Spessartrampe

Spessartrampe
MWB 1020 041 in Laufach

Die Spessartrampe ist der 5,4 km lange Steigungsabschnitt der Main-Spessart-Bahn zwischen Laufach und dem Schwarzkopftunnel bzw. Heigenbrücken mit einer durchschnittlichen Neigung von 20 ‰. Das Streckenstück ist Teil der Ludwigs-West-Bahn, deren Teilabschnitt von Würzburg über Aschaffenburg bis zur Landesgrenze bei Kahl am Main am 1. Oktober 1854 von der Bayerischen Staatsbahn eröffnet wurde. Mit der Rampe wird der Höhenunterschied zwischen dem Laufachtal und dem Lohrtal im Zuge der Spessartdurchquerung zwischen Kahl am Main bzw. Aschaffenburg und Würzburg/Bamberg überwunden.

Entsprechend der damaligen Streckenbauphilosophie entschied man sich bei der Überwindung großer Höhenunterschiede für den Bau einer relativ kurzen steilen Strecke, um in diesem Abschnitt Züge mit Hilfe von Schiebelokomotiven den Höhenunterschied bewältigen zu lassen, während die restlichen Abschnitte der Gesamtstrecke eher flach angelegt wurden. Ein Bauwerk gleicher Bauphilosophie ist die „Schiefe Ebene“ zwischen Neuenmarkt-Wirsberg und Marktschorgast, welche von 1844 bis 1848 im Zuge der Ludwig-Süd-Nord-Bahn errichtet wurde. Die Spessartrampe war mit dem anschließenden Schwarzkopftunnel bereits 1854 zweigleisig errichtet worden, während die restlichen Streckenabschnitte zwischen Kahl am Main und Würzburg erst bis in die 1890er Jahre mit dem bei der Erbauung bereits berücksichtigten zweiten Gleis nachgerüstet wurden. Die Spessartrampe wurde 1957 elektrifiziert. Zu Zeiten des frühen Dampfbetriebes waren geschobene schwere Güterzüge häufig mit lediglich 6 km/h die Rampe aufwärts unterwegs.

Als Schiebelokomotiven kamen ab 1914 die legendären Mallet-Maschinen bay. Gt 2x4/4 (DRG-Baureihe 96, Bauart D'Dh4v) zum Einsatz, später wurden diese bis 1957 durch die Baureihe 94.5-17 (Bauart Eh2/pr. T16.1), teilweise auch durch die BR 95 (Bauart 1E1 h2/pr. T 20) ersetzt. Von 1957 bis Herbst 1987 prägte die Baureihe E 94.2 (194.5) den Schiebebetrieb. Sie wurde von Ende 1987 bis 2003 durch die Baureihe 150 ersetzt, die bereits 1957 für einige Wochen im Schiebebetrieb aktiv war. Seitdem ist die Baureihe 151 im Schiebedienst tätig.

Da die DB Güterzüge privater Eisenbahngesellschaften aus Konkurrenzgründen nicht nachschiebt, hat die Mittelweserbahn seit 2004 in Laufach für Güterzüge privater Eisenbahnen die Lokomotive 1020 041 (ex-ÖBB, bekannt als Krokodil) stationiert, damit kehrte ein Exemplar der Baureihe E93/E94 nach langjähriger Pause wieder in den Nachschiebedienst an der Spessartrampe zurück.

Zukunft

Im August 2006 gab das Bundesverkehrsministerium die Finanzierungszusage zur Errichtung einer flacheren zweigleisigen Neubaustrecke mit mehreren Einspurtunnels, die ab 2009 für 240 Millionen Euro (Preisstand: 2006) errichtet werden soll (Fertigstellung bis ca. 2014). Haupttunnelbauwerk wird der dann 2600 m lange Falkenbergtunnel, der am östlichen Ortsrand von Heigenbrücken auf die Bestandsstrecke stoßen wird. Nach Inbetriebnahme der Neubaustrecke wird die alte Strecke aufgegeben werden.

siehe auch: Neubau der Spessartrampe


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