Schweizerisches Ostinstitut

Schweizerisches Ostinstitut

Das Schweizerische Ostinstitut (SOI) war ein von 1959 bis 1994 bestehendes Dokumentations- und Fachinformationszentrum in der Schweiz über die kommunistischen Länder, insbesondere über die Ostblockstaaten.

Ziele und Tätigkeit

Das Institut wurde 1959 im Kalten Krieg vom Nationalrat Peter Sager in Bern gegründet. Sein Ziel war die Innen- und Aussenpolitik, Militärstrategie, wirtschaftliche Situation, sowie die Lage der Menschenrechte in den damaligen kommunistischen Ländern aus freiheitlicher Sicht zu analysieren und der Schweizer Bevölkerung in Broschüren, Büchern und Studien bekannt zu machen. In einer Schriftenreihe vom SOI wurde auch die Berichterstattung der Schweizer Medien über die Ostländer kritisch betrachtet. Seine Zeitschrift, die „Zeitbild“ erschien zweiwöchentlich. In das Institut wurde die 1948 ebenso von Sager gegründete Osteuropa-Bibliothek integriert.

Die Wende in Osteuropa löste eine Neuorientierung bei SOI aus, 1991 wurde die Stiftung für Demokratie als Trägerorgan des Instituts mit erweiterten Zielen, wie Brückenschlag zu den neuen Demokratien, gegründet. Nach dem totalen Zusammenbruch des europäischen Kommunismus und der Auflösung der Sowjetunion blieben jedoch viele Spendengelder aus und das SOI musste ihre Tätigkeit 1994 einstellen. Die Stiftung für Demokratie wurde - vor allem im Bereich Schriftenherausgabe zur Förderung der offenen Gesellschaft - weitergeführt.

Der 1994 in Bern gegründete Verein Forum Ost-West nahm andere Aktivitäten (Veranstaltungen, Presseschau) des Ostinstituts über, um die Übergang vom Totalitarismus zur Demokratie in den mittel- und osteuropäischen Ländern zu unterstützen.

Erhalten blieb auch die 110'000 Büchern sowie 90 Zeitschriften und Zeitungen umfassende Schweizerische Osteuropa-Bibliothek des SOI, welche die Geschichte, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft der ehemaligen Ostblockländern und ihrer Nachfolgestaaten mit wissenschaftlicher Gründlichkeit sammelte und dokumentierte. Sie gehört seit 1997 zur Universitätsbibliothek Bern.

Referenzen

Massengrab der Sowjets entdeckt − Hunderte lebendig eingemauert, Spiegel Online, 6. Juli 2007

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Affäre Kopp — Elisabeth Kopp, 2009 1. August Rede, Schwyz 2007 …   Deutsch Wikipedia

  • Jeanne Hersch — (* 13. Juli 1910 in Genf; † 5. Juni 2000 ebenda) war eine Schweizer Philosophin, Pädagogin und Schriftstellerin sowie die erste Philosophieprofessorin der Schweiz. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ihr philosophisches Thema: Freiheit …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”