Schweinsberg (Berg)

Schweinsberg (Berg)
Schweinsberg
Der Schweinsberg von Untergruppenbach-Vorhof aus gesehen

Der Schweinsberg von Untergruppenbach-Vorhof aus gesehen

Höhe 372,8 m
Lage Heilbronn
Geographische Lage 49° 6′ 39″ N, 9° 14′ 59″ O49.1108333333339.2497222222222372.8Koordinaten: 49° 6′ 39″ N, 9° 14′ 59″ O
Schweinsberg (Berg) (Baden-Württemberg)
Schweinsberg (Berg)
Blick vom Schweinsbergturm über Heilbronn

Der Schweinsberg ist eine 372,8 Meter hohe Erhebung östlich von Heilbronn, die nach dem Reisberg den zweithöchsten Punkt des Stadtgebiets darstellt.

Auf dem Schweinsberg sind mehrere Grabhügel aus der Bronzezeit erhalten. Die Gräber wurden von dem Heilbronner Historiker Alfred Schliz erforscht. Da die meisten Gräber geöffnet wurden, sehen diese heute nicht mehr wie Hügel aus, sondern gleichen Kratern. Die Grabfunde gingen bei der Zerstörung des Schlizmuseums beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 verloren. Ähnliche Gräber auf Heilbronner Gemarkung befinden sich östlich des Wartbergturms, südlich des Jägerhauses, bei der Waldheide und in der Urklinge.

Julius Cramer zufolge war der Schweinsberg im Jahr 368 Austragungsort der Schlacht bei Solicinium zwischen den Truppen des römischen Kaisers Valentinian I. und den Alamannen. Es werden aber auch andere Orte als Austragungsort der Schlacht vermutet.[1][2]

Von 1874 bis 1883 befand sich auf der Bergkuppe ein hölzerner, pyramidenförmiger Aussichtsturm des Heilbronner Verschönerungsvereins. Im Jahr 1886 erbaute der Verschönerungsverein auf der Kuppe des Berges den 20 Meter hohen Schweinsbergturm 49.1105555555569.2486111111111, der auf seiner Plattform in 387 m über NN eine einmalige Aussicht über das gesamte Heilbronner Becken und das Schozachtal mit der nahen Burg Stettenfels und weiteren Burgen bietet, und der sich in seiner historistisch-pittoresken Architektur den mittelalterlichen Burgen des Umlandes anzugleichen versucht.

1935 wurden Schießstände am Nordwesthang des Schweinsbergs angelegt, 1939 wurden außerdem 28 Munitionsschuppen errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand aus den Munitionsschuppen die Schweinsbergsiedlung, in der zeitweise 170 Menschen eine primitive Unterkunft fanden. Die Siedlung wurde 1971 aufgelöst. Die Schießstände wurden 1967 vom Bund erworben und von den in Heilbronn stationierten amerikanischen Truppen verwendet. Der einst Aspelessträßle (nach dem Aspele, einer markanten Wegkreuzung) genannte Verbindungsweg von Schweinsbergstraße und Donnbronner Straße trägt seit seinem Ausbau im Zuge der militärischen Nutzung den Namen Panzerstraße. Die inzwischen nicht mehr genutzten und größtenteils abgerissenen Schießbahnen werden gegenwärtig (Februar 2007) renaturiert.

Seit 1954 befindet sich auf der Bergkuppe der Fernmeldeturm Heilbronn 49.1119444444449.2508333333333371.1 der Deutschen Telekom AG in einer Höhe von 371,1 m über NN. Der Turm aus Stahlbeton ist 46 m hoch und erreicht mit dem aufgesetzten Rundfunk-Sendemast eine Gesamthöhe von 89,20 m.

Auf der Kuppe des Berges befinden sich darüber hinaus noch der 1971 fertiggestellte, 14.000 m³ Wasser fassende Hochbehälter Schweinsberg der Bodensee-Wasserversorgung sowie der Forstbetriebshof der Stadt Heilbronn.

Unterhalb des dem Schweinsberg vorgelagerten Büchelbergs befindet sich das Walderholungsheim Gaffenberg.

Literatur

  • Rolf Rau: Der Heilbronner Stadtwald und sein Lehrpfad. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1970 (Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn, 5)

Einzelnachweise

  1. Julius Cramer: Die Geschichte der Alamannen als Gaugeschichte. Marcus, Breslau 1899 (Untersuchungen zur deutschen Staats- und Rechts-Geschichte. Band 57), S. 158
  2. Die Schlacht bei Solicinium. In: Jürgen Meyer: Rätsel der Geschichte. Oertel + Spörer, Reutlingen 2003, ISBN 3-88627-268-0

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