- Laufach
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Wappen Deutschlandkarte 50.0166666666679.3180Koordinaten: 50° 1′ N, 9° 18′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Unterfranken Landkreis: Aschaffenburg Höhe: 180 m ü. NN Fläche: 15,6 km² Einwohner: 5.262 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 337 Einwohner je km² Postleitzahl: 63846 Vorwahl: 06093 Kfz-Kennzeichen: AB Gemeindeschlüssel: 09 6 71 139 Gemeindegliederung: 3 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Raiffeisengasse 4
63846 LaufachWebpräsenz: Bürgermeister: Valentin Weber (FW) Lage der Gemeinde Laufach im Landkreis Aschaffenburg Laufach (lokal: Laafisch ['la:fɪʃ]) ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt im Nordwesten Bayerns östlich von Aschaffenburg, Laufach liegt im Herzen des Vorspessarts und geht nach Hain/Spessart in den Hochspessart über. Die Gemeinde Laufach liegt auf zwischen 170 m und 500 m ü. NN
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Laufach gehören die folgenden Orte (in Klammern die Zahl der Einwohner[2]):
- Laufach (3.151)
- Hain i.Spessart (1.199)
- Frohnhofen (890)
Nachbargemeinden
Gemeinde Sailauf Sailaufer Forst
(Gemeindefreies Gebiet)Forst Hain im Spessart
(Gemeindefreies Gebiet)Gemeinde
BessenbachGeschichte
Laufach, welches sich ursprünglich Laufahe nannte, wurde erstmals 1084 in einem Nekrolog des Stiftes St. Peter und Alexander, Aschaffenburg, genannt. Seinen Namen erhielt Laufach nach dem Wasserlauf Laufach, an dem es gelegen ist. Im mehrfachen Wandel der Schreibweise für Laufach wurde im Jahre 1182 Laufache, im Jahre 1191 Loifahe, 1348 Loupha, um 1528 bzw. 1624 Lauffach und seit Beginn des 19. Jahrhunderts Laufach.
Die Besiedlung des Laufachtals geschah unter dem Schutz der Grafen von Rieneck, die schon die Vogtei der Erzstiftes Mainz und des Kollegialstift Aschaffenburg besaßen. Auf dem rieneckschen Freigericht 1380 – wo ausdrücklich Schöffen aus Laufach erwähnt wurden – erschienen Siedler als freie Leute.
1866 fanden hier, kurz nach Ausbruch des Deutschen Kriegs, die Gefechte bei Frohnhofen zwischen Preußen und Truppen des Deutschen Bunds statt.
Im Jahre 1984 feierte die Gemeinde Laufach ihr 900jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurden in Zusammenarbeit mit dem Vereinsring und mehrerer Ortsvereine vielfältige Veranstaltungen und eine wohl einmalige Festwoche durchgeführt. Diese Jahrhundertfeier wird sicherlich den Einwohnern aus Laufach sowie den vielen tausend Gästen aus nah und fern in ewiger Erinnerung bleiben.
Der Fleiß der alteingesessenen Laufacher und die Entschlossenheit der neu hinzugekommenen Bürger sprengten den alten Ortskern und ließen völlig neue Wohngebiete entstehen.
Frohnhofen und der Ortsteil Hain entwickelten sich so immer mehr zu reinen Wohngebieten, in denen ein Großteil derer wohnen, die in den Industrie- und Gewerbebetrieben von Laufach, Aschaffenburg und Umgebung ihr Einkommen verdienen. Die Wirtschaft in Laufach zeigte einen Wandel vom Bauern- zum Industriedorf. Mitte des 14. Jahrhunderts wurden durch besonderer Vergünstigungen Glasmacher im Hochspessart eingesetzt. Da sie von Martini bis Ostern den Wald verlassen mussten, fanden sie Winterquartier in Hain und Laufach. Viele dieser Arbeiter wurden durch familiäre Bindungen dort auch sesshaft. Schon im Jahre 1469 gab es nahe beim Schloss „Weyber“ (Weyberhöfe) ein Bergwerk. In „Unserer lieber Frauen Teil“, vermutlich im unteren „Liebesgrund“, wurde Kupfer gefördert. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden Erze gefördert und geschmolzen.
Mitte des 18. Jahrhunderts entstand im Bereich des heutigen Sportplatzes ein Eisenhammer. Der Bau einer Eisenbahntrasse in den Jahren 1850 bis 1854 durch Laufach wirkte sich sehr positiv auf die industrielle Entwicklung des Ortes aus. Durch den Bahnhof wurde eine wichtige Verkehrsanbindung an Aschaffenburg und den ganzen Untermain geschaffen. Im Laufe der Zeit wurden so die Eisenwerke zu einem geschlossenen Betrieb, in dem die Erzgewinnung sowie die Weiterverarbeitung zu einem fertigen Endprodukt stattfand.
