Gleismittenabstand liegt bei 3,50 m.

Der Tunnel wurde zwischen 1850 und 1854 im Auftrag der Bayerischen Staatsbahn beim Bau der Ludwigs-West-Bahn von der Philipp Holzmann AG (Dreieich/Frankfurt) als deren erstes größeres Bauprojekt errichtet. Er schließt sich östlich direkt an die Spessartrampe an und liegt mit 277 m ü. NN am Kulminationspunkt der Main-Spessart-Bahn und verbindet das Lohr-Tal mit dem Laufach-Tal. Das Tunnelschild zeigt eine Länge von 930 Metern.

Der Tunnel ist nach dem Schwarzkopf benannt, der sich mit 460 m ü. NN unmittelbar südöstlich über dem Tunnel auf der Wasserscheide zwischen Laufach und Lohrbach erhebt. Der Bau gestaltete sich aufgrund des reichlich anfallenden Bergwassers sehr schwierig. Der Tunnel wurde nach einer Variante der deutschen Bauweise mit einem First- und zwei Sohlstollen vorgetrieben. Das Bergwasser wurde gefasst und zur Versorgung der Wassertürme in den Lokstationen Laufach und Aschaffenburg genutzt.

Bis zur Elektrifizierung der Strecke hatte der Tunnel einen senkrechten Abluftschacht, um die Abgase der Dampflokomotiven dank der Kaminwirkung schneller aus dem Tunnel abziehen lassen zu können.

Die Tunnelsohle wurde 1957 bei der Elektrifizierung der Main-Spessart-Bahn AschaffenburgWürzburg um 60 Zentimeter tiefer gelegt. Um 1926 und um 1970 wurde der Tunnel saniert, da der Gebirgsdruck und eindringendes Bergwasser die Gewölbemauerung beschädigt hatten. Eine erneut notwendige grundlegende Sanierung soll aufgrund des absehbaren Neubaus nicht mehr erfolgen.

Laut eines Medienberichts kam es 1991 zu einem Wassereinbruch in den Tunnel, woraufhin 1993 für sechs Millionen DM eine Betonschale errichtet worden sei. Nachdem sich 2010 ein Teil dieser Schale wieder gelöst habe, seien 300 Deckenanker gesetzt worden. Der Tunnel wird mit einem elektronischen Messsystem überwacht.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Wie sicher ist der Schwarzkopftunnel?. In: Main Echo (Onlineausgabe), 9. November 2010.

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