Auch Gewerbe und Handwerk hatten früh schon Bedeutung für Laufach. Aus früheren Handwerksbetrieben haben sich leistungsfähige Betriebe entwickelt. Um die Gewerbe- und Industrieansiedlung weiter zu fördern, wurden das Gewerbegebiet "Laufach-Ost" erschlossen, welches sich auf einer 8 Hektar großen Fläche zwischen Laufach und Hain erstreckt. Ein weiteres Gewerbegebiet zwischen Laufach und Frohnhofen auf einer Fläche von 4 Hektar wurde im Jahre 2001 erschlossen.
Religionen
Im Ortskern liegen eine katholische und eine evangelische Kirche. Seit 2007 ist Pfarrer Hans Thurn der katholische Seelsorger der Pfarreiengemeinschaft Laufachtal. Sein Vorgänger war Egon Hölzel. Evangelischer Pastor ist Christoph Schürmann. Bis 1184 mussten die Bewohner des Laufachtals den Gottesdienst in der Muttergottespfarrei Aschaffenburg, von 1184 bis um 1250 in Bessenbach und 1250 bis 1810 in Sailauf besuchen.
Am 28. November 1810 wurde Laufach zusammen mit Hain zu einer Doppelpfarrei erhoben. 1812 wurde ein größeres Gotteshaus erbaut, welches dann bis 1962 den Kirchberg krönte.
1964 wurde am gleichen Platz ein neuer Kirchbau dem hl. Thomas Morus geweiht. Dieser Kirchenbau ist jedoch im Laufe der Zeit, auch aufgrund seiner Betonbauweise, baufällig geworden und bedarf einer Generalsanierung, die im Laufe der Jahre bis 2015 realisiert wird.
Die evangelische Petruskirche feierte 2005 ihren 100. Geburtstag.
Einwohnerentwicklung
Vor Beginn des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1618 war Laufach ein Dorf mit 76 „Unterthanen“ (Männer oder Familien) – insgesamt 300 Einwohner. Nach dem unseligen Krieg meldet uns eine Güterbeschreibung von 1651 mit 12 Männern und 33 Herdstätten (Häuser). Durch die tatkräftige Förderung durch den Mainzer Kurfürst wurde der entvölkerte Spessart mit Soldaten, Handwerkern und Fremden neu besiedelt. Die alten Familiennamen waren verschwunden und neue Familiennamen tauchten auf. Im Jahre 1668 hatte Laufach 72 Haushalte und 105 Einwohner. Bis in die napoleanische Zeit gehörte Laufach zum Kurstaat Mainz, 1803 – 1810 zum Fürstentum Aschaffenburg, 1810 – 1813 kam es zum Großherzogtum Frankfurt. Seit 1814 ist Laufach auf bayerischem Grund und Boden. Zu diesem Zeitpunkt zählten Laufach und Frohnhofen insgesamt 115 Wohnhäuser mit 161 Haushaltungen und 1.451 Einwohnern. Der Zustrom der Vertriebenen aus dem 2. Weltkrieg ließ die Bevölkerung im Jahre 1950 auf 2.552 Einwohner ansteigen. 1967 wohnten bereits über 3.000 Einwohner in Laufach. Darunter auch 56 Ausländer. Durch die Gebietsreform im Jahre 1978 und der damit verbundenen Eingemarkung der Gemeinde Hain im Spessart erhöhte sich die Einwohnerzahl der Gemeinde auf insgesamt 4.545. Hiervon kamen 2.995 Einwohner aus Laufach, 687 Einwohner aus Frohnhofen und 863 Einwohner aus Hain. Mitte 2001 lebten in Laufach insgesamt 5.267 Personen – darunter auch 580 Ausländer aus 42 verschiedenen Nationen.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Laufach hat 21 Mitglieder einschließlich des hauptamtlichen Bürgermeisters Valentin Weber (Freie Wähler).
CSU SPD Freie Wähler Gesamt 2008 9 6 6 21 Sitze (Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Wappen
Blasonierung
In Rot schräg gekreuzt ein silberner Hammer und ein silberner Schlägel, darüber drei aus einem Stiel wachsende goldene EichenblätterWappengeschichte
Die im oberen Wappenteil gezeigten Eichenblätter weisen auf die geografische Lage Laufachs im eichenreichen Spessart hin. Hammer und Schlägel im unteren Wappenteil sind Symbole für ein einstiges Eisenwerk und den in Laufach betriebenen Erzbergbau.
Das Wappen wurde am 19. September 1969 verliehen.
Die ehemalige Gemeinde Hain im Spessart, die heute zu Laufach gehört, hat natürlich immer noch ein eigenes Wappen.Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Zu erreichen ist Laufach durch die Bundesstraße 26, die Eisenbahn (Laufach Bahnhof an der Strecke Aschaffenburg-Würzburg, der von der Regionalbahn angefahren wird) und die nahe gelegene Bundesautobahn 3.
Öffentliche Einrichtungen
- Südlich der Kirche, am Laufachbach, steht das 1956 erbaute und zuletzt 2002 renovierte Rathaus, nebenan das neue Laufacher Feuerwehrhaus, das seit 1980 bezogen ist.
- Die weiteren Feuerwehrhäuser in Frohnhofen und Hain wurden 1992 und 1995 unter Beteiligung der Wehren renoviert.
Die drei ehemals eigenständigen Feuerwehren in den Ortsteilen haben sich im Rahmen einer Neuorganisation bis zum 1. Juli 2004 unter dem neuen Namen "Feuerwehr Gemeinde Laufach", zusammengeschlossen.
- 1994 wurde der neu erstellte Kindergarten Hain sowie der Bauhof im Gewerbegebiet Laufach-Ost seinen Bestimmungen übergeben.
- 1999 wurde einem langersehnten Wunsch der Laufacher Jugendlichen Rechnung getragen und ein Jugendraum eingerichtet, dieser ist aber wieder geschlossen und wird anderweitig genutzt.
- 2000 wurde das Baugebiet „Frohnhofen-Ost“ als „Einheimischenmodell“ erschlossen. Hier wurden 43 Baugrundstücke kostengünstig den Laufacher Bauinteressenten zur Verfügung gestellt.
Institutionen
- EPDA = European Plastic Distribution Association - 2006 verlagerte dieser Dachverband der europäischen Händler für Kunststoffprodukte das Europäische Kontaktbüro nach Laufach-Frohnhofen. Geleitet wird dies von Sabine Reinhold.
Bildung
- Eine Verbandsschule, welche die Grund- u. Hauptschule umfasst, dient der Jugend aus den drei Ortsteilen als Bildungsstätte.
- 1970 kam zu diesem Schulgebäude auch noch ein Hallenbad, welches sowohl von den Schülern als auch von der Bürgern unsere Gemeinde genutzt werden kann. Kürzlich wurde es renoviert und das Becken erhielt verschiedene Extras.
- 1985 erhielt Laufach die so lange gewünschte und moderne Schulsporthalle, welche zusammen mit der Außensportanlage auch außerhalb des Schulbetriebes durch andere Vereine genutzt werden kann.
- Nach Abriss der ältesten Turnhalle wurde zwischen Laufach und dem Ortsteil Frohnhofen eine weitere Turnhalle errichtet, mit der weitere Möglichkeiten der sportlichen Betätigung hinzukamen (u. a. Kegeln, Badminton, …)
Ortsteil Hain
Geschichte
Urkundlich erstmals erwähnt 1338 als Laufa-Hayn in einer Urkunde des Herrn von Hettersdorf, zu Unterbessenbach. Im Pfarrverband Sailauf erscheint Hain (Lauspenheim) Ende des 14. Jhdts. Kurfürst Lothar Franz von Schönborn ließ das „alte Jagdschloss“ erbauen, das ihm bei seinen Hofjagden als Aufenthalt diente. 1823 zog der Revierförster dort ein. In einem Register von 1722 hatte Hain 154 Einwohner, 1782 zählte man 325 Einwohner. Im gleichen Jahr wurde Hain Sitz einer Kurmainzer Amtsvogtei mit acht Ortschaften.
Um 1779 erbaute man eine eigene Kirche, dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht. Bis 1810 wurde allerdings in Laufach getauft, geheiratet und beerdigt wurde in Sailauf. 1970 wurde die neue Kirche errichtet. Ab 1842 war Hain Kgl. Bayerische Poststation. Der Eisenbahnbau 1850-1854 veränderte die Landschaft, ein mächtiger Bahndamm, den das Hohe Viadukt durchsticht, das Tor zum Hochspessart („Chausseebogen“ genannt). Im Rahmen der Gemeinde-Gebietsreform wurde die Gemeinde Hain am 1. Mai 1978 Ortsteil von Laufach.
Partnerschaft
Als erste Gemeinde des Landkreises Aschaffenburg knüpfte 1971 die kleine Spessartgemeinde Hain eine Freund- und Partnerschaft mit Sainte Eulalie in Frankreich.
Siehe auch
- Gefechte bei Frohnhofen (1866)
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Einwohner Laufach (Stand: 15. Januar 2009)
Weblinks
Commons: Laufach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website der Gemeinde Laufach
- Laufach: Wappengeschichte vom HdBG
- Laufach: Amtliche Statistik des LStDV
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